Challenger Rennes: Tristan-Samuel Weissborn holt Doppel-Titel

Auch wenn der Veranstaltungsort und der Partner in diesem Jahr ein anderer war, so ist Tristan-Samuel Weissborn die Rückkehr nach Rennes geglückt. Der 28-jährige Österreicher konnte erfolgreich seinen Doppeltitel im Nordwesten Frankreichs verteidigen und macht das Dutzend an Erfolgen auf der ATP-Challenger-Tour voll. An der Seite des Kroaten Antonio Sancic gewann Weissborn das Finale der Open Blot Rennes am Sonntag gegen Teymuraz Gabashvili aus Russland und Lukas Lacko aus der Slowakei 7:5, 6:7 (5) und 10:7.

von Florian Heer
zuletzt bearbeitet: 26.01.2020, 20:34 Uhr

Antonio Sancic und Tristan-Samuel Weissborn
© Getty Images
Antonio Sancic und Tristan-Samuel Weissborn

Von Florian Heer aus Rennes

Das an Nummer 1 gesetzte Duo zeigte im Endspiel des mit 46.600 Euro dotierten Hartplatzturniers ausgezeichnete Comeback-Qualitäten. Weissborn und Sancic lagen in beiden Sätzen je mit einem Break zurück, konnten aber am Ende nach einer Stunde und 30 Minuten als Sieger den Platz verlassen.

„Wir haben uns unabhängig vom Spielstand vorgenommen alles zu geben“, war Weissborn nach dem ersten Titelgewinn der Saison zufrieden. „Das hat sich ausgezahlt. Am Ende gehört natürlich auch ein wenig Glück dazu.“ Bereits im vergangenen Jahr konnte der Österreicher in Rennes einen Turniersieg verbuchen, damals noch an der Seite des Niederländers Sander Arends.

„Ich finde die Stadt super. Es ist immer etwas los und ich fühle mich richtig wohl“, kommentierte Weissborn seine Rückkehr in die Bretagne. 2019 ging es im Finale noch gegen Sancic. Dieses Jahr werden die beiden gemeinsam Seite an Seite angehen.

Mit festem Partner in die neue Saison

„Wir haben Ende November des vergangenen Jahres beschlossen, dass wir die neue Saison zusammen bestreiten werden. Ich war zweimal in Zagreb für eine gemeinsame Vorbereitung. Wir haben gute Wochen zusammen verbracht, versucht Dinge gemeinsam einzustudieren und wir verstehen uns auch außerhalb des Platzes sehr gut. Wir sind folglich mit einem guten Gefühl in das neue Jahr gestartet. Dies hat sich diese Woche bezahlt gemacht.“

Weissborn, der seine Einzelkarriere aufgrund von gesundheitlichen Problemen nicht weiterverfolgen konnte und sich seit gut vier Jahren auf das Doppelspiel konzentriert, ist in dieser Saison mit seinem Trainingskollegen Roy Krawcewicz auf der Tour unterwegs. „Er hat bei mir den Kraftbereich übernommen und fungiert als Touring-Coach. Die Chemie der beiden scheint zu stimmen, was sich auch äußerlich in Form einer gemeinsamen Haarfarbe im etwas extravaganten grau-blauen Ton erkennen lässt.

Saisonziel: ATP-Tour

Für Weissborn und Sancic geht es als nächstes in die Vereinigten Staaten. Die ATP-Challenger-Turniere in Newport und Dallas sind die Stationen in den kommenden Wochen. Langfristig lautet das Ziel allerdings sich auf der großen ATP-Tour zu etablieren.

„Ich konnte bereits in den vergangenen Jahren ab und an in die ATPs reinschnuppern. Es gilt heuer die Top 50 zu knacken, um bei den größeren Turnieren reinzukommen und den nächsten Schritt zu vollzuziehen.“

Sollte Weissborn diesen Sprung schaffen, ist wohl auch der Traum einmal für Österreich aufzulaufen in Reichweite. „Davis-Cup ist für mich ein riesen Ding. Ich war letztes Jahr in Moskau bereits einmal beim Team dabei und es war eine hervorragende Erfahrung,“ so der Wiener, der liebend gerne sein Land auch auf dem Court vertreten würde.

Rinderknech feiert Premierensieg

Für das Heimpublikum gab es im Laufe des Abends auch noch Grund zu feiern. In der mit 3.000 Zuschauern restlos ausverkauften Le Liberté Arena gewann Lokalmatador Arthur Rinderknech das Einzelfinale gegen den britischen Routinier James Ward 7-5, 6-4 in einer Stunde und 33 Minuten.

Für den 24-jährigen Franzosen, der in Rennes lebt und trainiert, war es der erste Erfolg auf der ATP-Challenger-Tour.

„Es war eine außergewöhnliche Woche für mich. Niemals hätte ich mir zu Turnierbeginn vorstellen können hier am Ende als Sieger zu stehen“, war Rinderknech überglücklich und nimmt der Siegerscheck in Höhe von 6.190 Euro und 80 ATP-Weltranglistenpunkte von seinem Heimevent mit.  

von Florian Heer

Sonntag
26.01.2020, 21:33 Uhr
zuletzt bearbeitet: 26.01.2020, 20:34 Uhr