Australierin Astra Sharma gegen alle Wahrscheinlichkeiten in Runde 2
Es hätte gleich mehrere Gründe gegeben, dass die Australian Open für Astra Sharma schon vorbei sind - dennoch steht sie in Runde zwei.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 14.01.2019, 11:40 Uhr
Für die 23-jährige Australierin war es "eine große Ehre", im größten Interview-Raum zu sitzen. Aber wenn es sich jemand verdient hat, dann wohl Sharma.
Sie besiegte in Runde eins Priscilla Hon, aber es grenzt überhaupt an ein Wunder, dass es zu diesem Duell kam. Sharma steht aktuell auf Rang 232 der Welt, für einen direkten Sprung ins Hauptfeld hätte das nicht gereicht.
Sharma nahm also am "Australian Wildcard Playoff" teil, bei dem 16 Australierinnen um eine Wildcard kämpften und verlor im Finale gegen Kimberly Birrell. Eine "reguläre" Wildcard bekam sie im Anschluss ebenso nicht. Und in der Qualifikation musste sie gleich in Runde eins gegen die Topgesetzte ran - gegen keine Geringere als die ehemalige Wimbledonfinalistin Vera Zvonareva.
Aber Sharma siegte, bog in Quali-Runde 2 gegen Varvara Flink einen Satzrückstand um, wehrte in der finalen Runde gegen Irina Khromacheva drei Matchbälle ab, siegte im Tiebreak von Satz drei mit 12:10... und stand im Hauptfeld.
Erstes Major-Turnier, erster Sieg
Dort nun der Sieg gegen Landfrau Hon, mit 7:5, 4:6, 6:1 - "was gut war, so kam immerhin eine von uns weiter, auf der anderen Seite willst du eigentlich nicht gegen eine Freundin in der ersten Runde eines Grand-Slam-Turniers spielen", erklärte Sharma.
Für Sharma, die aufschlagstarke ehemalige College-Spielerin in den USA, geht es nun gegen die Griechin Maria Sakkari, die gegen Jelena Ostapenko gewann. Und hier lockt nun womöglich ein Auftritt in einem der größeren Stadien, wie der Margaret Court Arena. "Das wäre völlig irreal", so Sharma, "das wäre das größte Stadion, in dem ich je gespielt hätte. Es würde mir so viel bedeuten, an etwas so Großem teilzuhaben, bei meinem Heimat-Grand-Slam - und meinem ersten überhaupt. Es wäre toll."
Und sicher noch mal eine Steigerung zum "nur" größten Interview-Raum.
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