ATP: Tsonga, del Potro - Zwei große Verhinderte mit dem letzten Hurrah?

Mit Jo-Wilfried Tsonga und Juan Martin del Potro versuchen zwei Ausnahme-Könner vielleicht ein letztes Mal, noch einmal einen Fuß in die Tür auf der ATP-Tour zu bekommen. Die Aussichten auf Erfolg sind eher gering.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 03.02.2022, 12:25 Uhr

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Jo-Wilfried Tsonga will es noch einmal versuchen
© Getty Images
Jo-Wilfried Tsonga will es noch einmal versuchen

Dominic Thiem hat in seiner Pressekonferenz am Montag angemerkt, dass man gerade am Beispiel Rafael Nadal sehe, dass eine Rückkehr nach längerer Verletzungspause eigentlich nur dann sinnvoll ist, wenn man körperlich wieder voll da ist. Dazu sollte man auch ein gerüttelt Maß an Trainingstagen hinter sich haben, an denen Trainingssätze gespielt werden. Für Thiem war in Santiago bzw. Cordoba alles angerichtet, eine kleine Verletzung an der Hand hat die Rückkehr um ein paar Tage nach hinten verschoben.

Ärgerlich zwar für den Österreicher - aber im Vergleich mit den Kollegen Juan Martin del Potro und Jo-Wilfried Tsonga ist Thiem mit seinen 28 Jahren ja noch ein Jungspund. Del Potro zählt schon 33 Lenze, Tsonga gar schon 36. Nun waren es beim Franzosen nicht nur gesundheitliche Probleme, die ihn vom Tenniszirkus ferngehalten haben. Tsonga hat eine Familie gegründet, da wollte der charismatische Veteran nicht zwingend monatelang auf Tour sein. Anders die Gemengelage bei del Potro, der wahlweise von seinem Handgelenk oder zuletzt vermehrt von seinem Knie gequält wurde.

In diesen Tagen kehren beide, wieder einmal, in den Kreis der professionellen Tennisspieler zurück. Tsonga hat es in Montpellier mit der Zweirunden-Niederlage gegen Filip Krajinovic schon wieder überstanden, del Potro möchte kommende Woche in Buenos Aires wieder aufschlagen.

Medvedev und Zverev schon mit besseren Bilanzen

Wenn man auf die letzten Jahre blickt und sich die Frage stellt, welche Spieler die Dominanz von Rafael Nadal, Novak Djokovic und Roger Federer bei den größten Turnieren am ehesten hätten gefährden können, dann müssen Tsonga und del Potro fast ganz vorne genannt werden (Stan Wawrinka und Andy Murray haben mit jeweils drei Major-Titeln ja ganz gut abgeschnitten). „Delpo“ konnte nach seinem Triumph bei den US Open aus verschiedenen Gründen aber nur noch einen richtig großen Sieg nachlegen: 2018 in Indian Wells.

Tsonga andererseits hat 2008 in Paris-Bercy und 2014 in Kanada zwei Masters-1000-Titel geholt, der einzige Finaleinzug bei einem Major datiert aber auch schon aus dem Jahr 2008: Damals unterlag er im Endspiel der Australian Open Novak Djokovic.

Dass Juan Martin del Potro oder Jo-Wilfried Tsonga künftig noch viele Siege bei Turnieren einfahren werden, die höher als in der 500er-Kategorie angesiedelt sind, darf bezweifelt werden. Denn die nächste Generation ist längst da: Daniil Medvedev hat einen Grand-Slam-Titel, vier Siege bei 1000er-Events und ein Championat bei den ATP Finals vorzuweisen, Alexander Zverev kommt sogar schon auf acht „große“ Titel. Aber vielleicht geht es del Potro und Tsonga ja auch einfach nur noch darum, Spaß an jenem Sport zu haben, in dem unter normalen Umständen noch viel mehr für sie möglich gewesen wäre.

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Donnerstag
03.02.2022, 15:20 Uhr
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