Jedem sein Ritual – Die Macken und Ticks der Tennis-Stars

Was wäre der Tennissport ohne den Aberglauben? tennisnet.com listet einige bekannte und vielleicht noch nicht so bekannte Rituale der Stars auf.

von Christian Albrecht Barschel
zuletzt bearbeitet: 28.01.2016, 22:09 Uhr

Rafael Nadal

Von Christian Albrecht Barschel aus Melbourne

Bei den Australian Open war auch wieder eine Menge Psychologie im Spiel. Denn Rituale, Aberglauben und bestimmte Handlungsmuster gehören im Tennis seit Jahrzehnten dazu und werden in der heutigen Zeit immer exzessiver ausgeführt. Für einige ist dieses Prozedere zwar nur Hokuspokus und verschwendete Energie, aber für die meisten Spieler und Spielerinnen sind die kleinen Marotten, Macken und Ticks überlebenswichtig und helfen dabei, die innere Balance zu finden. "Die Psychologie ist ein taktisches Element. Man beruhigt sich selbst und kann dazu noch den Gegner verunsichern", sagte Tennislegende John McEnroe über die Bedeutung von Ritualen im Tennis. "Big Mac" selbst verfolgte stets die gleiche Routine beim Aufschlag.

Rituale fördern laut Psychologen die Konzentration und die Selbstsicherheit. Sie funktionieren wie der Placebo-Effekt in der Medizin. "Sie können positiv sein. Wenn Spieler tatsächlich daran glauben, dass sie funktionieren, können sie sehr effektiv sein und die Leistung erhöhen. Das Problem ist, wenn es außer Kontrolle gerät und die Spieler anfangen zu glauben, dass ihr Spiel zerstört wird, wenn sie nicht einer bestimmten Routine folgen", erklärte der britische Sportpsychologe Ken Way. tennisnet.com hat für euch einige Macken, Ticks und Marotten der Stars und von ehemaligen Spielern aufgelistet. Einige Rituale werden euch bekannt vorkommen, anderen könnten für euch neu sein. Wenn ihr in Zukunft Tennis schaut, achtet auf diese Handlungsmuster!

Herren:

Rafael Nadal

Rafael Nadal hat die Macken und Marotten im Tennis auf eine neue Stufe gehoben. Der Spanier ist wahrlich der Meister der Rituale. Fangen wir von vorne an! "Rafa" nimmt 45 Minuten vor dem Match eine kalte Dusche. Weiter geht es mit dem aufgepushten Umherlaufen in der Umkleidekabine. Die Socken werden auf exakt dieselbe Höhe hochgezogen. Beim Einlaufen auf den Platz hält Nadal stets einen Schläger in der Hand. Dann geht es weiter mit dem säuberlichen Platzieren der zwei Getränkeflaschen, die Etiketten schauen dabei in die gleiche Richtung. Eine Flasche ist dabei gekühlt, die andere auf Raumtemperatur. Beim Trinken achtet er darauf, dass es in einer bestimmten Reihenfolge stattfindet. Vor dem Aufwärmen fegt er mit seinem Fuß entlang der Grund- und Aufschlaglinie - selbst bei einem Hartplatz. Bei der Seitenwahl tänzelt er auf und ab und sprintet anschließend zur Grundlinie. Auf dem Weg zum/vom Seitenwechsel achtet er darauf, nicht auf die Linien zu treten und dabei stets den rechten Fuß zuerst aufzusetzen. Sofern es geht, überlässt er seinem Gegner beim Seitenwechsel den Vortritt, wenn das Netz passiert wird.

