Cincinnati-Überraschung Terence Atmane muss seine Tennisklamotten selbst kaufen

Terence Atmane spielte in Cincinnati das Turnier seines Lebens: Aus der Qualifikation heraus ging es für den Franzosen nun bis ins Halbfinale - unter anderem nach einem Sieg über Top-5-Mann Taylor Fritz und einem gegen Holger Rune. Umso verwunderlicher: Atmane muss seine Sportkleidung selbst kaufen. Noch.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 15.08.2025, 07:10 Uhr

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Terence Atmane
© Getty Images
Terence Atmane

Sein Jubel nach dem Viertelfinaleinzug beim Masters-Turnier in Cincinnati kannte kaum Grenzen - und es ist ja verständlich: Terence Atmane hatte erstmals einen Mann vom Kaliber eines Taylor Fritz bezwungen. Und sich mit den Punkten erstmals unter die Top 100 der Welt gespielt. 

Ein Meilenstein, der Tennisprofis mittlerweile gut durchs Leben bringt. Denn als Top-100-Akteur sind die großen Turniere in Reichweite - und die direkte Qualifikation für die Grand-Slam-Events ist sicher. Damit ebenso ein gewisses Grundeinkommen: Allein für eine Erstrundenniederlage bei den anstehenden US Open gibt es in diesem Jahr 110.000 US-Dollar. (Wobei Atmane in New York noch durch die Qualifikation muss, für die Teilnahme ist die Weltrangliste sechs Wochen vor Turnierstart entscheidend.)

Terence Atmane: Schuhe machen Leute

Für Atmane sollten sich bald neben dem Mehrverdienst auch Einsparungen ergeben. Denn der 23-Jährige muss sich seine Tennisausrüstung aktuell noch selbst kaufen. Außer seinem Partner Tecnifibre (Schläger) habe er keine Sponsoren, verriet Atmane im Rahmen des Cincinnati-Turniers der französischen Sportzeitung L`Équipe. “Ich warte ab, ob Marken Interesse an meinem Profil haben”, sagte er. “Im Moment warte ich noch. Ich habe keinen Agenten, ich mache mein Ding ganz alleine in meinem stillen Kämmerchen.”

Atmane verwies allerdings auch darauf, von seinem Partner Asics im vergangenen Jahr gefeuert worden zu sein. “Seitdem kaufe ich meine Kleidung wie jeder andere auch, ebenso wie meine Schuhe.” Was es mit der Trennung auf sich hatte? Offenbar hatte Atmane beim Turnier in Shanghai in Nike-Schuhen gespielt - zum verständlichen Unmut von Asics. Was wiederum Atmanes Post im Anschluss erklärte: “Vielen Dank für alles, Asics Tennis. Es war mir eine Freude, eure Familie zu vertreten, auch wenn ihr mich gefeuert habt. Ich kann mich über diese Entscheidung nicht beschweren.”

Nach seinem Lauf in Cincinnati sollte es wahrscheinlich sein, dass ein neuer Sponsor bald die ersten Gespräche mit Atmane sucht.

von Florian Goosmann

Freitag
15.08.2025, 10:57 Uhr
zuletzt bearbeitet: 15.08.2025, 07:10 Uhr