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Bisevac mit Gruppensieg, Gräflinger vor Entscheidungsspiel

Nach HTT Branchen-Primus Damian Roman hat sich auch der Ranglisten-Dritte Amel Bisevac vorzeitig für...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 30.11.2022, 15:18 Uhr

Nach HTT Branchen-Primus Damian Roman hat sich auch der Ranglisten-Dritte Amel Bisevac vorzeitig für das Semifinale der 32. HTT Finals Auflage im UTC La Ville qualifiziert. Der 31jährige entschied am Dienstag spät Nachts das Gipfeltreffen in Gruppe B gegen den 20fachen serbischen HTT Champion Vladimir Vukicevic mit 7:5, 6:3, und beendete damit auch die nachträglich nach oben korrigierte 18 Siege andauernde Erfolgsserie des 41jährigen Titelfavoriten. Vorzeitig ausgeschieden ist hingegen Bernhard Scheidl. Der Routinier und Serve & Volley Spezialist vom Neusiedler See musste sich im zweiten Dienstags-Match dem HTT US Open Sieger von 2021 Rene Gräflinger in zwei Sätzen geschlagen geben, und scheiterte damit zum vierten Mal nach 2015, 2016 und 2018 bereits in der Vorrunde. Ein Bericht von C.L

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Amel Bisevac beendet 18 Siege andauernde Erfolgsserie von Vladimir Vukicevic

Exakt 148 Tage nach seiner bislang letzten Niederlage auf der HTT, musste Serbiens HTT Superstar Vladimir Vukicevic am Dienstag Abend wieder als Verlierer eines HTT-Matches vom Platz. Am 4. Juli des heurigen Jahres war es, da musste sich der Ranglisten-Zweite aus Sombor im Semifinale von HTT Wimbledon Amel Bisevac in drei Sätzen geschlagen geben. Seit dieser Niederlage beim Heimturnier in der Landstraße, ging Vukicevic insgesamt 18 Matches in Folge als Sieger vom Platz, ehe sich am Dienstag Abend ausgerechnet dieser Amel Bisevac im zweiten Vorrunden-Match der HTT Finals 2022 vor Vukicevic aufbaute, und abermals zum großen Spielverderber & Party-Schreck avancierte. Auf dem Papier waren es am Ende 12 Punkte mehr, die Bisevac im Duell mit dem Titel-Topfavoriten nach 1:57 Stunden Spielzeit zu Buche stehen hatte. Auf dem Platz freilich hatte der 7:5, 6:3 Erfolg des Babolat-Cup 500 Siegers vom TC Altmannsdorf mehrere Gründe. Zum einen spielte Bisevac eine äußerst clevere, und taktisch wohl dosierte Partie, agierte mit viel viel Flugbahn und nahm so seinem vor Selbstvertrauen strotzenden Gegner dessen größte Stärke. Auf der anderen Seite ließ Vukicevic seine zuletzt gezeigte Aufschlagstärke vermissen, körperliche Probleme am Ende des zweiten Satzes verschärften die spielerische Not des 41jährigen zusätzlich.

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“Der Amel scheint mir nicht zu liegen”

Dabei begann die HTT Wimbledon-Semifinal-Revanche vielversprechend und voller Chancen für den zum 9. Mal in Serie bei den HTT Finals aufschlagenden Serfben. Vukiceivc gelang das erste Break des Matches zum 2:1, doch der 41jährige kassierte postwendend das Re-Break, übrigens der erste Aufschlagverlust des 3fachen HTT Wimbledon-Siegers in diesem Turnier. Und auch gegen Ende des ersten Durchgangs standen die Vorzeichen zunächst auf Satzführung Vukicevic. Die Nr. 2 der Setzliste hatte ein zweites Break zum 5:4 geschafft und die große Chance mit eigenem Aufschlag auszuservieren, ehe ein 18minütiges Blackout aus Sicht des Serben folgte. Zu Null kassierte er das Re-Break zum 5:5, dann ließ er seinerseits zwei Break-Chancen zum 6:5 ungenützt, ehe er im letzten Game bei 30:40 und Satzball Bisevac den allerersten Doppelfehler produzierte. Im zweiten Heat hatte Vukicevic noch zwei weitere Male “Break vor”, ehe der stets prompt konternde Bisevac mit einem starken Finish auch die körperlich auftretenden Probleme seines Gegners zum hoch verdienten 7:5, 6:3 Erfolg nützte. Damit steht Bisevac bei seinem Final-Debüt auf Anhieb im Semifinale und vor dem dritten und letzten Vorrunden-Spieltag obendrein bereits als Gruppensieger fest. “Der Amel liegt mir scheinbar nicht wirklich”, scherzte der Verlierer. “Aber im Ernst. Großes Kompliment und Gratulation an ihn, er hat heute sehr klug gespielt und den Sieg verdient”, lobte Vukicevic. “Gleich beim ersten Finals-Start im Halbfinale, ich glaube das kann man so stehen lassen. Ich freue mich sehr über diesen Sieg”, strahlte derweil der Sieger beim abschließenden On Court Interview.

