Australian Open: Rafael Nadal - Schritt für Schritt für Schritt
Rafael Nadal hat seine knifflige Auftakthürde bei den Australian Open genommen. Kann sich der Spanier wieder einmal zum richtigen Zeitpunkt in Form spielen?
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
17.01.2023, 15:04 Uhr
Ein Grand-Slam-Turnier kann man nicht in der ersten Runde gewinnen. Dieser Satz - so ausgelutscht er sein mag - hat auch im Jahr 2023 noch seine Richtigkeit. Und so wird es Rafael Nadal herzlich egal sein, dass er bei seinem Auftakterfolg über Jack Draper noch deutlich Luft nach oben hatte.
Das Wichtigste, so Nadal nach dem Viersatzerfolg, sei an diesem Montag schlichtweg das Resultalt gewesen. Und das stimmte aus Sicht des Titelverteidigers. Dass er mit Draper einen der gefährlichsten ungesetzten Spieler aus dem Turnier nahm, wird dem Mallorquiner zweifelsfrei einen zusätzlichen Motivationsschub verleihen.
Nadal: "Eine erste Runde, die niemand wollte"
"Ich hatte einen sehr harten ersten Gegner", meinte Nadal in der Pressekonferenz nach dem Spiel. "Es war eine erste Runde, die niemand wollte." Warum, das bekamen die Zuschauer in der Rod Laver Arena insbesondere in den ersten beiden Sätzen eindrucksvoll vor Augen geführt. Draper schlug bärenstark auf, bot Nadal auch von der Grundlinie Paroli und wusste zudem am Netz zu überzeugen. Erst mit Fortdauer der Partie gewann der 22-fache Grand-Slam-Sieger die Oberhand - auch, weil sein um rund 15 Jahre jüngerer Kontrahent körperlich nicht mehr dagegenhalten konnte.
"Ich bin viel schlanker als in den vergangenen Jahren. Ich habe in den vergangenen Wochen auf körperlicher Ebene hart gearbeitet, damit sich die Ergebnisse endlich einstellen", zeigte sich Nadal mit seinem physischen Zustand mehr als zufrieden. Die harte Arbeit war nach seinen beiden Niederlagen beim United Cup notwendig geworden, hatte er sich in Sydney doch deutlich fehleranfälliger als gewohnt präsentiert.
Modus kommt Nadal entgegen
Von Perfektion war Nadal auch in der ersten Runde der Australian Open noch weit entfernt. Doch der Best-of-five-Modus sowie Gegner aus hinteren Regionen der Weltrangliste erlauben es dem Spanier bei Major-Events, sich den einen oder anderen Lapsus zu leisten. Denn nur selten in seiner so erfolgreichen Laufbahn zeigte der ehemalige Weltranglistenerste bei Grand-Slam-Turnieren von Beginn weg sein bestes Tennis.
Dieses wird - bei allem Respekt - wohl auch in der zweiten Runde gegen Mackenzie McDonald noch nicht vonnöten sein. Und so kann sich Nadal Schritt für Schritt für Schritt seinem Topniveau nähern. Das weiß auch er selbst: "Ich trainiere gut und muss lediglich meine guten Phasen ausdehnen."
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