Warum ich Roger Federer liebe
„Seine Niederlagen gehen mir viel näher als meine eigenen“, behauptet die US-Tennislegende von Misserfolgen des Schweizers.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
25.11.2013, 11:24 Uhr

Chris Evert sprach mit „The Tennis Space“ über ihre Liebe zu Roger Federer:
„Warum ich ihn liebe? Ich weiß nicht, ich liebe ihn einfach. Da ist etwas an Roger, das einen einfach zu Tränen rührt. Ich weiß nicht, was es ist, ich kann es nicht genau sagen, aber er kommt bei mir an. Vielleicht liegt es daran, dass einer meiner Söhne Roger verehrt und ich Ähnlichkeiten zwischen den beiden sehen kann. Es ist fast so, als ob Roger mein Sohn sein könnte. Ich bin seit über 40 Jahren im Tennis involviert, und da hat es niemals einen Spieler gegeben, der mich so emotional berührt hat wie Roger, nicht mal annähernd. Und ich bin damit nicht alleine. Ich habe mich manchmal umgesehen, wenn Roger auf dem Platz ist, und gesehen, dass andere auf dieselbe Art und Weise bewegt waren. Da gibt es einen ganzen Haufen von uns, die aus der Fassung geraten. Ich bin nie so emotional beim Schauen eines Tennismatches gewesen, wie ich es gewesen bin, nachdem Federer verloren hat.
Das mag merkwürdig klingen, aber seine Niederlagen gehen mir viel näher als meine eigenen. Ich habe ihn gegen Tommy Robredo im Achtelfinale der US Open in diesem Jahr spielen gesehen und ich musste weggehen. Ich konnte sehen, dass Roger verlieren wird, und ich konnte es mir einfach nicht mehr anschauen. Ich wollte nicht fühlen, was ich fühlen würde. Und seine Niederlage gegen Sergiy Stakhovsky in der zweiten Runde des Wimbledon-Turniers in diesem Jahr, war das nicht schrecklich? Es sind die Niederlagen bei Grand Slams, die mich am meisten berührt haben. Roger ist von einer speziellen Sorte – manche dieser Niederlagen sind an ihm einfach abgeprallt, aber ich fand sie niemals leicht hinzunehmen. Und ich habe nicht wirklich Zeit mit diesem Typ verbracht. Ich kenne ihn kaum. Ich bin keine Stalkerin, ich schwöre es.“(Quelle:The Tennis Space; Foto: Jürgen Hasenkopf)