„Ich habe immer eine Taktik im Kopf“

Carla Suarez Navarro im Gespräch über Konstanz im Spiel, ihr Ziel mit der einhändigen Rückhand und warum sie auf Sand so gut spielt.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 29.04.2014, 09:21 Uhr

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Carla Suarez Navarro, 25 Jahre, aus Las Palmas de Gran Canaria, ist als Weltranglisten-15. die zur Zeit beste spanische Tennisspielerin. Zu ihren größten Erfolgen zählen fünf Finalteilnahmen auf der WTA-Tour sowie drei Viertelfinals bei Grand-Slam-Turnieren, zuletzt bei den US Open 2013. Am Rande desWTA-Turniers von Stuttgartsprach sie mit tennisnet.com über ihr Spiel auf Sand.

Frau Suarez Navarro, mit 1,62 Meter Körpergröße gehören Sie zu den kleinsten Spielerinnen auf der WTA-Tour. Wie wirkt sich das auf Ihr Spiel aus?

Ich muss konstanter sein als die anderen, weil ich nicht so hart schlagen kann wie sie. In der Fitness und im Mentalen gibt es keine großen Unterschiede. Im Normalfall gewinnt diejenige, die sich länger im Ballwechsel halten kann, also die Konstantere.

Wie bringen Sie Konstanz in Ihr Spiel, sagen wir beim Aufschlag?

Ich schlage nicht so hart auf wie Maria oder Serena. Mein Aufschlag hat etwas mehr Spin als ihrer. Wenn ich gegen sie spiele, versuche ich beispielsweise, sie zu hohen Returns zu zwingen. Das ist natürlich nicht einfach, weil sie so nah an der Grundlinie stehen. Aber ich arbeite daran. Und ich probiere, viele verschiedene Arten von Spin zu mixen.

Ihre Rückhand spielen Sie als eine der Wenigen einhändig. Welche Rolle spielt dieser Schlag für Sie?

Einhändig zu spielen ist nicht immer einfach. Das wichtigste ist, dass ich zuerst in die Mitte spielen kann. Danach kann ich mit Winkeln nach außen spielen. Normalerweise laufen meine Gegnerinnen hinter der Grundlinie von links nach rechts und umgekehrt. Mein Ziel aber ist, dass sie sich gleichzeitig auch schräg nach vorne bewegen müssen.

Gibt es Schlagkombinationen, die sie besonders gern und erfolgreich spielen?

Ja, die gibt es. Ich verrate aber nicht, welche das sind. (lacht)

Ich finde, Sie spielen zum Beispiel Ihre Rückhand die Linie entlang sehr gut, nachdem sie zuvor einen Winkel gesetzt haben.

Auf Sand habe ich mehr Zeit, die Punkte so aufzubauen, wie ich es möchte. Der Ball ist etwas langsamer unterwegs. Ich kann Winkel spielen, ich kann die Linie entlang spielen. Auf Hartplätzen fällt mir das schwerer.

Denken Sie im Ballwechsel mehrere Schläge voraus oder spielen Sie Schlag für Schlag und bewerten die Situation jedes Mal neu?

Wenn ich auf den Platz gehe, habe ich immer eine bestimmte Taktik im Kopf, die ich mir mit meinen Coach zusammen überlegt habe. Zum Beispiel bei einem bestimmten Ball die Richtung zu ändern, um eine Schwäche meiner Gegnerin zu attackieren. Im Match verfeinere ich die Taktik gewöhnlich noch. Oder ich ändere sie, wenn sie nicht funktioniert.

Freuen Sie sich, dass jetzt wieder auf Sand gespielt wird?

Ja. Auf Sand bin ich immer etwas entspannter, weil ich mehr Zeit habe, mein Spiel zu machen. Wenn ich gut drauf bin, kann ich viele gute Spielerinnen schlagen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Gespräch führte Stefan Leyh beim WTA-Turnier in Stuttgart.

von tennisnet.com

Dienstag
29.04.2014, 09:21 Uhr