Das Tennisjahr 2020 von... Diego Schwartzman
Diego Schwartzman hat insbesondere nach der Corona-Pause aufgedreht - dank eines ganz speziellen Matches in Rom.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
15.12.2020, 10:55 Uhr

Diego Schwartzman ist als Welt-Nummer 14 ins Jahr 2020 gestartet, und das eher mittelprächtig. Beim ATP Cup leistete er Hubert Hurkacz, Dominic Thiem und Daniil Medvedev durchaus Gegenwehr, am Ende reichte es aber dennoch "nur" für einen Sieg über Borna Coric. Bei den Australian Open erledigte er die Pflichtaufgaben souverän, im Achtelfinale gegen Novak Djokovic war er beim 3:6, 4:6, 4:6 letztlich aber ohne Chance. Ein Finale in Cordoba und Halbfinale in Buenos Aires folgten auf Sand, bevor die (Tennis-)Welt im Corona-Shutdown versank.
Schwartzman: Rom war eine Reise wert
Was danach folgte, beschrieb Schwartzman am Ende selbst ziemlich gut: "Tennis ist verrückt", erklärte er im September in Rom, nach einem Match, das ihn den Rest der Saison begleiten sollte. Denn sein Re-Start in die Saison war äußerst ungut verlaufen. Aus in Runde 2 bei den Southern and Western Open, Erstrundenniederlage bei den US Open (in fünf Sätzen gegen Cameron Norrie).
Dann kam Rom: Schwartzman kämpfte hier John Millman und Hubert Hurkacz nieder, bevor er auf Rafael Nadal traf. Und eines der besten Spiele seiner Karriere ablieferte! Unter seinen Bedingungen: Das Wetter in Rom war nass, speziell am Abend, die Bälle feucht und schwer, der Topspin von Nadal damit deutlich unwirksamer - wodurch der nur 1,70 Meter große Schwartzman die Kugeln nicht zu oft über Schulterhöhe meistern musste. Ergebnis: 6:2, 7:5, nach zuvor neun Niederlagen gegen den Spanier. "Die vergangenen drei Wochen liefen wirklich schlecht für mich. Gestern dachte ich noch, dass ich nach Hamburg fahre, um in der ersten Runde etwas Rhythmus zu kriegen. Ich habe ich nicht gut gespielt, und heute spiele ich dann das beste Tennis eines Lebens", freute sich Schwartzman entsprechend.
Tennis als Kopfsache? Rom war für Schwartzman der Beweis. Er spielte sich nach einem Dreisatz-Krimi gegen Denis Shapovalov ins Finale, wo die Kräfte gegen einen starken Novak Djokovic nicht reichten.
Wohl aber das Selbstvertrauen für Paris: Bis ins Viertelfinale gab Schwartzman keinen Satz ab, dort rang er Dominic Thiem in fünf Sätzen nieder - obwohl er sich teilweise selbst das Leben schwer machte, in den Sätzen zwei und drei viele Chancen liegen ließ. Am Ende stand ein 7:6 (1), 5:7, 6:7 (6), 7:6 (5), 6:2. Gegen Nadal im Halbfinale reichte es für ein zweites Wunder jedoch nicht, hier war in drei Sätzen Schluss.
Ein Finale in Köln folgte, ein Viertelfinale beim Paris-Masters und die erstmalige Qualifikation für die ATP Finals. Dort blieb der gute Diego jedoch gegen Alexander Zverev, Daniil Medvedev und Novak Djokovic sieglos.
Diego Schwartzman: Sein Jahr 2020 in Zahlen
- Matchbilanz: 25 Siege, 15 Niederlagen
- Career-High: Platz 8 (12. Oktober 2020)
- Bestes Ergebnis bei einem Grand-Slam-Turnier überhaupt: Halbfinale bei den French Open