Kommen wir nun zum noch interessanteren Teil: der Aufschlagvorbereitung von Nadal, die einem bestimmten Muster folgt. Er lässt sich stets drei Bälle geben, von denen er einen wieder weggibt und einen einsteckt. Den dritten Ball prallt er mit dem Schläger auf und zupft dabei an seiner Hose (was er pro Satz im Schnitt 80-mal tut), seiner linken Schulterseite, dann an seiner rechten Schulterseite. Es folgt das Berühren der Nase, das Streichen seiner Haare hinter das linke Ohr, wieder das Berühren der Nase und dann das Streichen seiner Haare hinter das rechte Ohr. Und dann kann es auch schon losgehen mit dem Aufschlag. Die Vorbereitung auf den Return ist zwar nicht ganz so exzessiv, hat es aber auch in sich: Shirt an der linken Seite zurechtzupfen, dann auf der rechten Seite zupfen, Nase berühren, Haare hinter das linke Ohr streichen, wieder Nase berühren und dann die Haare hinter das rechte Ohr streichen. Das ist aber noch nicht alles: Nadal verlangt nach fast jedem Punkt das Handtuch und verfolgt dabei stets das gleiche Prozedere. Mit einer runden Bewegung wird mit dem Handtuch die linke Hand und der linke Arm abgetrocknet, der Schlägergriff trocken gerieben, die Nase abgetrocknet, das linke Ohr abgetrocknet, die Nase noch mal abgetrocknet, das rechte Ohr abgetrocknet, die rechte Hand und der rechte Arm abgetrocknet. Und zu guter Letzt: Nadal zieht nach Ende des Matches stets sein Shirt aus, reibt sich mit dem Handtuch trocken und zieht dann eine Trainingsjacke an.

Roger Federer

Roger Federer soll eine Obsession für die Zahl 8 haben. Warum? Weil er am 8.8.1981 geboren ist. Beim Aufwärmen soll der "Maestro" stets acht Asse ins Feld hämmern. Nach Ende eines Satzes soll er immer um acht Handtücher bitten. Er hat zudem acht Flaschen Wasser (nur von Evian) sowie acht Schläger in seiner Tasche. Ob das tatsächlich alles stimmt? Bezüglich der Handtuch-Frage klärte Federer bei den Australian Open 2014 auf. "Nein, es sind drei - wohl schlechtes Feng Shui für mich jetzt. Acht ist meine Lieblingsnummer. Der Ausdruck besessen ist mir zu extrem." Derzeit hält Federer bei 88 Turniersiegen. Auch wenn die 8 seine Lieblingsnummer ist, soll es sicherlich bei dieser Anzahl nicht bleiben.

Novak Djokovic

Diese Marotte ist Novak Djokovic zwar nicht ganz losgeworden, aber er hat an ihr gearbeitet, dass es nicht mehr so extrem ist. Kein Spieler im Welttennis tippt den Ball vor dem Aufschlag so häufig auf als der "Djoker". Dies habe er bereits zu Jugendzeiten so gemacht, erklärte der Serbe. "Mein Rekord war 2007 im Davis Cup gegen Australien. Ich habe den Ball vor dem Aufschlag 37 oder 38-mal aufgetippt", sagte Djokovic. Spieler und Zuschauer werden bei dieser Marotte auf die Geduldsprobe gestellt. Während des Australian-Open-Finals 2008 wurde es einem Zuschauer zu viel. "Stop it", rief er dem "Djoker" zu.

Andy Murray

Woran ihr erkennen könnt, dass Andy Murray in Problemen ist? Wenn er sich den Schweiß am Kopf mit dem T-Shirt wegwischt. Ansonsten wischt sich der Schotte, wenn sein erster Aufschlag misslingt, den Schweiß am Kopf mit dem linken Schweißband weg. Außerdem schwankt und schaukelt Murray stets hin und her, wenn er auf den Aufschlag des Gegners wartet.

Tomas Berdych

Auch Tomas Berdych folgt einer stringenten Aufschlagvorbereitung. Der Tscheche steht starr hinter der Grundlinie mit den Beinen zusammen. Wenn er bereit zum Aufschlag ist, macht er mit seinem rechten Fuß einen energischen Schritt in den Platz.

Richard Gasquet

Richard Gasquet gehört zu der Sorte Spieler, die sich bei eigenem Aufschlag nach einem gewonnen Punkt den gleichen Ball geben lassen. Damit das alles zügiger vonstatten geht, sind die Ballkinder über die Marotte von Gasquet unterrichtet. Der Franzose nutzt zudem die Pause während des Seitenwechsels immer wieder zum Wickeln eines neuen Griffbands. Hier erklärt er, warum er das macht.

