Daniil Medvedev muss aufhören zu sagen, dass er Sand hasst, meint Alex Corretja
Daniil Medvedev und die rote Asche - bisher keine Liebesbeziehung. Ex-French-Open-Finalist Alex Corretja hat eine Ahnung, warum dem so ist.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
24.05.2021, 18:20 Uhr

Die Sprüche von Daniil Medvedev über den Sandplatz sind legendär. "Es gibt nichts, was ich an diesem Belag mag. Der Ball springt anders, man ist nach den Spielen sehr schmutzig. Es macht mir wirklich keinen Spaß, so zu spielen", klagte er in Monte Carlo. In Madrid schimpfte er: "Ich denke, dass meine Schläge, meine Bewegungen und mein physisches Auftreten nicht zu Asche passen. In der ersten Woche auf Sand habe ich alles um mich herum gehasst. Ich hasse es einfach, auf dem Court zu sein."
Beim Spiel gegen Alejandro Davidovich Fokina schrie er nach verlorenem ersten Satz: "Ich will auf diesem Belag nicht spielen!" Und nachdem er vom Schiedsrichter gebeten wurde, den Platz nicht mit seinem Schläger zu malträtieren, weil er ihn sonst kaputt machen würde, erklärte er: "Der ist schon kaputt. Es ist ein schlechter Belag. Einen schlechten Belag kann ich nicht beschädigen."
Medvedevs Bilanz überrascht daher nicht: Drei Spiele, zwei Niederlagen setzte es bislang in 2021, und die Aussichten für die anstehenden French Open sind nicht die besten. Medvedev gewann bei mittlerweile vier Auftritten in Roland Garros noch kein Match.
Sandkönner Alex Corretja erklärte nun, was er Medvedev als Erstes raten würde: Wenn er Cristian Garin oder Albert Ramos wäre, also ein Spieler, die sehr hart auf Sand zu schlagen seien, würde er ihn vom ersten Punkt an nur rennen lassen, so der French-Open-Finalist aus 1998 gegenüber der Seite tennishead.net. Dann würde Medvedev so wütend, weil er Sand nicht möge.
Corretja rät Medvedev zu anderer Einstellung auf Sand
"Er muss zuallererst aufhören zu behaupten, dass er Sand hasst", so Corretja weiter. "Wenn ich sein Coach wäre, würde ich sagen: Okay, du spielst vielleicht auf Sand nicht so gut wie auf Hartplatz, aber du bist dennoch sehr wettbewerbsfähig, ein großer Kämpfer, du hast einen guten Aufschlag. Und deine Rückhand ist gut genug, dem Gegner weh zu tun."
Eine technische Sache hat Corretja auch ausgemacht: Bei der Vorhand spiele Medvedev zu sehr aus dem Ellenbogen. "Er bewegt sein Handgelenk nicht sehr viel, und das wäre sehr wichtig auf Sand."
Letzten Ende müsse sich Medvedev aber vor allem auf eines fokussieren: "Er muss sich sagen: Okay, ich bleibe zur Not vier Stunden auf dem Platz - mal schauen, ob mein Gegner dieselben Waffen hat wie ich."