„Match of the Day“ – Andy Murray gegen David Ferrer
Die Nummer zwei und die Nummer acht der Welt machen sich in Melbourne einen Halbfinal-Platz aus.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
26.01.2016, 10:06 Uhr

David Ferrer , seit Jahren der Dauerläufer des Herrentennis, hat schon wieder ein Viertelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier erreicht. Zum zwölften Mal bei den letzten 16 "Major"-Turnieren steht der Spanier im Viertelfinale. Auch in diesem Jahr arbeitet er die Gegner mit beeindruckender Effizienz weg. Der Weltranglisten-Achte hat noch keinen Satz abgegeben, weder gegen Lleyton Hewitt in dessen letztem Match, noch gegen John Isner , der vorher nicht mal seinen Aufschlag hergeben musste. Jetzt wartet Andy Murray - gegen den steht der direkte Vergleich 6:12 aus der Sicht von Ferrer. Allerdings kam nur einer der Siege auf einem Hartplatz im Freien zu Stande, beim Masters in Shanghai vor anderthalb Jahren.
Von den letzten acht Matches gegen Ferrer hat Murray sieben gewonnen. Doch Ferrer hat das Spiel, um Murray das Leben schwer zu machen. Murrays bester Schlag ist die Cross-Court-Rückhand. Hier kann Ferrer wie kaum ein anderer Spieler mitgehen, bis sich eine freie Stelle für ihn zum Vorhand-Angriff öffnet. Vor allem aber - wie schon John Isner feststellen musste - ist Ferrer einer der besten Returnspieler der Welt. Murrays größte Schwäche ist der zweite Aufschlag. Oft spielt er den Ball nur rein. Die Chance für einen Spieler vom Kaliber Ferrers, direkt die Initiative im Ballwechsel zuübernehmen und Druck zu machen.
Murray muss seine Aufschlagquote verbessern
Murray musste bisher bei den Australian Open noch nicht seine Bestleistung abrufen. Meist spielte er solides, weitestgehend fehlerfreies Tennis, wie zum Beispiel im Achtelfinale gegen Bernard Tomic . Dort schlug er nur 22 unerzwungene Fehler in drei Sätzen. Wo Murray noch zulegen muss, ist bei der Quote des ersten Aufschlages. Noch hat er in keinem Match 60 Prozent erste Aufschläge ins Feld bekommen. Eine Notwendigkeit gegen die absoluten Top-Spieler.
Die betsson-Quoten sehen Murray als klaren Favoriten (1,22 zu 4,25). Ein Sieg Ferrers wäre beileibe keine Sensation. Vor ein paar Jahren wären sich die beiden Spieler wohl auch noch weitestgehend auf Augenhöhe begegnet. Doch Murrays wieder gefundene Aggressivität unter Trainerin Amélie Mauresmo sollte in einem engen Match zum Sieg reichen.