John Isner

Roger Federer war derjenige, der damit begann. Und zwar ließ er den Ball vor dem Aufschlag nicht wie gewöhnlich vor ihm auftippen, sondern führte ihn zunächst durch die Beine. Federer wurde diese Gewohnheit los. Isner und Marcos Baghdatis machen dies immer noch, was eine gute Koordination voraussetzt, damit es bei einem Fehler nicht peinlich aussieht. Isner legt zudem während des Seitenwechsels sein linkes Bein auf dem rechten Knie ab. Während des Matches wird man ihn immer wieder dabei beobachten, wie er in sein Handtuch beißt. Außerdem gab der US-Riese zu, dass er vor jedem Match ein Sandwich mit Erdnussbutter und Honig essen muss.

Grigor Dimitrov

Grigor Dimitrov ist seinen Aberglauben so gut wie losgeworden. Nach seinen Siegen benutzte er stets die gleiche Dusche, speiste im gleichen Restaurant und fuhr die gleichen Wege. Bei einer Sache versucht Dimitrov, sich treu zu bleiben. Er gibt vor dem Match ungern Interviews. Das bringe Unglück, meint er.

Jack Sock

Jack Sock möchte, dass bei seinen Aufschlagspielen jedes Ballkind auf seiner Seite drei Bälle in der Hand hat. "Einmal hatte ein Ballkind vier und das andere zwei, und dann wurde ich in dem Spiel gebreakt. Daher habe ich mit ihnen geredet, dass sie sicherstellen, dass sie drei und drei beibehalten", erklärte Sock.

Lleyton Hewitt

Die Karriere von Lleyton Hewitt ging bei den Australian Open zu Ende. Bevor Rafael Nadal zum großen Zupfmeister aufstieg, lieferte sich Hewitt mit Andy Roddick in dieser Hinsicht ein Fernduell um die Nummer eins. Beide zupften sich vor ihren Aufschlägen ihr Shirt zurecht. Bei Hewitt war es aber noch extremer. Denn neben der Kleidung zupfte der Australier nahezu nach jedem Ballwechsel an seiner Schlägersaite.

Alexander Zverev

Der Griff zum Handtuch, und das nach fast jedem Ballwechsel, ist bei den Spielern und Spielerinnen schon zum Alltag geworden. Alexander Zverev bildet da eine erfreuliche Ausnahme. Das mag jetzt keine Macke oder kein Aberglauben sein, aber wenn ihr genau hinschaut, könnt ihr sehen, dass sich Zverev sehr selten das Handtuch von den Ballkindern nach Ballwechseln geben lässt - oft lässt er es auch auf seiner Bank liegen. Außerdem sah man bei ihm in der Vergangenheit häufig, dass er die Pause beim Seitenwechsel nicht komplett ausreizt, sondern bereits vor der Ansage "Time" des Schiedsrichters auf dem Platz steht.

Denis Istomin

Denis Istomin möchte, dass das Ballkind, das ihm das Handtuch reicht, ebenso den Ball zuwirft. "Wenn ich den Punkt gewinne, mache ich mit ihm oder ihr weiter. Aber wenn ich den Punkt verliere, nehme ich es nicht mehr."

Goran Ivanisevic

Wenn Rafael Nadal die speziellsten Ticks hat, dann besaß Goran Ivanisevic die verrücktesten Marotten. Bei seinem legendären Wimbledon-Sieg im Jahr 2001 trieb es der Kroate bis auf die Spitze. Ivanisevic begann jeden Tag damit, im Frühstücksfernsehen die Teletubbies zu schauen. Nach seinen Matches benutzte er dieselbe Dusche in der Umkleide. Am Abend saß er im selben Restaurant am selben Tischen zu Abend und immer die gleichen Gerichte: zuerst Fischsuppe, dann Lamm mit Pommes und als Nachtisch Eis mit Schokoladensauce. Da fallen seine anderen Rituale nicht weiter ins Gewicht: den Ball für den nächsten Aufschlag nehmen, mit dem man gerade den Punkt gemacht hat und sich nicht rasieren, solange man gewinnt. Rückblickend auf seine verrückten Tage in Wimbledon sagte Ivanisevic: "Es war immer gleich: Frühstück, zur gleichen Zeit die Tasche packen, gleicher Parkplatz in Wimbledon, gleiche Dusche, nicht auf die Linien treten, gleicher Ball. Ach du Scheiße."

