Cedric Pioline - „Die French Open haben oberste Priorität“
Cedric Pioline zweifacher Davis-Cup-Champion mit dem französischen Team, plädiert in jedem Fall für eine Durchführung der French Open. Auch ohne Zuschauer.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
19.05.2020, 13:13 Uhr

Das ist natürlich eine interessante Frage: Sollten die French Open 2020 tatsächlich im späten September zur Austragung kommen, allerdings ohne Zuschauer - würde Cedric Pioline dann auch im feinen Zwirn auf dem Court stehen, um die Interviews mit den jeweiligen Siegern der Matches zu führen? Trüge er einen Mundschutz? Würden die Gespräche in Long-Distance-Manier stattfinden so wie am vergangenen Wochenende in der deutschen Bundesliga?
Nun, dazu müsste das traditionell zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres erst einmal zur Austragung kommen. Wofür Pioline, der während seiner Karriere in den Endspielen von Wimbledon und der US Open gestanden war, in einem Interview mit Europe 1 vehement eintritt. „Unsere Priorität muss sein, dass Roland Garros stattfindet, dass der Tennissport zurück kommt“, so die ehemalige Nummer fünf der Welt. „Selbst wenn wir es zutiefst bedauern, dass wir hinter verschlossenen Türen spielen.“
Pioline - Energie kommt von den Rängen
Die Nachteile lägen natürlich auf der Hand. „Es gibt eine psychologische Verbindung mit den Fans. Wir Spieler können davon in zweierlei Hinsicht profitieren, für oder gegen uns, es ist eine Energiequelle, es beeinflusst den Verlauf eines Matches. Es hat Spieler gegeben, die gerne mit dem Referee gesprochen haben, das Publikum ist aktiv geworden. Das war ein Traum, gegen solche Spieler anzutreten.“
Wohl gerade in Roland Garros, wo die Fans einen bekannt dünnen Geduldsfaden mit Spielern haben, die ihren Unmut über vermeintlich falsche Schiedsrichter-Entscheidungen auf dem Platz ungefiltert äußern. 2020 hoffentlich wenigstens vor leeren Tribünen.