ATP: Verdienen die Topstars jetzt weniger als vor der Pandemie?
Sieht man sich die inflationsbereinigten Zahlen an, dann könnte der Eindruck entstehen, dass die besten Spieler der Welt weniger Preisgeld bekommen als vor der Corona-Pandemie.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
24.12.2025, 10:56 Uhr

Ein letzten Mal in diesem Jahr wollen wir „Oleg S.“ loben, jenen Tennis-Aficionado, dem wirklich nichts entgeht und der beim Kurznachrichtendienst „X“ auch gerne selbst gebastelte Statistiken anbietet, die jeder kritischen Überprüfung standhalten. So wie auch vor ein paar Tagen. Da wurden die Einnahmen aus Preisgeldern in den Jahren 2019, also vor der Corona-Pandemie, und 2025 verglichen. Und zwar in verschiedenen Abstufungen.
Festzustellen ist zunächst, dass die absoluten Zahlen natürlich gestiegen sind. Im ersten „Tier“, den Platzierungen 1 bis 20, von 98,2 Millionen US Dollar auf nunmehr 119,7 Millionen. Das bedeutet einen Anstieg von 22 Prozent. Legt man aber zugrunde, wie es „Oleg S.“ Auch anführt, dass die Inflation für den Zeitraum dieser sechs Jahre bei 26 Prozent lag, dann haben die Topspieler tatsächlich weniger Nettolohn bekommen.
Für die Plätze ab 21 stieg das Preisgeld auch inflationsbereinigt
Andererseits ist es der ATP aber gerade in der jüngeren Vergangenheit ein Anliegen, dass es sich auch für die etwas schlechter platzierten Spieler lohnt, Zeit und Arbeit in den Beruf des Tennisprofis zu investieren. Und so sind die Preisgelder für die Sätze 21-50 zischen 2019 und 2025 um 36 Prozent gestiegen, jene für die Positionen 51 bis 100 sogar um 43 Prozent. Was auch damit zu tun hat, dass die Aufteilung der Ausschüttungen bei Grand-Slam-Turnieren zugunsten der hinteren Regionen angepasst wurde.
Nun lässt es sich auf den vorderen Plätzen trotz der realen Einbußen natürlich immer noch gut leben. Zumal es für die Topstars ja lukrative Möglichkeiten gibt, ein paar Kopeken dazuzuverdienen. Sei es beim Laver Cup, sei es bei Schaukämpfen wie dem Six Kings Slam oder der UTS-Serie. ES lässt sich also weiterhin ziemlich gut leben als Tennis-Größe.
