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Die besten Strategien, um einen Punkt abzuschließen

Dieser Artikel ist nicht für jeden. Wenn in deinem Matchplan Fehler des Gegners auf deiner Agenda ganz oben stehen, dann kannst du jetzt wegklicken.

von Marco Kühn / Tennis-Insider
zuletzt bearbeitet: 19.01.2018, 21:05 Uhr

Novak Djokovic baut seine Punkte meist durchdacht auf

Wir werden uns jetzt mit dem Beenden von Punkten auseinandersetzen und überlegen, welche Anzeichen es in einem Ballwechsel braucht, um den Punkt auf eigene Faust abschließen zu können. Dies kann ein direkter Winner sein oder ein Schlag, den dein Gegner nur noch rutschend, in voller Streckung mit der Außenkante des Schlägerrahmens, berühren kann. Dies wäre ein indirekter Winner von dir. Nicht selten werden diese Anzeichen übersehen oder nicht konsequent genutzt.

Ähnlich wie bei einem Boxer, der den angeschlagenen Gegner nochmal in den Kampf zurückkommen lässt, weil er kein guter "Finisher" ist. Auch auf dem Platz musst du erkennen können, wann dein Gegner im Ballwechsel angeschlagen ist, um dann den Punkt zu beenden. Für dich müssen die Winkel und die Spielsituation stimmen. Bevor wir uns ansehen, wie die optimale Konstellation im Ballwechsel für einen Winner ausschaut, gehen wir die Schläge durch, die dir für das Abschließen eines Punktes zur Verfügung stehen. Diese können je nach Situatation anders aussehen. Zwei Schlagvariationen möchte ich heute aber mit dir detailliert durchgehen.

Rückhand-Longline

Aus einem Cross-Duell heraus hast du die Möglichkeit mit einer guten Rückhand-Longline nicht nur das Duell, sondern gleichzeitig auch den Punkt zu beenden. Der richtige Zeitpunkt ist hierbei wichtig. Entgegen kommt dir dabei der Rhyhtmus, den du durch das Cross-Duell bekommst. Wenn du spürst, dass du einen Tick giftiger in dem Rückhand-Duell bist als dein Gegner, kannst du den Moment ergreifen und "All-In" Longline gehen.

Der Ball deines Gegners sollte dafür nicht zu lang sein, da du ansonsten einen wirklich herausragenden Longline-Ball spielen müsstest. Das Risiko wäre in diesen Fällen zu hoch. Wenn deine Rückhand mit viel Topspin gespielt ist und dein Gegner dadurch an Länge verliert, kannst du zupacken und den Schuss die Linie entlang wagen. Unterschätze besonders bei der Rückhand die Linie entlang nie den Faktor deines Selbstvertrauens. Dieser spielt eine große Rolle und kann entscheidend sein für deinen Schlag.

Vorhand Inside-Out

Ein weiterer "Finisher" ist die Vorhand aus deiner Rückhand-Ecke, diagonal gespielt. Eine hervorragende Option, um den Gegner auf dem falschen Fuß zu überraschen. Beachte aber die Geschwindigkeit des gegenerischen Schlages. Dein Gegner sollte bereits tief aus der Defensive heraus agieren müssen, damit du ausreichend Zeit hast deine Rückhand zu umlaufen und gut zum Ball zu stehen. Die Gefahr bei der Vorhand Inside-Out besteht darin, dass du mit dem Timing nicht mehr hinterher kommst, du zu lange für deine Positionierung zum Ball brauchst und du dadurch den Ball zu tief fallen lässt.

Deine ideale Position für eine effektive Vorhand aus deiner Rückhand befindet sich im Halbfeld - also auf einen zu kurzen Ball des Gegners. Alle Positionen die sich weiter zur Grundlinie hin befinden, bergen ein hohes Risiko für leichte Fehler. Du öffnest mit der Vorhand Inside-Out zusätzlich deine eigene Vorhand. Schließt du den Punkt nicht ab, bietet sich deinem Gegner eine komplett offene Seite.

Welche Winkel sind geeignet?

Hast du mal versucht aus der Mitte des Feldes einen direkten Winner zu spielen? Vermutlich ist dir dies gelungen, doch wahrscheinlich wirst du gemerkt haben, dass es dir leichter fällt diesen Winner zu schlagen, wenn du etwas mehr in der Rückhand- oder Vorhand-Ecke stehst. In der Mitte des Feldes, im sogenannten Niemandsland, befindest du dich in solchen Spielsituationen in der Winkelfalle. Vermeide diese Falle, wenn du die Chance witterst, den Punkt abschließen zu können.

Wie wir bereits bei der Rückhand-Longline besprochen haben, ist der Winkel entscheidend, ob du den Ballwechsel beenden kannst. Du solltest immer genügend Raum für deinen Winner haben. Wenn du in einem Rückhand-Cross-Duell nach außen getrieben wirst, kann dies einen guten Winkel für einen Winner aufdecken. Der Raum für deinen Schlag wird größer, als wenn du mittig zwischen Spielfeldmitte und Außenlinie spielst. Genau deswegen ist die Vorhand Inside-Out ein "zertifizierter" Winner-Schlag. Hier bekommt dein Winner den so wichtigen Winkel und Raum, den du für den Schlag nutzen kannst.

Fazit

Lege dir klar definierte Merkmale im Kopf an, die ein Ball erfüllen muss, um von dir attackiert werden zu können. Du wirst leichte Fehler vermeiden, weil du nicht mehr auf jeden möglichen Ball draufgehst. Deine Effektivität wird sich erhöhen und entsprechend auch dein Spielverständnis. Wenn du deine definierten Merkmale regelmäßig anwendest, wird diese bald dein Unterbewusstsein auf dem Platz abrufen und du hast ein vollkommen neues Spielelement in dein Tennis integriert.

von Marco Kühn / Tennis-Insider

Freitag
19.01.2018, 21:05 Uhr