Boris Becker

Die Aufschlagbewegung von Boris Becker ist unnachahmlich. Der Deutsche hat sich vor seinem Aufschlag kurz mit der Zunge über den Mund gewischt. Andre Agassi will sogar anhand der Zungenbewegung von Becker im Voraus erkannt haben, in welche Richtung der Ball flog. Vielleicht liegt es daran, dass Agassi zehn von 14 Duellen gewonnen hat. Eine weitere Eigenart von Becker: Er hat sich erst auf dem Platz die Schuhe zugebunden.

Andre Agassi

Andre Agassi gestand in seiner Biografie "Open", dass er bei seinem Auftaktmatch bei den French Open 1999 vergessen hatte, eine Unterhose einzupacken. So spielte der US-Amerikaner ohne Unterhose und entschied sich fortan, dieses Prozedere zu wiederholen. Der Rest ist bekannt. Agassi gewann die French Open und komplettierte den Karriere-Grand-Slam.

Nicolas Kiefer

Das Vermeiden der Berührung mit den Linien während der Ballwechsel sowie das Geben des gleichen Balls nach gewonnenen Punkten war nicht der einzige Tick von Nicolas Kiefer. Vor wichtigen Punkten berührte der Deutsche mit seinem Schläger die äußere Doppellinie und machte dann einen Sidestep, um sich auf den Return vorzubereiten.

Thomas Enqvist

Der Schwede Thomas Enqvist war einer von nur wenigen Spielern, der vor dem Aufschlag den Ball nie aufgetippt hat.

Damen:

Serena Williams

Serena Williams trägt genauso wie Victoria Azarenka und Nick Kyrgios stets Kopfhörer beim Einlauf auf den Platz. Die Branchenprima soll zudem vor einem Match stets die gleiche Dusche benutzen und immer ihre Duschsandalen auf den Platz nehmen. Außerdem betritt sie erst den Platz, wenn ihre Schnürsenkel exakt gleich gebunden sind. Bei einem Turnier trägt sie, traut man den Gerüchten, immer dieselben Socken, ohne sie zu waschen. Beim ersten Aufschlag lässt sie den Ball immer fünfmal auftippen, beim zweiten Aufschlag zweimal. Nach dem ersten absolvierten Spiel eines Satzes wechselt sie die Platzseite nicht, indem sie an ihrer Bank vorbeigeht, sondern auf der gegenüberliegenden Netzseite.

Maria Sharapova

Was Rafael Nadal bei den Herren ist, das ist Maria Sharapova bei den Damen. Die Russin hat ihre ganz speziellen Ticks. Zwischen den Punkten hasst es die Russin, auf den Linien zu stehen. Um dies erfolgreich zu vermeiden, tut sie so einiges. Wer genau hinschaut, sieht, dass die Russin oft im Stottergang in Richtung ihrer Bank geht. Ganz speziell ist auch ihre Vorbereitung auf den Aufschlag und den Return. Vor ihrem Aufschlag hüpft sie mehrfach in die Höhe, dreht ihrer Gegnerin den Rücken zu und fokussiert sich auf das Saitenbild ihres Schlägers, dann nimmt sie die Bälle aus der Ecke entgegen und läuft in Richtung Grundlinie. Es folgt das Streichen der Haare aus dem Gesicht sowie das Fixieren der Gegnerin, ehe sie den Ball immer zweimal auftippt und schließlich serviert. Beim Return kann man ähnliches beobachten. Nachdem sie sich fertiggemacht hat, klopft sie sich kurz vor dem Aufschlag ihrer Gegnerin zweimal auf den Oberschenkel. Und wer ein Sharapova-Match im Stadion verfolgt, sollte mal genau hinhören. Denn es kommt immer wieder vor, dass ihr Trainer Sven Groeneveld nach gewonnenen Punkten zweimal in die Hände klatscht, nachdem der Applaus des Publikums verklungen ist.

Victoria Azarenka

Dass Victoria Azarenka bei jedem Match mit Kopfhörern auf den Platz kommt (immer mit einem Kapuzenpullover), haben wir bereits erwähnt. Aber wusstet ihr auch, dass sich die Weißrussin vor jedem Aufschlag ihren Zopf auf die linke Schulter legt? Achtet mal darauf!

