Der Tennissport hat ein Problem mit Teamevents

Nicht nur die Absage von Carlos Alcaraz für die Davis-Cup-Gruppenphase zeigt, dass der Tennissport ein Problem mit Teamevents hat.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 10.09.2023, 13:57 Uhr

Carlos Alcaraz und Iga Swiatek
Carlos Alcaraz und Iga Swiatek

Die Verwunderung war groß, als Carlos Alcaraz im Juli dieses Jahres nur fünf Tage nach seinem Triumph in Wimbledon beim Hopman Cup in Nizza an den Start ging. Nun gut, mit 20 Jahren ist dieses Programm durchaus machbar, möge man meinen. Doch selbst die fittesten Profis benötigen in einer so kräftezehrenden Saison ab und an längere Pausen. Und so entschloss sich Alcaraz nach seinen Halbfinalaus bei den US Open dazu, auf die Davis-Cup-Gruppenphase in Valencia zu verzichten.

Alcaraz' Verzicht ist Weitem kein Einzelfall. Jannik Sinner hatte seinen Davis-Cup-Auftritt bereits am Donnerstag abgesagt, auch Novak Djokovic wird man in der kommenden Woche wohl eher nicht auf dem Matchourt sehen. Und ob Alexander Zverev die Reise nach Bosnien-Herzegowina, wo Deutschland um den Klassenerhalt in der Weltgruppe 1 spielt, tatsächlich antreten wird, darf zumindest bezweifelt werden.

Es zeigt sich, dass die Saison selbst für Topspieler, die im Gegensatz zu schlechter platzierten Profis nicht mehr auf jeden Cent angewiesen sind und sich ihre Turnierauftritte dadurch weitaus besser einteilen können, viel zu lang ist. Und die einst so beliebten Teamevents - man erinnere sich nur an legendäre Davis-Cup-Schlachten - darunter leiden.

Von Cancun nach Sevilla 

Mittlerweile sind diese Veranstaltungen für den Tennissport zu einem echten Problem geworden, findet sich für sie doch schlicht und ergreifend kaum mehr Platz. Wenig verwunderlich also, dass die Teamevents mehr schlecht als recht in den Turnierkalender gepresst werden.

Das Finale der Davis-Cup-Endrunde findet etwa erst am 26. November und damit einen Monat vor dem Start der neuen Saison an. Noch deutlich größer ist die Absurdität bei den Frauen: Das Endspiel der WTA Finals im mexikanischen Cancun geht am 5. November über die Bühne. Zwei Tage später fällt im spanischen Sevilla der Startschuss für den Billie Jean King Cup.

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von Nikolaus Fink

Sonntag
10.09.2023, 13:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 10.09.2023, 13:57 Uhr

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