Schweiz plant Angriff auf Weltrekord
Laut René Stammbach, Präsident von Swiss Tennis, soll 2015 eine neue Rekordkulisse im Davis Cup gesetzt werden.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
26.12.2014, 15:41 Uhr

27.448 Zuschauer verfolgten in Lille das historische Davis-Cup-Endspiel zwischen Frankreich und der Schweiz – eine neue Rekordkulisse im Davis Cup. Doch Lille könnte den Rekord bereits im nächsten Jahr verlieren. Der Schweizer Tennisverband plant den Angriff auf den Weltrekord und möchte in einem möglichen Viertelfinale eine neue Rekordkulisse aufstellen. Dies erklärte der Schweizer Verbandspräsident, René Stammbach, in einem Interview mit „Sportinformation“. Die Schweiz würde beim Erreichen des Viertelfinales, das vom 17. bis 19. Juli 2015 ausgetragen wird, auf jeden Fall ein Heimspiel haben: entweder gegen Japan oder gegen Kanada.
Swiss Tennis hat einige Veranstaltungsorte bereits ins Visier genommen, und zwar die Fußballstadien in Bern, Basel und St. Gallen. Mit einer Zusatztribüne soll Platz für 29.000 bis 32.000 Zuschauer geschaffen werden. „Ein Projekt dieser Größenordnung ist auch für Roger und Stan lukrativ. Das sind Größenordnungen, in denen es für Federer und Wawrinka richtig einschenkt. Wir rechnen mit einem Gewinn von vier Millionen Franken, wovon die Hälfte an die Spieler geht. Federer und Wawrinka winken so fast eine Million. Ein Startgeld dieser Größenordnung gibt es für die beiden auch auf der Tour nicht”, erklärte Stammbach.
„Was kann man Roger Federer noch bieten?“
Voraussetzungen für den Rekordcoup sind jedoch, dass die Schweiz das Erstrundenspiel in Belgien (6. bis 8. März in Lüttich) übersteht und sowohlRoger Federerals auchStan Wawrinkain einem Viertelfinale spielbereit wären. Die beiden Superstars haben noch kein Bekenntnis zur Davis-Cup-Saison 2015 abgegeben. Federer müsste laut Reglement noch einmal Davis Cup spielen, um für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro spielberechtigt zu sein. Die Teilnahme des „Maestros“ am Erstrundenspiel in Belgien ist fraglich, zumal er bereits für einen Schaukampf gegenGrigor Dimitrovam 10. März im New Yorker Madison Square Garden zugesagt hat. Ohne Federer würden sich die Schweizer Chancen gegen Belgien um SpitzenspielerDavid Goffindeutlich verschlechtern.
„Ich fragte mich: ‚Was kann man Roger Federer noch bieten?’ Er hat ja schon alles erlebt und nun ja auch den Davis Cup gewonnen. Ich wollte gegenüber den Spielern einfach ein Zeichen setzen, ihnen bedeuten: Wir tun alles, um euch eine phänomenale Kulisse zu bieten“, sprach Stammbachim Interview mit dem „Tagesanzeiger“über sein Vorhaben. Sollte es tatsächlich zum Weltrekordversuch kommen, soll es ein Event werden, das sich fast jeder leisten kann. „Natürlich würden wir bei den Ticketpreisen den Zuschauern entgegenkommen. Das Pricing wäre bei den unteren 18.000 wohl im normalen Rahmen, also etwa 300 Franken für die beste Kategorie. Die oberen 14.000 hingegen würden deutlich günstiger kommen, da sie ja auch etwas weiter vom Geschehen entfernt sind. Was die Ticketpreise betrifft, sind wir viel humaner als die Franzosen. In Lille kostete ein Dreitagespass 600 Euro.“(Text: cab)