28 Asse – Aufschlagriese John Isner schießt Andreas Haider-Maurer raus
Andreas Haider-Maurer gelang in der zweiten Runde der Australian Open gegen John Isner immerhin ein Satzgewinn.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
22.01.2015, 07:53 Uhr
„Ich habe generell Probleme gegen gute Aufschläger. Das taugt mir nicht“, hatte er nach dem Auftakterfolg erzählt. Die Befürchtung von Andreas Haider-Maurer sollte sich bewahrheiten: Der 27-Jährige ist bei den Australian Open trotz einer guten Leistung in der zweiten Runde an US-Aufschlagriese John Isner gescheitert. Der Niederösterreicher (ATP 79) musste sich in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag nach MEZ auf Show Court 2 dem an 19. Stelle gesetzten 1,96-Meter-Hünen (ATP 21) nach 2:22 Stunden Spielzeit mit 4:6, 6:7 (4), 6:4, 4:6 geschlagen geben. Damit sind die Einzelbewerbe in Melbourne aus rot-weiß-roter Sicht nun gelaufen, nur im Herren-Doppel (Alexander Peya,Oliver Marach,Julian Knowle) sowie im Mixed-Doppel (Peya) ist Österreich noch vertreten.
Wenige Chancen meist eiskalt bestraft
Haider-Maurer hielt im allerersten Duell mit Isner über weite Strecken sehr gut mit. Doch die wenigen Chancen, die er seinem Gegner anbot, wurden oftmals eiskalt bestraft. Im ersten Satz gewann Isner bei 2:2 nach einem 30:15 bei Aufschlag von Haider-Maurer drei Punkte in Serie und nützte die einzige Breakchance. Einen Breakball im ersten Game des zweiten Durchgangs konnte der Waldviertler abwehren, ehe beide bei 4:3 und 4:4 je einen weiteren hatten. Es ging jedoch ins Tiebreak, in dem „AHM“ nach einem Minibreak zum 2:1 die nächsten vier Punkte verlor und den 2:5-Rückstand nicht mehr wettmachen konnte. Der dritte Abschnitt lief darauf mit einem Break zu null zum 3:2 ganz nach den Vorstellungen von Österreichs Nummer zwei, das war nämlich auch schon die Vorentscheidung.
Die Wende sollte daraus allerdings nicht mehr werden. Bei 1:2 im vierten Satz konnte Haider-Maurer noch eine Breakmöglichkeit zunichtemachen, doch im letzten Spiel schlug Isner dann erbarmungslos zu null zu. Zu stark präsentierte sich der 29-Jährige aus der Stadt Greensboro im US-Bundesstaat North Carolina an diesem Tag, der Ex-Weltranglisten-Neunte schoss der letzten österreichischen Einzel-Hoffnung stolze 28 Asse bei lediglich drei Doppelfehlern um die Ohren. Letztendlich standen bei Isner 64 Winnern bescheidene 25 Eigenfehler gegenüber. Haider-Maurer kam auf ebenfalls starke 20 Asse bei acht Doppelfehlern sowie 35 Winner bei gerade mal 17 unerzwungenen Fehlern, das war trotzdem nicht genug. Denn als Rückschläger sammelte er bloß 14 der ausgespielten 100 Punkte.
„Die entscheidenden Situationen sind nicht so für mich gelaufen“
„Ich wollte ein enges Match, das ist mir gelungen. Die entscheidenden Situationen sind nicht so für mich gelaufen“, befand Haider-Maurer in der Pressekonferenz nach seiner Partie. „Bei meinem Breakball im zweiten Satz hat er mit der Vorhand einen Netzroller gespielt. Auch im Tiebreak hatte ich meine Chancen. Wenn ich den zweiten Satz gewinne, dann schaut es sicher anders aus“, ärgerte er sich. „Es war wie erwartet schwer, beim Return ins Spiel zu kommen. Er hat heute extrem gut serviert. Ich denke, dass ich gut gegengehalten habe. Ich finde, dass ich sehr solide gespielt habe und auch bei meinen Aufschlaggames kaum Chancen zugelassen habe.“ Sein Satzgewinn freute Haider-Maurer: „Der dritte Satz war perfekt gespielt von mir –da habe ich die erste Chance gleich genutzt.“
Seiner vergebenen Möglichkeit auf vielleicht noch mehr trauerte er natürlich nach: „Ich hätte gerne gesehen, dass wir im vierten Satz in den Tiebreak gehen. Im Tiebreak weiß man nie. Er wirkte auch schon etwas müde.“ Haider-Maurer stellte jedoch auch klar: „Im Endeffekt hat er verdient gewonnen. Im letzten Game hat er sensationell stark gespielt und viel riskiert.“ Beim Hauptfeld-Debüt im Melbourne Park hatte er zum sechsten Mal in seiner Karriere die zweite Runde eines Grand-Slam-Turniers erreicht, zum sechsten Mal war dort aber Endstation. Für ihn geht es im Februar auf Sandplatz in Südamerika mit den ATP-Events in Quito (Ecuador), Sao Paulo und Rio de Janeiro (beide Brasilien) sowie darauf in Mittelamerika auf Hartplatz in Acapulco (Mexiko) weiter.(Text: MaWa; Informationen aus Melbourne: Christian Albrecht Barschel)
Hier die Ergebnisse von den Australian Open:Einzel,Doppel,Einzel-Qualifikation.