Lobeshymnen auf Roger Federer – „Er ist der Beste der Tennisgeschichte“

David Nalbandian grüßte dieser Tage aus der Tennispension mit einem in höchsten Tönen lobenden Artikel über Roger Federer.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 29.12.2014, 20:51 Uhr

Bloß wenige wissen es so gut wie David Nalbandian, wie es denn ist, gegen Roger Federer zu spielen. Zwei Mal standen sich die beiden schon zu gemeinsamen Junioren-Zeiten gegenüber, um sich dann auf der ATP-Tour gar stolze 19 Mal zu duellieren. Mit 8:11 liest sich die Bilanz des Argentiniers gegen den „Maestro“ bei den Herren erstaunlich gut. Bis zu seinemTriumph beim ATP-Saisonfinale in Shanghai 2005, damals noch Tennis Masters Cup genannt, gewann Nalbandian sechs der acht Vergleiche mit Federer, danach entwickelten sich die Karrieren der zwei deutlich auseinander. Während Nalbandian als einer der wohl besten Spieler, die nie ein Grand-Slam-Turnier für sich entscheiden konnten, in die Geschichte einging undim Oktober 2013 wegen anhaltender Schulterproblemen eine Schlussstrich zog, hält Federer indes bereits beim Rekord von 17 Major-Titeln und scheint sich mit seinen 33 Jahren eher auf immer noch größere Höhen seiner Tenniskunst zu katapultieren.

Neid ist deshalb aber nicht die Sache des David Nalbandian. In seiner Tennispension ließ der 32-Jährige in diesen Tagen wieder mal von sich hören, verfasste einen eigenen Artikel in der argentinischen Tageszeitung „La Nación“– und sang dabei ganz große Lobeshymnen auf den Schweizer. „Er ist ein echter Champion. Er ist der Beste in der Geschichte des Tennis, da gibt es keine Zweifel”, schrieb der Ex-Weltranglisten-Dritte zutiefst anerkennend. „Er hat das auf allen Belägen demonstriert. Er hat alles gewonnen. Bloß eine Sache hat ihm gefehlt, und jetzt ist sein Name also auch im Davis Cup festgeschrieben. Das ist wirklich eine der sehr wenigen Sachen, die Roger im Tennis verabsäumt hatte. Er spielt weiterhin unglaubliches Tennis, vor allem, wenn man sein Alter dabei bedenkt. Erst jetzt, wo er 33 Jahre alt geworden ist, muss er sich allmählich mit leichten physischen Problemen auseinandersetzen, aber es ist nichts allzu Ernstes. Das macht ihn nur noch mehr zu einem großen Champion.“

„Ich habe die Bühne mit dem Besten aller Zeiten geteilt“

Dass sich Federer nach dem verhältnismäßig schwachen Jahr 2013 in der abgelaufenen Saison eindrucksvoll zurückmeldete, „hat einige Leute überrascht, aber ich bin nicht unter diesen“, so Nalbandian. „Für mich spielt er im Wesentlichen weiterhin auf die gleiche Weise. Der einzige Unterschied ist jener, dass er davor fast immer erfolgreich war, sehr spielerisch, das war alles ganz normal. Jetzt ist er etwas weniger konstant, aber das liegt an der Zeit, die vorbeigeflogen ist“, erklärte es sich Nalbandian. Und erinnerte sich an das bereits erwähnte Match der beiden vor über neun Jahren: „Ich habe gegen ihn eine lange Zeit gespielt, als wir jünger waren. Das Match, das wir beim Shanghai-Masters 2005 gespielt haben, als ich gewann, dran erinnere ich mich mit Stolz, weil es mich zum wertvollsten Titel meiner Karriere geführt hat. Unabhängig vom Ergebnis hatte ich so ein unglaubliches Gefühl. Ich habe die Bühne mit dem Besten aller Zeiten geteilt. Gegen Roger zu spielen, hinterlässt stets Eindruck, das ist unvergesslich. Was ich im Tennis mit ihm erlebt und geteilt habe, ist spektakulär gewesen.“

Mit diesen Worten beschloss Nalbandian seinen lobenden Artikel. Einzig einen Vergleich mit anderen großen Sportpersönlichkeiten und Champions wie Fußball-Legende Diego Maradona oder Basketball-Allzeitgröße Michael Jordan wollte der elffache ATP-Titelträger nicht wagen – „ich denke, die Gegenüberstellung ist unmöglich. Roger ist der einzige von ihnen, der einen Einzelsport ausgeübt hat, anders als die anderen. Wie könnte man sie daher vergleichen? Über ihr Talent, über ihre Resultate? Man kann es nicht.“(Text: MaWa)

von tennisnet.com

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29.12.2014, 20:51 Uhr