„Nur Kraft und Stärke“ – auch Sergi Bruguera wünscht sich mehr Abwechslung

Sergi Bruguera schlägt in die gleiche Kerbe wie viele andere Ex-Kollegen ein und kritisiert die Entwicklung im Tennis.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 25.11.2014, 08:40 Uhr

Die Diskussion um die verloren gegangen Vielfalt im Tennis ist seit Jahren ein beliebtes Diskussionsthema bei Fans, Experten und Profis. Nun meldet sich ein weiterer ehemaliger Topspieler zu Wort, der die Entwicklung im Tennis kritisiert. „Tennis in der heutigen Zeit ist nur Kraft und Stärke ohne Abwechslung bei den Schlägen“, meint Sergi Bruguera. Der zweifache French-Open-Sieger wünscht sich wie vieler seiner ehemaligen Kollegen mehr Vielfalt im modernen Tennis. „Heutzutage sind die Bodenbeläge alle ähnlich. Das spiegelt sich im Tennis wider, verringert die Chance auf Unterscheidung und produziert einen sehr standardisiertes und ähnliches Spiel, egal, ob du auf Hartplatz, Sand oder Rasen spielst. Es gibt nicht wirklich viel Abwechslung im Spiel. Die Tennisspieler sind stärker und können härter schlagen. Sie legen keine großen Schwächen dar in ihren Gegebenheiten“, sagte Bruguera, der seit Ende letzten Jahres den FranzosenRichard Gasquetbetreut, gegenüber „Ibnlive“.

„Du musst den Ball viel härter schlagen“

Der Spanier, der 1996 die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen gewann und es bis auf Platz drei der Weltrangliste schaffte, macht für diese Entwicklung nicht den Fortschritt in der Schlägertechnologie verantwortlich, sondern zwei andere Punkte. „Die Plätze und Bälle haben sich am meisten verändert. Heutzutage sind Bälle viel schwerer, die Plätze sind langsamer, daher musst du den Ball viel härter schlagen. In der Vergangenheit konnte selbst ein Spieler mit geringerer physischer Voraussetzung, der jedoch viel Gefühl besaß, auf dem höchsten Level konkurrieren. Nun kannst du im Tennis ohne die richtige physische Voraussetzungen und Kraft nicht konkurrieren.“

Bruguera pflichtet damit unter anderem seinem Ex-KollegenThomas Musterbei,der in diesem Jahr im Vorfeld der French Open scharfe Kritik am Herrentennis übte. „In meiner Zeit war es nahezu unmöglich, gegenPete Samprasin Wimbledon zu gewinnen. Die Plätze waren zu schnell. In der Vergangenheit war es schwer, auf schnellen Plätzen nur von der Grundlinie aus wettbewerbsfähig zu sein. Daher gab es so viele Spieler, die Serve-and-Volley gespielt haben. Heute mit den langsameren Plätzen haben die Spieler keine Zeit, das Netz zu erreichen, da sie sehr leicht passiert werden können“, sagte Brugera. Der Kritik des Spaniers kommt genauso wie bei Muster ein wenig überraschend, da seine Spielanlage in die heutige Zeit noch besser gepasst hätte.(Text: cab)

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25.11.2014, 08:40 Uhr