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Australian Open: Angeschlagener Novak Djokovic müht sich ins Achtelfinale, Felix Auger-Aliassime gewinnt Kanadier-Duell

Novak Djokovic steht nach einer eigenartigen Performance im Achtelfinale der Australian Open, der Serbe mühte sich zu einem Fünfsatzerfolg gegen Taylor Fritz. Ebenfalls in Runde vier steht Felix Auger-Aliassime, der das Kanadier-Duell mit Denis Shapovalov überraschend klar für sich entscheiden konnte.

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 12.02.2021, 14:50 Uhr

Novak Djokovic hatte gegen Taylor Fritz überraschend hart zu kämpfen
Novak Djokovic hatte gegen Taylor Fritz überraschend hart zu kämpfen

Parallel zum ganz großen Highlight des heutigen Tennistages bei den Australian Open - dem Fünf-Satz-Krimi zwischen Dominic Thiem und Nick Kyrgios - kam es in der Margaret Court Arena zu einem Match-Up mit durchaus Potential zum Schlagerspiel. Denis Shapovalov sollte in Runde drei nämlich auf seinen Landsmann Felix Auger-Aliassime treffen, um sich untereinander auszumachen, wer es im Achtelfinale mit Überraschungsmann Aslan Karatsev zu tun bekommen sollte. 

Es sollte ein durchaus bitterer Tennisabend für den Linkshänder Denis Shapovalov werden. Sowohl im ersten als auch im zweiten Durchgang ging der Kanadier mit Break voran, beide Male musste der Weltranglisten-12. das sofortige Rebreak - und wenig später auch den Satzverlust hinnehmen. So war es Youngster Felix Auger-Aliassime, der sich das Ticket für das Achtelfinale sichern sollte. Es ist das zweite Grand-Slam-Viertelfinale für den 20-Jährigen, im Vorjahr war er bei den US Open in dieser Runde an Dominic Thiem gescheitert. 

Shapovalov mit Fehlerorgie

Denis Shapovalov, der für sein risikofreudiges Spiel bekannt ist, agierte über weite Strecken der Partie zu fehleranfällig, begang am Ende satte 37 Fehler ohne Not - bei gerade einmal 19 Gewinnschlägen. Deutlich ausgeglichener sieht diese Statistik bei seinem Landsmann Auger-Aliassime aus, bei dem 31 Gewinnschläge 29 unerzwungenen Fehlern gegenüberstehen. 

Grundsätzlich weitaus sicherer in der Spielausrichtung ist die aktuelle Nummer eins der Welt, Novak Djokovic. Der Serbe, als haushoher Favorit in sein Drittrundenduell mit Taylor Fritz gegangen, sorgte jedoch am Freitagabend australischer Zeit für einige Fragezeichen. Zwar sicherte sich der Branchenprimus die ersten beiden Sätze, die Art und Weise wie dem Serben das gelang, war aber durchaus bemerkenswert. 

Djokovic mit "eigenartiger" Perfomance

Denn untermalt von ungewöhnlichen emotionalen Ausbrüchen, einmal ging der 17-fache Grand-Slam-Champion auf der Bank in die Luft, dann jubelte der Weltranglistenerste bei einem Punkt zum Vorteil übertheatralisch, waren es vor allem körperliche Beschwerden, die den Welranglistenersten zu plagen schienen. So lag es an einem in den entscheidenden Phasen etwas zu harmlos agierenden Taylor Fritz, dass Djokovic nach knapp zwei Stunden mit 2.0-Sätzen in Führung lag. 

Doch Fritz witterte seine Chance. Der US-Amerikaner kämpfte aufopferungsvoll, blieb in den engen Momenten cool und holte sich im achten Spiel des dritten Satzes den so wichtigen Breakvorteil - und servierte Momente später zu Null aus. Mittlerweile wirkte es nahezu so, als würde Novak Djokovic diese Partie "abschenken". Es sollte wenig später die nächste "eigenartige" Situation dieses Matches folgen: Das Spiel wurde unterbrochen, weil sich die Ränge leeren mussten. Ab 24:00 Uhr regiert in Melbourne ein harter Lockdown - die Ränge werden zumindest in den nächsten fünf Tagen leer bleiben. 

Djokovic muss in einen fünften Satz 

Zwar kämpfte sich der Serbe wieder in die Partie, die körperlichen Beschwerden ließen jedoch nicht nach. Taylor Fritz hielt den Ball geschickt im Spiel, schlug standesgemäß gut auf und holte sich Mitte des vierten Satzes das Break, welches der US-Amerikaner auch zum Satzausgleich transportieren konnte. Der Weltranglisten-31. schickte dieses Match also völlig überraschend in einen fünften Entscheidungsdurchgang. 

In diesem war es zwar anfangs der US-Amerikaner, der die Kontrolle über das Match haben sollte. Dementsprechend überraschend war es auch, als sich Djokovic im sechsten Game des fünften Satzes das Aufschlaggame Fritzs schnappte und mit Break davonzog. Das sollte dem Branchenprimus reichen, nach knapp dreieinhalb Stunden breakte Djokovic zum 7:6 (1), 6:4, 3:6, 4:6 und 6:2-Erfolg aus. Einen Erfolg, den der Serbe mit einem Urschrei quittierte. 

Im Achtelfinale trifft Djokovic auf Milos Raonic, der Marton Fucsovics in vier Sätzen besiegen konnte. Im Viertelfinale könnte es zum Kracher gegen Alexander Zverev kommen. 

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12.02.2021, 14:21 Uhr
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