Biberacher Höhen und Tiefen

Den Deutschen Tennismeisterschaften gehen die Favoriten aus.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 18.12.2015, 21:18 Uhr

Am frühen Abend hatte Barbara Rittner noch einen zweckdienlichen Hinweis parat: Für Spielerinnen, die sich erst seit ein paar Stunden in Biberach und womöglich mitten in einer intensiven Trainingsphase befänden, brächte die Höhenlage des Austragungsortes der Deutschen Tennismeisterschaften einige Probleme mit sich.Carina Witthöftdurfte dies durchaus auf sich beziehen. Die Vorjahresfinalistin und Turnierfavoritin aus dem nicht-alpinen Hamburg darf sich bereits voll auf den Auftakt der Spielzeit 2016 auf der WTA-Tour konzentrieren. Anna Zaja vom TC Stuttgart Waldau nahm Witthöft aus dem Wettbewerb, 6:3, 6:3 die nackten Zahlen, eine Empfehlung für das am Samstag anstehende Halbfinale gegen Katharina Hobgarski, ihres Zeichens regierende deutsche U18-Meisterin.

Julia Görgesdarf auch noch weiterspielen, beim ersten Auftritt mit ihrem neuen Coach Michael Geserer hatte der einen der zwei besten Plätze im Saal: Die Übungsleiter, Motivatoren, besten Freunde dürfen in Biberach mit ihren Schützlingen die Spielerbank teilen, ein Versuch, der vor allem jüngeren Athleten zum Vorteil gereiche, wie Davis-Cup-Chef Michael Kohlmann anmerkte. In Tennisjahren nicht mehr blutjung, ließ die dennoch hautnah betreute Fed-Cup-Spielerin zu Beginn die Bälle weit fliegen. Nicht weit genug indes für Julia Wachaczyk, die mehr von den Fehlern von Görges denn von selbst herausgespielten Punkten zehrte. Immerhin: Die Titelverteidigerin Antonia Lottner hatte Wachaczyk in den Mixed-Wettbewerb verbannt, ein 2:6, 5:7 gegen Julia Görges liest sich am Ende auch nicht schlecht.

Neuer Turnierfavorit?

Noch besser natürlich ein drei und eins.Jan Choinskizeichnete dafür verantwortlich, wohlwollend beobachtet von Teamchef Kohlmann und von Lars Uebel, einem der Coaches an der TennisBase Oberhaching, deren Dienste Choinski in Anspruch zu nehmen eventuell gedacht hatte, der sich nun aber hauptsächlich im Hessischen auf seinen Angriff zur mindestens Halbierung der Weltranglisten-Platzierung von 447 vorbereitet. Jeremy Jahn fand gegen Choinski keine Mittel, jener Jahn, der vor wenigen Wochen in Oberhaching noch ein Future-Turnier gewonnen hatte. Zu schnell der Belag für ihn, der klare Sieger der Partie darf nun durchaus als Turnierfavorit gelten.

Denn die angedachte Nummer eins, Matthias Bachinger, zwickt nach wie vor die Patellasehne, während einen der Aspiranten aus dem deutschen B-Kader,Maximilian Martererderzeit eine Schambeinentzündung quält. Genesungszeit offen, der Trip nach Australien, der mit Abreise 28. Dezember auch im Kalender von Michael Kohlmann dick eingetragen ist, wird womöglich nicht zu halten sein. Dort fliegen die Bälle erfahrungsgemäß allenfalls hitzebedingt weit, die Höhenlage sollte auch für Carina Witthöft wieder bessere Ergebnisse zeitigen. Schließlich hat die 20-Jährige dort im Januar dieses Jahres auf Grand-Slam-Ebene erstmals groß aufgezeigt.

von tennisnet.com

Freitag
18.12.2015, 21:18 Uhr