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Australian Open: Siege im Sekundentakt - gelungener Auftakt für die Sorgenkinder Kerber und Zverev

Angelique Kerber und Alexander Zverev erreichen bei den Australian Open ohne Satzverlust die zweite Runde. Zverev sorgt nach dem Sieg für große Begeisterung.

von SID
zuletzt bearbeitet: 22.01.2020, 11:12 Uhr

Alexander Zverev bei den Australian Open
© Getty Images
Alexander Zverev

Eine gute halbe Stunde vor Mitternacht war es eine Sache von Sekunden: Erst nutzte Alexander Zverev in der Margaret Court Arena seinen ersten Matchball zu einem souveränen Auftaktsieg bei den Australian Open, wenige Augenblicke später folgte ihm dann nebenan in der großen Rod Laver Arena Angelique Kerber mit ihrem dritten Matchball in die zweite Runde. Nach quälenden Tagen der Ungewissheit machten die Auftritte der beiden Sorgenkinder in der Nachtschicht des zweiten Turniertages Mut für die kommenden Runden.

Zverev sorgte unmittelbar nach seinem 6:4, 7:6 (4), 6:3 gegen den unbequemen Italiener Marco Cecchinato für einen Paukenschlag: Zur Begeisterung der Besucher kündigte er an, für jeden Sieg in Melbourne 10.000 Australische Dollar (ca. 6200 Euro) an die Betroffenen der Buschbrände in Australien spenden zu wollen. Für den Fall, dass er am 2. Februar auch das Turnier gewinnt, will der 22 Jahre alte Hamburger sogar sein komplettes Preisgeld abgeben: 4,12 Millionen Australische Dollar, umgerechnet sind das 2,55 Millionen Euro.

Zverev hat alles unter Kontrolle

Während Kerber bei ihrem 6:2, 6:2 gegen die oft zu ungestüme italienische Qualifikantin Elisabetta Cocciaretto kühlen Kopf behielt, zeigte auch Zverev eine reife Leistung gegen den 77. der Weltrangliste. Vor allem in den kritischen Phasen des Matches wirkte er sehr konzentriert, er ließ sich im Gegensatz zu seinen drei missratenen Matches beim ATP Cup nicht aus der Fassung bringen. In allen drei Sätzen kassierte er ein Break, verlor aber nie den Faden. "Ich hatte das Gefühl, die Kontrolle zu haben", sagte er zufrieden.

Selbst der Aufschlag funktionierte diesmal so gut bei Zverev, dass sogar Eurosport-Experte Boris Becker voll des Lobes war: "84 Prozent erster Aufschläge, nur vier Doppelfehler - bitte so weitermachen." Zverev wollte indes nicht verhehlen, dass er noch Luft nach oben hat. "Ich mach es mir eigentlich immer selbst schwer", sagte er nach dem Match prächtig gelaunt, betonte aber auch: "In den nächsten Spielen werde ich hoffentlich besser sein als in den letzten Jahren hier." Kommender Gegner ist der Weißrusse Igor Gerassimov.

Das erste Match wird zunächst wohl noch ein kleines Nachspiel haben für Zverev, weil er dafür im Trainings-T-Shirt mit viel zu großer Sponsoren-Aufschrift auf den Platz gekommen war. Obwohl er sich hastig umzog, teilte ihm Schiedsrichter Jaime Campistol (Spanien) umgehend mit: "Ich muss das melden." Zverev wird wohl eine Geldstrafe bekommen für das Textilvergehen, er nahm die Sache aber mit Humor. "Ich habe das zu spät bemerkt", sagte er zu seinem Fauxpas.

Keber spürt den Oberschenkel kaum

Auch bei Kerber erwiesen sich die Bedenken vor dem Turnier zunächst als unbegründet. Bei ihrem "soliden Auftakt" spielte vor allem ihre Oberschenkelverletzung, die sich beim Vorbereitungsturnier in Adelaide wieder mal bemerkbar gemacht hatte, kaum noch eine Rolle. "Ich habe fast gar nichts gemerkt", sagte die Melbourne-Siegerin von 2016, die nun auf die Australierin Priscilla Hon trifft. Für Kerber ist es das erste große Turnier mit dem neuen Trainer Dieter Kindlmann. Den 37 Jahre alten Allgäuer hatte sie im November in ihr Team geholt, um nach einem schwachen Jahr wieder den Anschluss an die Weltspitze zu finden.

Neben Kerber und Zverev erreichten am zweiten Tag der Australian Open noch Laura Siegemund (Metzingen) und Peter Gojowczyk (München) die zweite Runde. Dagegen schieden Cedric-Marcel Stebe (Vaihingen/Enz), Dominik Koepfer (Furtwangen), Antonia Lottner (Düsseldorf) und Tatjana Maria (Bad Saulgau) aus. 

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Mittwoch
22.01.2020, 18:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 22.01.2020, 11:12 Uhr

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