ATP: Woche vor Wimbledon kein Spaß für Turnierveranstalter

Viele Exhibition-Turniere in der Woche vor Beginn des Rasen-Grand-Slam-Turniers in Wimbledon entziehen den regulären ATP-Turnieren die Weltklassespieler.

von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet: 29.06.2023, 12:07 Uhr

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© Getty Images

Die Rasensaison im Tennis ist kurz und gedrängt: Wenn man den ATP-Challenger Anfang Juni in Surbiton in die Rechnung herreinnimmt, bleiben dem Freund (aber auch dem Feind) des grasigen Untergrunds gerade einmal vier Wochen Zeit, sich auf das große Major-Turnier an der Church Road zu London vorzubereiten. Natürlich nur vorausgesetzt man muss nicht in die Qualifikation des dritten Grand-Slam-Turnier des Jahres, die ja traditionell eine Woche vor Turnierstart über die Bühne geht.

Dementsprechend knackig ist dann auch der ATP-Kalender im prachtvollen Monat Juni: Fängt die erste Woche nach den French Open mit den 250er-Events in 's-Hertogenbosch und Stuttgart noch verhältnismäßig ruhig an, gibt es eine Woche drauf mit HalleWestfalen und dem Londoner Queen's Club gleich zwei 500er-Turniere, die seit jeher um die Gunst der Topspieler rittern, sind sie doch nach Wimbledon die zwei größten ATP-Veranstaltungen auf Rasen - ein ATP-Masters-1000-Turnier auf Gras gibt es bislang auf der großen Herren-Tour nicht.

Djokovic, Alcaraz, Zverev bevorzugen Exhibitions

Am schwierigsten haben es mit Sicherheit die Turnierverantwortlichen in der letzten Woche vor dem Groß-Event im All England Lawn Tennis and Croquet Club ihre Turnierraster zu beüllen, was vorwiegend zwei Umständen geschuldet ist: Zunächst legen einige der Topstars gerne eine Woche Tour-Pause ein, um ihre Energien für die zweiwöchige Mammut-Aufgabe "Grand-Slam-Turnier" aufzuladen und sich in aller Ruhe vorzubereiten. Zum Zweiten gibt es quasi eine ganze Handvoll an Einladungsturnieren, die mit hohen Antrittsgagen und exklusivem Rundum-Service für die Athleten locken.

Und so kann etwa Mallorca-Turnierveranstalter Edwin Weindorfer nur tatenlos zusehen, wie Spieler der Größenordnung Novak Djokovic, Felix Auger-Aliassime, Frances Tiafoe, Carlos Alcaraz oder Alexander Zverev bei einem der elitären Tennisclubs in London und Umgebung ihr Arbeitsgerät auspacken. Kein Zuckerschlecken also, in der Woche vor Wimbledon als Turnierveranstalter aufzutreten - es bleibt abzuwarten wie lange sich eine ATP-Veranstaltung in diesem Spannungsfeld überhaupt rechnen wird können oder doch andere Wege gefunden werden müssen.

Sei's, wie es sei - heute Abend wird in Hurlingham bei den Giorgio Armani Tennis Classic 2023 Djokovic gegen Frances Tiafoe testen, am Freitag tirfft Alcaraz auf Dominic Thiem, sowie Alexander Zverev auf Jiri Lehecka und am Samstag darf Thiem noch gegen Casper Ruud ran. Paarungen, die man diese Woche eben auf Mallorca und in Eastbourne vergeblich sucht.

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von Stefan Bergmann

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29.06.2023, 11:52 Uhr
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