Davis Cup: Carlos Alcaraz und das unrühmliche Ende einer Fabelsaison
Carlos Alcaraz kann das spanische Team beim Davis Cup in Bologna verletzungsbedingt nicht unterstützen. Die großartige Saison des Weltranglistenersten endet damit mit einer Enttäuschung.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
18.11.2025, 19:01 Uhr

von Nikolaus Fink aus Bologna
So gut gefüllt wie beim spanischen Medientermin war der Pressekonferenzraum in Bologna im Laufe des diesjährigen Davis-Cup-Finalturniers noch nie. Dabei war Carlos Alcaraz nach seiner Absage am Vormittag bereits aus Norditalien abgereist. “Wir sind natürlich traurig, dass Carlos in dieser Woche nicht für uns spielen wird”, meinte Kapitän David Ferrer.
Die Entscheidung gegen einen Auftritt in Bologna sei in der Nacht auf Dienstag gefallen, führte der ehemalige Weltranglistendritte aus: “Wir haben beschlossen, dass es zu riskant für ihn wäre, in dieser Woche zu spielen.” Alcaraz selbst zeigte sich nach seiner Absage in einem Statement auf Social Media niedergeschlagen: “Ich habe immer gesagt, dass es das Größte ist, für Spanien zu spielen. Ich hätte mich sehr darauf gefreut, bei der Jagd nach dem Davis Cup helfen zu können.”
Durchwachsener Saisonstart
Das Ödem im rechten Oberschenkel wird Alcaraz in seiner Heimat Murcia auskurieren. Dort wird der 22-Jährige dann wohl auch Gelegenheit haben, die für ihn nun abgelaufene Spielzeit Revue passieren zu lassen. Mit zwei Grand-Slam-Titeln sowie Weltranglistenposition eins kann Alcaraz dies naturgemäß hochzufrieden machen.
Dabei war der Start in die Saison 2025 für Alcaraz gar nicht so überragend gelaufen. Bei den Australian Open scheiterte der Spanier bereits im Viertelfinale an Novak Djokovic und auch bei den beiden ATP-Masters-1000-Turnieren in Indian Wells (Halbfinale) und Miami (zweite Runde) wurde er den gewohnt hohen Erwartungen nicht gerecht.
Alcaraz dreht ab Monte-Carlo richtig auf
Mit Beginn der Sandplatzsaison in Monte-Carlo setzte Alcaraz dann aber zu einem unglaublichen Lauf an. Bis zum 1000er-Turnier in Paris erreichte er neun Endspiele in Folge, in dieser Zeit gelangen ihm unter anderem die Erfolge in Roland-Garros und New York. Das Jahr 2025 beendete Alcaraz mit 71 Matchsiegen und acht Titeln.
Das unrühmliche Ende in Bologna passt demnach nicht unbedingt zur Fabelsaison des 22-Jährigen. Mit Blick auf die Australian Open, die Alcaraz noch nicht gewinnen konnte, könnte sich die Absage allerdings noch als weise herausstellen. Schließlich hat der Iberer wie sein Dauerkontrahent Jannik Sinner nun etwas mehr Zeit, um sich auf das erste Highlight des Jahres vorzubereiten.
