„Match of the Day” – Stan Wawrinka gegen Lukas Rosol
"Stan, the Man" hat beim Grand-Slam-Turnier in Melbourne eine durchaus unangenehme dritte Aufgabe vor sich.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
22.01.2016, 10:53 Uhr

Der 28. Juni 2012, ein Tag, an dem ein Großteil der Sportwelt gen Warschau blickte, zum Halbfinale der Fußball-EM: Italien-Deutschland. Zeitgleich fand eines der denkwürdigsten Tennismatches des letzten Jahrzehnts statt. Rafael Nadal , der bei seinen letzten fünf Teilnahmen in Wimbledon jeweils mindestens das Finale erreicht hatte, verlor auf dem Centre Court in der zweiten Runde gegen Lukas Rosol . Die damalige Nummer 90 der Welt zeigte sich vollkommen unerschrocken und schlug Nadal in fünf äußerst intensiven und nervenaufreibenden Sätzen.
Rosol hat sein Spiel seitdem weiter entwickelt, vor allem ist er geduldiger geworden und geht nicht mehr sofort auf den Winner. Hier bei den Australian Open bekommt er abermals die Chance, sich gegen einen ganz großen Namen zu beweisen, Stan Wawrinka . Der Melbourne-Sieger von 2014 gehört auch dieses Jahr zu den Favoriten und hat sich in den ersten beiden Runden keine Blöße gegeben. Doch auch Rosol beeindruckte gerade bei seinem Zweitrunden-Sieg gegen Jack Sock .
Rosol braucht seinen Aufschlag
Damit Rosol eine Chance hat, muss er weiterhin so gut servieren wie im bisherigen Turnier. 48 Asse und 82 Prozent gewonnener Punkte beim ersten Aufschlag stehen nach zwei Matches zu Buche. Wawrinka wird mehrAufschläge als seine bisherigen Gegner zurückblocken. Trotzdem sollte Rosol Chancen zum schnellen Angriff bekommen. Das wird wichtig. Denn lässt er sich trotz verbessertem Spiel auf zu viele Grundlinien-Duelle ein, dürfte Rosol nur wenig Chancen auf einen Sieg haben.
Die betsson-Quoten sehen Wawrinka als klaren Favoriten (1,07 zu 8,45). Wawrinkas Ziel kann es sowieso nur sein, so schnell wie möglich durch die Auftaktrunden zu kommen, um seine Kräfte für einen zweiten Angriff auf den Titel Down Under zu konservieren. In zwei direkten Vergleichen hat Wawrinka bisher nur einen Satz gegen Rosol verloren. Der Schweizer ist gut ins Jahr gekommen. Er gewann den Titel in Chennai und hat in 2016 noch keinen Satz abgegeben. Das kann gegen Rosol passieren. Aber am Ende sollte Wawrinka souverän ins Achtelfinale einziehen.