Carla Suarez Navarro hat die Olympischen Spiele im Visier

Eigentlich wollte sie 2020 mit dem Tennis aufhören, dann kam eine Krebserkrankung dazwischen - nun blickt Carla Suarez Navarro mit Vorfreude auf ihr Comeback.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 04.01.2021, 15:50 Uhr

© (c) Getty Images
Carla Suarez Navarro

"Ich würde gerne ein Grand-Slam-Turnier spielen, im zweiten Teil der Saison. Und schauen, ob ich mich für die Olympischen Spiele qualifiziere", verriet Carla Suarez Navarro im Gespräch mit mundodeportivo.com./

Ob es mit Tokio klappt, hänge aber eher an den spielenden Kolleginnen als an ihr. "Ich habe ein Protected Ranking von 68, der Cut müsste zwischen Platz 60 und 70 liegen." Sie wolle auch einen Teil der US-Tour spielen, "und das war's", so Suarez Navarro. "Nachdem ich mich verabschiedet habe, möchte ich Zeit für mich haben. Die hatte ich immer noch nicht."

Mit ihrer Genesung ist Suarez Navarro indes zufrieden. "Die Behandlung spricht an, das ist ein Grund, glücklich zu sein. Ich bin in der Endphase, ich schätze, dass noch anderthalb Monate nötig sind. Ich habe noch drei Chemositzungen, dann müssen wir sehen, ob wir eine Strahlentherapie machen oder nicht. Es ist im Prinzip eine Krankheit, die endet, wenn sie endet."

Angst gehabt habe sie nicht, als sie die Diagnose Hodgkin-Lymphom bekommen habe, nur Ungewissheit zu Beginn. "Zuerst wussten wir nicht wirklich, was es war, ich ließ alles testen. Bei einem Arztbesuch hörte ich alle Möglichkeiten, das machte mich darauf aufmerksam. Es vergingen vielleicht sieben Tage, bis man mir die Nachricht gab, und es war keine solche Überraschung mehr. Ich hatte keine Angst, weil sie mir sagten, es sei sehr heilbar, weil es rechtzeitig erkannt worden war."

Suarez Navarro: Langsam wieder mit Tennis angefangen

Verabschieden vom Tennis wollte sich die 32-Jährige so aber nicht. Auch wenn es mit dem Training eher schleppend voran ging. Aufgrund der Thrombose-Gefahr sollte sie ihren Arm nur wenig belasten. "Aber mit der Zeit ging ich ins Fitnessstudio, hob Gewichte, gewann die Beweglichkeit in meinem Arm zurück. Eines Tages sagte ich, wenn ich alles kann, was ich tue, warum kann ich dann nicht Tennis spielen, wie ich es mein ganzes Leben lang getan habe?"

Schließlich habe sie mit druckreduzierten Bällen angefangen, mittlerweile spiele sie drei Mal pro Woche. "Ich versuche jedes Mal, das Niveau ein wenig mehr zu erhöhen. Aber vor allem dient es als mentales Trennung und körperliche Aktivität. Es ist eine Erleichterung, auch wegen Covid-19. Ich bin dankbar ums Tennis und es ist das, was ich kann - und was ich mag."

von Florian Goosmann

Montag
04.01.2021, 19:39 Uhr
zuletzt bearbeitet: 04.01.2021, 15:50 Uhr