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Bernhard Scheidl mit viertem Finals-Vorrunden-Aus

Für Bernhard Scheidl hingegen wird das HTT Saisonfinale der Top 8 langsam aber sicher zur permanenten Enttäuschung. Auch 2022 bei seinem vierten Finals-Antreten wird der burgenländische Offensiv-Künstler die Vorrunde nicht überstehen, zudem droht zum dritten Mal nach 2015 und 2018 das Gruppen-Aus ohne Vorrunden-Sieg. Den Hauch einer Chance auf ein Weiterkommen vereitelte spät Nachts Amel Bisevac mit seinem Zweisatzsieg über Vladimir Vukicevic, doch schon Stunden zuvor hatte sich Scheidl im Duell mit Gräflinger, selbst um eine seriöse Halbfinal-Chance gebracht. Der Rangliste-Sechste musste sich dem HTT US Open Sieger von 2021 Rene Gräflinger nach 98 Minuten Spielzeit mit 2:6, 5:7 geschlagen geben, und kassierte damit die 10. HTT Finals-Niederlage seiner Karriere.

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Rene Gräflinger erzwingt mit fragwürdigem Break-Festival ein “Gruppen-Finale” gegen Vladimir Vukicevic

Einen komplett anderen Spielverlauf gegen einen zuletzt auch nicht gerade in Hochform agierenden und vor Selbstvertrauen strotzenden Gegner, hätte Scheidl in der Anfangsphase des Vorrunden-Krachers mit Gräflinger erzwingen können. Immerhin startete er mit einem rasch gelungenen Break, zudem hatte er Spielball zum 2:0, und bei 2:2 auch noch mal die doppelte Chance auf ein weiteres Break. Nach 38 Minuten hatte Gräflinger aber den ersten Satz nach einem doch recht deutlichen 6:2 in der Tasche, ehe die beiden 37jährigen im zweiten Durchgang ein fragwürdiges Break-Festival auf den Centercourt zauberten. Neun Breaks in nur 12 Games, eine Statistik, die keinen Tennis spielenden Mann zufrieden stellt. 13 Doppelfehler auf Seiten des Kärntner Grand Slam Siegers erklären Gräflingers Service-Fiasko, Scheidl hingegen wirkte nach dem Spiel und einem Blick auf die Statistik richtig geknickt. “Wenn dein Gegner 13 Doppelfehler macht, du kein Kapital daraus schlagen kannst, und selbst auch noch 5 Mal deinen Aufschlag abgeben musste, dann brauchen wir über nichts anderes in diesem Match mehr diskutieren”, so der 37jährige Burgenländer. Gräflinger hingegen hat sich mit dem 6:2, 7:5 Erfolg ein abschließendes “Gruppen-Finale” um den Semifinaleinzug gegen Vladimir Vukicevic erzwungen.

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Doppel-Asse stehlen den Einzel-Stars die Show

Am gestrigen vierten Spieltag haben aber auch die Doppelstars der HTT Szene erstmals im Verlauf des großen HTT Saisonfinales im UTC La Ville den stets im Mittelpunkt stehenden Single-Assen die Show gestohlen. Die meisten Zuschauer in der Halle, Top-Einschaltquoten im Live-Stream,. das Quartett Simon Linha, Florian Kopf, Amel Bisevsac und Alen Bisevac sorgte für das sportliche Highlight des Dienstag Abends. Und ja, das Match hielt, was man sich im Vorfeld erwartet hatte. Zwar konnten die Bisevac-Brüder im zweiten Satz ihres ersten direkten Duells mit dem HTT Nr. 1 Doppel nicht mehr ganz mithalten, eine spannender erster Satz und grandiose Ballwechsel in Durchgang Nr. 2 entschädigten das Publikum für das lange Ausharren zu später Stunde in der Halle des UTC La Ville. Mit 6:4, 6:1, behielten Kopf-Linha ihre weiße Weste, und sind zusammen ungeschlagen weiter die großen Favoriten auf den Titel, Und das Gebrüder-Paar Bisevac sinnt nach der ersten Saison-Niederlage auf Revanche, “am besten im Finale”, so Alen Bisevac im Interview.

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von Claus Lippert

Mittwoch
30.11.2022, 14:25 Uhr
zuletzt bearbeitet: 30.11.2022, 15:18 Uhr