Davis Cup Vorschau: Diese Duelle könnten eng werden

An diesem Freitag und Samstag treten 24 Nationen im Head-to-Head an, um sich einen Platz beim Davis-Cup-Finalturnier in Madrid zu sichern.

von Robin Huiber
zuletzt bearbeitet: 04.03.2020, 07:20 Uhr

Um diesen Pokal geht es erst im November
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Um diesen Pokal geht es erst im November

Die zwölf Gewinnernationen sind direkt qualifiziert für das Finalturnier im November in der Caja Magical von Madrid. Dort warten mit Kanada, Spanien, Großbritannien, Russland (die vier Halbfinalisten des Davis Cups 2019) und Frankreich und Serbien (Wildcards) schon sechs Teilnehmer. Die Verlierer der Duelle werden im September in der World Group 1 wieder im Einsatz sein.

Der Umstand, dass bereits sechs Teams fix mit Madrid planen können, bedeutet natürlich auch, dass von den Topspielern nur wenige wirklich an den Start gehen werden: Novak Djokovic, Rafael Nadal, Gael Monfils oder Roberto Bautista Agut haben also frei, Dominic Thiem und Alexander Zverev dagegen auf einen Start verzichtet. Anderer Teams, wie etwa die Australier mit Alex de Minaur und Nick Kyrgios (wiewohl beide mit Verletzungssorgen) fahren die volle Kapelle auf. Australien ist gegen Brasilien, das mit Santiago-Champion Thiago Seyboth Wild nach Adelaide reist, ebenso klarer Favorit wie etwa die Kroaten (mit Marin Cilic) gegen Indien. Immerhin: Auch Fabio Fognini geht für seine Nationalmannschaft in die Bütt, die Italiener sind gegen Korea klarer Favorit.

Deutschland gegen gefährliche Weißrussen

Mindestens zwei Duelle könnten aber eng werden. Zunächst Ungarn gegen Belgien: Belgien geht an Nummer zwei gesetzt in das Qualifikationsturnier. Ungarn hingegen ist ungesetzt. Trotzdem ist mit dem ungarischen Team auf jeden Fall zu rechnen. Denn die Gäste reisen ohne ihren Topstar David Goffin an. Stattdessen wurden nun Kimmer Coppejans, Ruben Bemelmans und Arthur de Greef als mögliche Spieler für das Einzel aufgestellt. Deswegen liegen bei den Einzelpartien die Vorteile klar bei Ungarn, die mit Marton Fuscovics und Atila Balazs zwei Top-80-Spieler stellen. Im Doppel wiederum liegt die Favoritenrolle eindeutig bei Belgien. Sander Gille und Joran Vliegen (Nr. 15 der Doppel-Weltrangliste) sollen dort den Punkt für Belgien sichern. Ein ungarischer Sieg wäre zumindest, wenn man auf die Setzliste schaut, ein Upset.

Auch Deutschland gegen Weißrussland in Düsseldorf hat das Potenzial für eine spannende Auseinandersetzung: Natürlich ist das deutsche Team zu favorisieren, allein schon beim Blick auf die Weltranglistenplatzierungen der einzelnen Spieler, aber unterschätzen sollte man den Gegner trotzdem nicht. Die Nummer eins der Weißrussen Egor Gerasimov (Nr.68) ist zwar in der Weltrangliste einige Plätze hinter der deutschen Nummer eins Jan-Lennard Struff (Nr.34), hat aber dieses Jahr schon einige Male überzeugt. Zuallererst mit seiner Finalteilnahme beim ATP-250-Tour Turnier in Pune, darüber hinaus besiegte Gerasimov in der ersten Runde der Australian Open den immer stärker werdenden Norweger Casper Ruud. Im Doppel werden die Deutsche wohl die French-Open-Sieger von 2019, Kevin Krawietz und Andreas Mies bringen, Teamchef Michael Kohlmann hält sich allerdings auch die Option offen, Struff einen dritten Einsatz zu geben. Zweiter deutscher Einzelspieler wird Philipp Kohlschreiber sein.

Eine der großen Fragen der kommenden Monate wird allerdings sein, wie lange es den erst im vergangenen Jahr eingeführten Modus mit einem Finalturnier überhaupt geben wird. Denn die ATP hat mit dem ATP Cup zu Saisonanfang der ITF, die den Davis Cup veranstaltet, eine große Denkaufgabe gestellt. Und die Stimmen aus Spielrkreisen, allen voran von Branchenprimus Djokovic, werden immer lauter, die beiden sich sehr ähnelnden Veranstaltungen zu einer gemeinsamen zusammenzufassen. 

von Robin Huiber

Mittwoch
04.03.2020, 11:50 Uhr
zuletzt bearbeitet: 04.03.2020, 07:20 Uhr