Ausrüsterwechsel im Tennis - der Kaiser neue Kleider

Dass mit Iga Swiatek eine Spielerin der absoluten Weltklasse ihren Ausrüster wechselt, ist weder auf der WTA- noch auf der ATP-Tour eine Premiere.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 26.03.2023, 12:16 Uhr

Rafael Nadal 2017 und überhaupt ...
© Getty Images
Rafael Nadal 2017 und überhaupt ...

Als Boris Becker neulich in Trier als Überraschungsgast beim Davis Cup gegen die Schweiz einlief, da stand der dreimalige Wimbledon-Champion von Kopf bis Fuß in Puma gekleidet auf dem Court. Puma und Boris Becker? Klar. Die waren doch immer ein Paar. Oder doch nicht? Hatte Becker bei seinem ersten Triumph in London nicht in Kleidern von Ellesse gespielt (aber immerhin mit einem Puma-Schläger)? Und später dann in jenen von Lotto?

Markentreue über eine ganze Karriere hinweg - das findet man im Tennissport nur selten. Denn die Konkurrenz schläft nicht. Und wachelt halt auch mal mit einem kolportierten 300-Millionen-Dollar-Scheck. Was dann selbst Roger Federer veranlasste, sich von Nike zu verabschieden und fürderhin Uniqlo-Klamotten zu Markte zu tragen. Selbst Andre Agassi, den man mit Nike in Verbindung gebracht hat wie keinen Athleten aus dem Tennisbereich zuvor, hat sich zwischendurch für eine Zeitlang Adidas versprochen (und trägt jetzt aber wieder den markanten Swoosh).

Ewige Treue von Nadal und Graf

Immerhin Rafael Nadal und, apropos Andre Agassi, Stefanie Graf können mit ihrer Treue zu Nike bzw. Adidas auf ein karrierelanges Bündnis zurückblicken. Novak Djokovic hat man dagegen schon in Sergio Tacchini, Uniqlo oder aktuell Lacoste gesehen. Andy Murray? Da wären Adidas, Under Armor und Castor valide Anlaufstellen.

Serena Williams wiederum ist erst in ihrer fortgeschrittenen Schaffensphase zur Nike-Ikone geworden. Ihre ersten Erfolge hat Serena im Puma-Outfit gefeiert (wer erinnert sich nicht an das herrliche Fußball-Trikot in Roland Garros?).

Schlägerwechsel eher die Ausnahme

Ganz frisch ist nun noch die Meldung, dass sich Iga Swiatek von Asics verabschiedet und On zugewandt hat, jenem Unternehmen, an dem Roger Federer Anteile hält. Das ist durchaus spektakulär so mitten in der Saison. Auch wenn die Premiere von Swiatek im neuen Kleid in Miami verletzungsbedingt ins Wasser gefallen ist. Manchmal geht so etwas erstaunlich schnell: Naomi Osaka hat 2018 die US Open in Adidas gewandet gewonnen. Und denselben Titel zwei Jahre später in Nike.

Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit gefällig? Alexander Zverev ist mit Nike in die Tour eingestiegen, spielt aber nun schon seit Jahren in Adidas. Auch Félix Auger-Aliassime ist vom Swoosh zu den drei Streifen gewechselt. Den umgekehrten Weg ist Sebastian Korda gegangen.

In einer Sache sind die meisten Superstars aber stringent: Wenn es um die Wahl des Schlägers geht. Da kommt es eher selten zum tatsächlichen Markenwechsel (andererseits: Novak Djokovic spielt in den letzten Jahren mit HEAD, davor war es Wilson). Schon eher dazu, dass ein alter Schläger mittels eines „Paint Jobs“ auf einen neuen Partner umgefärbt wird.

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Montag
27.03.2023, 11:50 Uhr
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