Belinda Bencic "Das nächste Mal schlagen wir die Russinnen"

Belinda Bencic lässt im Interview mit dem Schweizer Blick eien erfolgreiche Saison 2021 Revue passieren. Und spricht dabei auch über die bittere Niederlage im Finale des Billie Jean King Cups gegen Russland. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 10.12.2021, 15:30 Uhr

Belinda Bencic lässt eine erfolgreiche Saison 2021 Revue passieren
Belinda Bencic lässt eine erfolgreiche Saison 2021 Revue passieren

Es gibt diese Turniere, da läuft einfach alles zusammen. Für Belinda Bencic war dieses Turnier im Kalenderjahr 2021 ganz klar die Olympischen Spiele in Tokio, wo die Schweizerin mit der Goldmedaille im Einzel nicht nur ihren bislang zweifelsohne größten Karriereerfolg verbuchen konnte, sondern auch im Doppel über Silber jubeln durfte. Ein Katalysator für die restliche Saison, wie Bencic nun rückblickend erklärt: "Mich hat der Olympiasieg eher befreit und beflügelt. Ich hatte ein großes Ziel erreicht – danach war jeder Match eine Zugabe und ich konnte nur noch gewinnen. Jetzt weiß ich, dass meine Einstellung super funktioniert hat", erklärte die Schweizerin gegenüber dem Blick. 

Überhaupt sei die 24-Jährige mit ihrer Saison zufrieden, könnte nicht wirklich etwas Negatives sagen. Einziger Wermutstropfen: In der Weltrangliste ging es für Bencic zuletzt etwas bergab, aktuell ist die Schweizerin nur noch auf Platz 23 der WTA-Charts zu finden. "Auf und Abs gibt es immer – es wird nie die ganze Saison hindurch super laufen. In Tokio durfte ich dann das Highlight meiner Karriere feiern. Aber ich habe auch beim US Open gute Leistungen erbracht und das Jahr sehr positiv mit dem Billie Jean King Cup abgeschlossen", sagte Bencic. 

Revanche an den Russinnen 

Apropos Billie Jean King Cup: Zwar konnten die Schweizerinnen dort mit Platz zwei einen großartigen Erfolg feiern, doch trägt dieser aufgrund eines Aufstellungstricks der russischen Finalgegnerinnen einen fahlen Beigeschmack: "Das Finale war schon sehr bitter. Sie haben sich einer Regel bedient, die für das alte Format aufgestellt wurde – damit hatten wir nicht gerechnet. Wir waren so enttäuscht, dass wir den Riesen-Erfolg, es bis ins Finale geschafft zu haben, gar nicht mehr realisiert haben", erinnert sich Bencic. 

Die Freude kam aber zurück, betont die Schweizerin. Und auch einen Weg, an den späteren Siegerinnen Revanche zu nehmen, hat Bencic bereits gefunden: "Das war vor allem erst der Anfang, wir sind alle noch nicht am Karriereende. Das nächste Mal schlagen wir die Russinnen – das wird die beste Antwort sein!" Aktuell reist Bencic durch Mitteleuropa, absolvierte nach einem Konditionsblock in Bratislava zuletzt eine Trainingswoche in Stuttgart mit Coach Sebastian Sachs, wo es nun nach einem kurzen Aufenthalt in der Schweiz zurückgehen soll. Gegen Jahresende geht es für die Schweizerin dann mit Freund nach Dubai, um sich für die Australian Open zu akklimatisieren. 

Erinnerung an harte COVID-Regeln in Melbourne

Die Australian Open werden auch hinsichtlich COVID-19 erneut zur Bewährungsprobe für Bencic - während es zuletzt bei einigen Events mit den Restriktionen lascher zuging, gilt für die Einreise nach Down Under jedenfalls eine Impfpflicht. Und auch verbundene Maßnahmen kann Bencic derzeit nicht ausschließen: "Es sieht im Moment so aus, als müssten wir nicht lange in Quarantäne. Aber jetzt, wo es wieder eine neue Virus-Variante gibt, ist es möglich, dass sie alles wieder überdenken und erst sehen wollen, wie die Impfung wirkt. Man weiß also nie", so die 24-Jährige. 

Insbesondere eine lange Quarantäne könnte für die Weltranglisten-23. jedenfalls zu einem Problem werden. Zumal die Schweizerin bereits im Vorjahr damit zu kämpfen gehabt hatte: "Ich hatte weniger Probleme mit der Quarantäne im Hotel. Aber die große Herausforderung kam danach. Viele Leute denken, zwei trainingslose Wochen sind nicht so schlimm, sie sind sich nicht bewusst, wie sehr einen das zurückwerfen kann. Tatsächlich baust du alles ab, was du dir in der Vorsaison an Muskulatur aufgebaut hast", erklärte die Schweizerin. "Nach zwei Wochen Pause muss man einen langsamen Aufbau einplanen. Sicher nicht nach drei Tagen ein Grand Slam spielen."

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von Michael Rothschädl

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10.12.2021, 21:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 10.12.2021, 15:30 Uhr

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