Andrea Petkovic

Andrea Petkovic ist in punkto Flaschenaufstellen genauso obsessiv wie Rafael Nadal. "Wenn die Flaschen parallel neben mir stehen, dann gibt mir diese Form Sicherheit. Vor allem, wenn ich im Match einmal unsicher bin, erscheinen sie mir wie eine Burg." Zudem packt Petkovic stets einen Tag vor einem Match ihre Tasche. Außerdem verriet "Petko": "Wenn beim ersten Match die Sonne geschienen hat und ich mit einer Kappe gespielt habe, dann behalte ich sie bis zum Schluss auf dem Kopf - selbst wenn es in Strömen regnet."

Dominika Cibulkova

Es scheint so, dass Dominika Cibulkova, sobald es neue Bälle gibt, diese vor dem Aufschlag küsst. Doch die Slowakin klärt auf: "Ich küsse nicht die Bälle, aber ich rieche an ihnen. Ich liebe ihren Duft, den Duft von neuen Bällen. Und dann denke ich mir, dass es mir Glück bringt."

Svetlana Kuznetsova

Svetlana Kuznetsova dreht sich häufig um 360 Grad, wenn sie auf dem Weg zum Return ist.

Sabine Lisicki

Sabine Lisicki vermeidet es, wie einige andere auch, zwischen den Ballwechseln auf die Linien zu treten.

Julia Görges

Wenn man während des Seitenwechsels auf Julia Görges schaut, fällt auf, dass sich die Deutsche immer die Nase putzt, egal, ob sie erkältet ist oder nicht. "Meine Nase läuft, seit ich klein bin und Tennis spiele. Keine Ahnung, was das genau ist, aber sie läuft eigentlich überall", erzählte Görges. Außerdem: Die Bad Oldesloerin lässt sich fast ohne Ausnahme nach jedem Punkt das Handtuch reichen.

Vera Zvonareva

Ob wir Vera Zvonareva noch mal spielen sehen werden? Die ehemalige Nummer zwei der Welt hat seit April 2015 kein Match mehr bestritten. Falls sie auf den Platz zurückkehrt, werdet ihr sehen, dass sie sich so gut wie immer in langen Klamotten einspielt - egal, wie warm es auch ist. Außerdem vergräbt sie sich bei jedem Seitenwechsel mit dem Kopf unter ihrem Handtuch, um sich besser zu konzentrieren.

Jarmila Wolfe (ehemals Gajdosova)

Jarmila Wolfe gab zu, dass sie während des Seitenwechsels stets die gleiche Menge Wasser trinkt. Apropos Wasser: Die Mutter von Jelena Jankovic soll angeblich nach jedem gewonnenen Punkt ihrer Tochter an der Wasserflasche nippen.

Marion Bartoli

Die Gegnerinnen von Marion Bartoli wurden früher auf eine nervliche Probe gestellt. Denn die Wimbledon-Siegerin von 2013 hatte so einige Macken. Vor ihren Aufschlägen hüpfte sie häufig in die Höhe, sprintete auf der Stelle und schleuderte ihre Arme rechts und links. Als ob sie sich aus Handschellen befreien würde, beschrieb ein Tennis-Insider die Aufschlagrituale von Bartoli. Bei den Returnspielen sah man ständig, wie die Französin trockene Schlagübungen machte und ebenfalls wie ein Flummi umhersprang. Bartoli, die mal erklärte, einen IQ von 175 zu haben, schien vor Energie nur so zu sprudeln, so dass sie auch immer wieder zu ihrem Stuhl sprintete, wenn der Seitenwechsel anstand. Nach ihrer Karriere machte Madame "Zappelphilipp" eine beachtliche körperliche Veränderung durch und ist mittlerweile dem Fitnesswahn verfallen.

Elena Dementieva

Elena Dementieva ging in die Tennisannalen nicht nur als bislang beste Spielerin ein, die kein Grand-Slam-Turnier gewinnen konnte, sondern auch als chronische Toilettengängerin. Bei der Olympiasiegerin von 2008 war stets darauf Verlass, dass sie nach dem zweiten oder dritten Satz eine Toilettenpause in Anspruch nahm und dann auch immer nach einer gefühlten Ewigkeit mit frischer Kleidung wiederkam. Ob bei Dementieva in ihren Matches wirklich immer die Blase drückte?

von Christian Albrecht Barschel

Donnerstag
28.01.2016, 22:09 Uhr