„Match of the Day“ – Novak Djokovic vs. Roger Federer
Novak Djokovic und Roger Federer treffen bei den ATP World Tour Finals schon in der Gruppenphase aufeinander.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
17.11.2015, 07:45 Uhr

Es ist das Duell der letzten Jahre – fast logisch, dass es bei den ATP World Tour Finals wieder gegeneinander geht. Zehn Titel, darunter drei Grand-Slam-Turniere, 79 Matchsiege, fünf Niederlagen – so die Bilanz des Spielers der Saison, Novak Djokovic, der am Sonntag mit einem eindrucksvollen 6:1, 6:1 gegen Kei Nishikori erneut zeigte, wie hart bis unmöglich es sein wird, gegen ihn anzukommen oder ihn gar zu schlagen. Einer, der es in diesem Jahr immerhin zwei Mal geschafft hat, heißt Roger Federer. Der kommt mit sechs Titeln und einer 60:10-Bilanz ins zweite Gruppenspiel; auch mit der Gewissheit, in Dubai und Cincinnati gegen Djokovic gewonnen zu haben – aber ebenso mit bitteren Niederlagen im Wimbledon- und US-Open-Finale sowie in den Endspielen von Indian Wells und Rom.
Ausgeglichene Bilanz zwischen dem „Djoker“ und dem „Maestro“
21:21 – ausgeglichener geht’s kaum, wenn man die Head-to-head-Statistik von Djokovic und Federer betrachtet. Auf Hartplatz in der Halle führt Djokovic mit 4:2, die letzten drei Duelle gingen allesamt an ihn: Im Finale der ATP World Tour Finals 2012, im Halbfinale des Paris-Masters 2013 und im Gruppenspiel bei den ATP World Tour Finals 2013 siegte Djokovic. Zum Finale in London beim vergangenen Jahresabschluss-Turnier konnte Federer verletzungsbedingt nicht antreten.
„Aufschlag plus eins“ – die wichtige Federer-Kombi
Die betsson-Quotensehen Djokovic als Favoriten mit 1,31 zu 3,45 – kein Wunder, hat er doch seit Ende 2012 kein Spiel in der Halle mehr verloren (damals gegen Sam Querrey in Paris). Der eher langsame Belag in der Londoner O2-Arena liegt dem Ausdauerkünstler Djokovic zudem perfekt. Für Federer wird es vor allem auf drei Dinge ankommen: Er muss eine gute Erste-Aufschlag-Quote hinlegen, um seine Kombination „Aufschlag plus eins“ durchzuführen – also mit dem ersten Aufschlag die Chance schaffen, danach mit der Vorhand schnelle Punkte zu machen oder zumindest vorzubereiten, um sie am Netz abzuschließen. Federer muss variieren, sei es durch Serve-and-Volley-Einlagen, tiefe Slicebälle und Dropshots, um Djokovic den geliebten Rhythmus zu nehmen. Und: Er muss sich Breakchancen erarbeiten und nutzen – eine der wenigen Schwachstellen im Spiel des Schweizers generell und speziell in Spielen gegen Djokovic. Zur Erinnerung: Im US-Open-Finale 2015 erspielte sich Federer starke 23 Breakbälle (er hatte dabei elf bei zweitem Aufschlag von Djokovic) und nutzte lediglich vier Stück. Federer wird erneut nahe an die Linien gehen müssen, denn er weiß, was ihn erwartet: So wird Djokovic gewohnt wenig Angriffsfläche bieten, wird den einen Ball mehr neutralisieren als jeder andere und mit langen Returns versuchen, den Aggressor Federer hinter der Grundlinie zu halten – um selbst aus der Defensive in Richtung Offensive umzuschalten.
(Text: fg)