Österreicher-Duell Gerald Melzer gegen Andreas Haider-Maurer

Gerald Melzer und Andreas Haider-Maurer treffen gleich in der ersten Runde des bet-at-home Cups Kitzbühel aufeinander.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 25.07.2014, 21:18 Uhr

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Von Manuel Wachta aus Kitzbühel

Jetzt kann der bet-at-home Cup Kitzbühel losgehen! Am Freitagabend ist in der Kitzbüheler Innenstadt die Hauptfeld-Auslosung für das ATP-World-Tour-250-Sandplatz-Event in Tirol vorgenommen worden. Gebracht hat sie gleich mal ein Niederösterreicher-Duell: Wildcard-Spieler Gerald Melzer (ATP 148) fordert in der ersten Runde Andreas Haider-Maurer (ATP 109), der gerade noch in den Hauptbewerb gerutscht war.Dominic Thiem(ATP 47) ist indes auf fünf gesetzt und bekommt es zum Auftakt mit einem Qualifikanten zu tun.Jürgen Melzer(ATP 63) trifft auf den aktuellen Gstaad-SemifinalistenPablo Andujar(ATP 71) aus Spanien.

Verdasco sichert Haider-Maurer Hauptfeld-Platz

Die Enttäuschung bei Haider-Maurer war groß gewesen, als Nummer drei von Österreich bei der Wildcard-Vergabe leer ausgegangen zu sein. Der Frust hatte sich in den letzten Tagen in einigen teils wütenden Diskussionen auf facebook entladen. Der 17-jährige deutsche JungstarAlexander Zverevhatte statt ihm jadie letzte Wildcard erhalten. Doch buchstäblich im letzten Moment ergatterte der Waldviertler noch seinen Platz im Hauptfeld. WeilFernando Verdascowenige Minuten vor dem Auslosungs-Start im Gstaad-Viertelfinale den SerbenViktor Troickimit 6:4, 6:7 (7), 6:1 besiegte und diesen damit um ein sogenanntes „Special Exempt" brachte.

In die Qualifikation wäre Haider-Maurer nicht gegangen, wie er gegenüber tennisnet.com klar gesagt hatte, aber über all das muss sich der 27-Jährige nun keinerlei Gedanken mehr machen. Mit Melzer steht ihm jetzt also ausgerechnet jener Mann gegenüber, der ihm bei der einzigen an einen Lokalmatador vergebenen Wildcard bevorzugt worden war. Für Brisanz sollte damit gesorgt sein. Im Head-to-head führt Haider-Maurer mit 2:0: Er gewann 2013 auf Challenger-Ebene im Achtelfinale von San Benedetto (Italien) im Juli mit 6:1, 3:6, 6:3 und im Finale von Brasov (Rumänien) im September mit 6:7 (9), 6:4, 6:2 und ist auch deshalb leichter Favorit.

Thiem will „eine Runde weiter als im vergangenen Jahr" kommen

Voller Vorfreude zeigte sich bereits Thiem, der auch bei der Auslosung auf der Bühne in der Vorderstadt war: „Letztes Jahr mein erstes ATP-Viertelfinale auf der Tour. Alle Erinnerungen sind wieder da. Die Atmosphäre hier ist Wahnsinn und gibt einfach nur mega Kraft. Ich habe beim ersten Training gleich zwei Klassen besser gespielt als vorher", schrieb der Jungstar auf seiner offiziellen facebook-Seite. Gegen einen nicht direkt für den Hauptbewerb qualifizierten Spieler anzutreten, „heißt aber nichts: Das kann auch einMontanes(Kitzbühel-Finalist 2011; Anmerkung)oder Troicki sein." Letzterer fand sich dann jedoch nicht im Qualifikationsraster.

Thiem weiß: „Gegen einen Qualifikanten ist es nie einfach, weil dieser schon dreimal gespielt hat. Das weiß ich aus eigener Erfahrung." Der 20-Jährige nimmt sich allerdings sehr viel vor: „Mein glasklares Ziel ist es aber, eine Runde weiter als im vergangenen Jahr zu kommen, also ins Semifinale. Ich fühle mich in der Höhenlage wohl und ich habe mich extrem aufs Turnier gefreut. Der bet-at-home Cup ist mein erklärtes Sommer-Saisonziel." Bei einem Auftaktsieg würde der Niederösterreicher dann auf den DeutschenJan-Lennard Struff(ATP 78) oder den TschechenJiri Vesely(ATP 67) treffen. Im Viertelfinale wäre danach ein Duell mit dem auf zwei gesetzten TitelverteidigerMarcel Granollers(ATP 28) aus Spanien möglich, gegen den er allerdings eine 2:0-Bilanz hat.

Melzer muss gegen formstarken Sandplatz-Spezialisten ran

Nicht allzu leicht erwischt hat es Melzer. Der 33-Jährige spielt mit dem Ex-Weltranglisten-33. Andujar gegen einen echten Sandplatz-Spezialisten. Seine großen Qualitäten auf dem Belag untermauert der 28-Jährige auch in dieser Woche in Gstaad, wo er nach einem 7:5, 6:3 gegen den zweitgesetzten Granollers so wie erwähnt unter den letzten Vier steht. Am Samstag spielt Andujar gegen seinen viertgereihten LandsmannFernando Verdascoalso gar um einen Platz im Finale. Während Melzer als erster Hauptfeld-Spieleram Mittwoch am Vormittag erstmals vor Ort trainierte, ist seinem Gegner eine frühe Anreise nach Kitzbühel damit nicht möglich, Andujar wird die Gamsstadt wohl mit einigen Strapazen hinter sich betreten.

Grund zur Furcht besteht für Melzer aber ohnedies nicht. Der Niederösterreicher hat auch das bisher einzige Duell der beiden im Oktober 2012 beim ATP-World-Tour-500-Hartplatz-Event in Peking gewonnen, wenn auch bloß hauchdünn: 6:1, 4:6, 7:6 (3). Turnierdirektor Alexander Antonitsch brachte es so auf den Punkt: „Es gibt keine wirklich leichten Lose. Auch schon bei den Qualifikanten, da könnte Dominic Thiem ja zum Beispiel auf den ehemaligen Kitzbühel-Finalisten Montanes treffen. Ein sehr interessantes Duell wird das Spiel Gerald Melzer gegen Andreas Haider-Maurer", meinte er. „Ich hoffe darauf, dass möglichst viele Österreicher und Deutsche weiterkommen. Mein Traumfinale wäre natürlich Thiem gegen Melzer, das Duell der beiden Aushängeschilder des österreichischen Tennissports." Die erste Hauptrunde wird bei der Jubiläumsauflage des Turniers am Sonntag um 15:30 Uhr eingeläutet.

Hier die Auslosungen aus Kitzbühel:Einzel,Einzel-Qualifikation.

Hier der Spielplan.

von tennisnet.com

Freitag
25.07.2014, 21:18 Uhr