Premiere in London? Dominic Thiem hat das Masters schon im Hinterkopf
Österreichs Nummer eins macht keinen Hehl draus, mit einem Platz bei den ATP World Tour Finals zu spekulieren.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
07.06.2016, 08:44 Uhr

Bereits stolze sieben Mal istDominic Thiemin diesem Jahr auf der großen Tour zumindest in ein Halbfinale gekommen – jenesbei den French Open in Paris in der vergangenen Wocheals bis dato absoluter Höhepunkt. Der junge Niederösterreicher hat in Roland Garros Neuland auf Grand-Slam-Niveau betreten und wurde dafür an diesem Montagmit dem erstmaligen Sprung unter die besten Zehn der Welt belohnt, sogar auf Platz sieben. Während die meisten Experten das Ende der Fahnenstange hiermit noch lange nicht erreicht sehen, legte der 22-Jährige selbst dar, sich mit einem kurzen Besuch in den Top Ten jedenfalls nicht zufriedengeben zu wollen.
„Das Letzte, was ich will, ist, dass ich wieder rausfalle“
„Ich habe in Wimbledon keine Punkte zu verteidigen(nur die zweite Runde aus dem Vorjahr; Anmerkung), und dann will ich den Platz in den Top Ten festigen“, stellte Thiem laut „Austria Presse Agentur – APA“ unmissverständlich klar. Denn: „Das Letzte, was ich will, ist, dass ich wieder rausfalle.“ Da dem Lichtenwörther im Sommer etwa seine Titel von Umag und Gstaad aus der Wertung fallen, ohne dass er diese verteidigen kann (er spielt bei seinem Heimturnier, den Generali Open Kitzbühel, alle drei Events steigen jedoch in derselben Woche), wolle der Jungstar „versuchen, mir ein Polster zu schaffen, dass ich in den Top Ten bleibe.“ Diese hatte er als erst dritter Österreicher nach dem Ex-Weltranglisten-ErstenThomas MusterundJürgen Melzer(ehemals Achter) erreicht.
Thiem ist sich bewusst, dass es dazu zwei Dinge brauchen wird: bessere Ergebnisse in der für ihn diese Woche beim MercedesCup in Stuttgart beginnenden Rasensaison („Ich möchte mein Spiel auf Rasen verbessern, um auch dort an meine Erfolge auf anderen Belägen anknüpfen zu können“) und bessere Ergebnisse in den Wochen danach. „Die nächsten großen Ziele sind dann die Amerika-Tournee: Toronto, Cincinnati. Dort möchte ich die gute Ausgangsposition, die ich mir geschaffen habe, wirklich ausnützen und mich oben festigen.“ Bei den zwei ATP-Masters-1000-Turnieren in Kanada (im Vorjahr Montreal) und Cincinnati hatte Thiem letztes Jahr jeweils Auftaktniederlagen kassiert, die sich mit je bescheidenen zehn Punkten in seinen fürs Ranking maßgeblichen 18 Resultaten niederschlagen.
Masters-Debüt? „Wenn ich wirklich so weiterspiele wie jetzt…“
Thiem ist übrigens nicht nur Siebter im ATP-Ranking, sondern im „Race to London“ für 2016 gar sensationell Fünfter. Darum kein Wunder, dass man sich zur Saisonhälfte allmählich seine Gedanken macht, ob die ATP World Tour Finals der acht besten Spieler des Jahres in London (13. bis 20. November) nicht erstmals ein ernstes Thema werden könnten. Der Schützling von Günter Bresnik macht draus auch keinen Hehl: „Ich kann auch nicht sagen, dass das gar nicht in meinem Kopf ist. Wenn ich wirklich so weiterspiele wie jetzt, wenn ich den Punkteschnitt halte, würde es wahrscheinlich reichen.“ Er rechne allerdings doch damit, dass dies noch sehr schwer werde – auch weil die von ihm heißgeliebte Sandplatz-Saison nun weitgehend beendet ist. „Später sind die Plätze schneller, das sind nicht meine Lieblingsbedingungen, aber es wäre ein Bonus für ein hoffentlich noch gutes Jahr.“
