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Australian Open in der Zwickmühle: Versicherung läuft aus

Die Australian Open haben eine Versicherung auf einen kompletten Ausfall des Events aufgrund einer globalen Pandemie abgeschlossen. Das Problem: Der Vertrag läuft im kommenden Juli aus.

von Lukas Zahrer
zuletzt bearbeitet: 25.04.2020, 21:48 Uhr

Aufgrund der COVID-19-Pandemie ist der Betrieb auf der ATP- und WTA-Tour vorerst bis Mitte Juli eingestellt. Wimbledon musste bereits abgesagt werden, die French Open sollen im September stattfinden. Die US Open hoffen auf eine Austragung im Spätsommer, eine Verlegung des Events weg vom Corona-Hotspot New York nach Indian Wells wird diskutiert.

Wimbledon bestätigte, dass die Verluste durch die Absage teilweise von einer Versicherung gedeckt waren. Für einen jährlichen Beitrag von knapp zwei Millionen Euro soll eine Versicherungssumme von 200 Millionen Euro abgeschlossen worden sein. Tennis Australia vergrößerte in den vergangenen Jahren die Deckung der Versicherung und sicherte sich ebenfalls gegen Pandemien ab.

"Neben Wimbledon waren wir wohl eine der wenigen Sportveranstaltungen, die eine Pandemie-Versicherung abgeschlossen hat", bestätigte Craig Tiley, CEO von Tennis Australia, gegenüber The Age und Sydney Morning Herald. "Aber im Juli läuft sie aus. Wir führen Gespräche, wie die Zukunft aussehen könnte."

Australian Open: Geister-Turnier, Absage

Laut Tileys Aussagen dürfte sich das Versicherungsunternehmen in Verhandlungen zögerlich geben, die Polizze zu verlängern. "Jetzt wäre es ein guter Zeitpunkt für sie, weil die ganze Welt für eine weitere Pandemie vorbereitet wäre. Die Wahrscheinlichkeit, dass nach dieser Pandemie erneut solche drastischen Maßnahmen notwendig werden, ist sehr gering", versuchte Tiley seine Position zu stärken. 

Indessen bereite sich der australische Tennisverband bereits auf die Australian Open 2021 vor. Eines der Szenarien sei eine Austragung vor leeren Rängen ohne Zuschauer - die Liga im australischen Football macht es bereits vor. Auch mit einer Absage beschäftige man sich bereits. "Wir brauchen ein Finanzmodell für alle möglichen Szenarien. Wir haben etwas Geld, aber das ist schnell aufgebraucht, wenn wir keinen Umsatz machen", sagte Tiley.

von Lukas Zahrer

Sonntag
26.04.2020, 08:10 Uhr
zuletzt bearbeitet: 25.04.2020, 21:48 Uhr