Varvara Lepchenko – die ungekrönte WTA-Dauerbrennerin
Mit 1244 Einzel-Matches auf der Tour und zwei Doping-Fällen hat die 39-jährige Warwara Lepchenko in ihrer Karriere als professionelle Tennisspielerin bereits vieles erlebt. Eines blieb der US-Amerikanerin jedoch bislang vorenthalten – ein Titel auf der WTA-Tour.
von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet:
16.12.2025, 16:04 Uhr

Auch wenn Warwara Lepchenko nicht zu den klangvollsten Namen im Damentennis zählt, ist die 39-Jährige von der Damen-Tour kaum wegzudenken. Im Jahr 2000 bestritt die gebürtige Usbekin, die aufgrund eines Nationenwechsels seit 2007 für die Vereinigten Staaten antritt, ihr erstes Profiturnier bei den Damen und bereitet sich damit aktuell auf ihre 27. Spielzeit auf dem Pro-Circuit vor.
Selbst Spielerinnen wie Venus Williams (1100 Matches), die ebenfalls noch als Spielerin aktiv ist und in Brisbane ihre 2026er-Saison eröffnen wird, und Serena Williams (1010 Matches) konnten (bislang) nicht so viele Begegnungen auf der Tour bestreiten wie Lepchenko, die aktuell bei 1244 Partien hält. Nur drei Spielerinnen standen öfters für ein Tour-Match auf dem Court. Angeführt wird die Liste von den zahlreich Grand-Slam-gekrönten Tennis-Legenden Martina Navratilova (1661 Matches) und Chris Evert (1455 Matches). Auf Rang 3 und damit die aktuelle Rekordspielerin unter den Aktiven ist Tatjana Maria aus Bad Saulgau, die es bislang auf 1268 Partien brachte.
Deutlich weiter auseinander geht die Schere in der Statistik bezüglich der Erfolge. Während Evert (90,0 % gewonnene Matches) und Navratilova (86,8 % gewonnene Matches) bei ihren grandiosen Titelsammlungen auch jeweils 18 Mal Grand-Slam-Ehren im Einzel erringen konnten, ging Lepchenko (57,1 % gewonnene Matches) bei Turnieren oberhalb des Challenger-Levels komplett leer aus. Die deutsche Billie-Jean-King-Cup-Spielerin Maria konnte immerhin viermal auf WTA-Ebene triumphieren.
Knapp zwei Jahre konnte Lepchenko die Tour-Statistiken aufgrund einer Sperre nicht bedienen. Nachdem die ehemalige Nr. 19 der Welt nach einem positiven Doping-Test 2016 einen Freispruch erhielt, wurde sie 2021 erneut auf ein verbotenes Mittel getestet und diesmal für vier Jahre gesperrt, was nachträglich noch auf 21 Monate reduziert wurde.
Somit bleibt für die neue Saison abzuwarten, ob sich Lepchenko doch noch den Traum von ihrem ersten WTA-Titel erfüllen kann. Immerhin bleibt ihr auch noch das Doppel als Premierenoption, schließlich stand sie dort mit Position 40 in der Weltrangliste ebenfalls schon titelverdächtig.
