"Das letzte Jahr Tennis war vielleicht zu viel" - Nadal blickt auf sein Karriereende
Kurz vor seiner Ehrenzeremonie bei seinen French Open blickt Rafael Nadal ehrlich auf sein Karriereende zurück – und stellt den Zeitpunkt seines Abschieds in Frage.
von Johanna Brauer
zuletzt bearbeitet:
24.05.2025, 00:48 Uhr

Rafael Nadal kommt zurück auf die Tennisbühne – zwar nicht als aktiver Spieler, aber als Ehrengast seines „Wohnzimmers“. Heute soll dem Spanier auf dem Court Philippe-Chatrier endlich sein gebührender Tribut gezollt werden.
Im Vorfeld des Spektakels sprach der „King of Clay“ mit der französischen Zeitung L’Équipe über sein letztes Jahr auf der Profi-Tour.
Eigentlich ist Nadal niemand, der etwas bereut. Bezüglich seines Ruhestandes stellt der Spanier allerdings nun doch in Frage, ob es ein Fehler war, erst 2024 den Schläger an die Wand zu hängen: „Vielleicht war das letzte Jahr Tennis zu viel“, sagte der fast 39-Jährige gegenüber L’Équipe – Alle Tennisfans auf der Welt würden dem sicherlich ganz egoistisch widersprechen.
Aber selbst heute, 40 Tage nach seinem Rücktritt, kämpft der Rekordspieler mit Schmerzen – privat ein bisschen Tennis zu spielen, ist nicht wirklich möglich. Der 22-fache Grand-Slam-Champion pushte sich bis an sein Limit, dann zog Nadal einen endgültigen Schlussstrich: „Ich beendete meine Karriere in dem Wissen, dass ich nicht mehr viel tun konnte. Mein Körper hatte seine Grenzen erreicht.“
Nadal: "Heute würde ich nach Roland Garros (2022) aufhören”
Der Fuß des Spaniers sei am Ende seiner Karriere in “einem schrecklichen Zustand” gewesen. "Ich konnte kaum noch laufen. Ich habe auf mich aufgepasst, und jetzt habe ich insgesamt geringere Schmerzen“, sagte Nadal.
Natürlich wäre es für Nadal auch eine Möglichkeit gewesen, nach seinem Roland-Garros-Titel 2022 – den er damals schon mit Betäubungsmitteln gewann – aufzuhören. Aus heutiger Sicht würde der 14-fache French Open Sieger nach seinem letzten Sandplatz-Slam aufhören, damals kam das für Nadal nicht in Frage.
„Wie konnte ich 2022 zurücktreten, als ich in Topform und glücklich war, zu spielen?“, fragte Nadal. Hätte sich der Rekordspieler nicht vor seinem Halbfinale beim Rasen-Grand-Slam verletzt, ist sich der Spanier sicher: „Ich glaube, ich war bereit, Wimbledon zu gewinnen."