Die größten Ausraster und Wutausbrüche im Tennis

Von Marcos Baghdatis bis John McEnroe: tennisnet.com präsentiert die skurrilsten Momente, bei denen die Tennisstars die Beherrschung verloren.

von Christian Albrecht Barschel
zuletzt bearbeitet: 06.03.2012, 10:49 Uhr

Von Christian Albrecht Barschel

Marcos Baghdatis zerstört vier Schläger in 25 Sekunden

Marcos Baghdatis gilt auf und neben dem Tennisplatz als fröhlicher und umgänglicher Typ. In seinem Zweitrunden-Match bei den Australian Open gegen Stanislas Wawrinka war der Zyprer aber "not amused". Baghdatis hatte gerade im dritten Satz ein frühes Break kassiert. Beim Seitenwechsel ließ er dann seinen ganzen Frust an seinem Spielgerät aus. Innerhalb von 25 Sekunden zerstörte Baghdatis gleich vier Schläger - zwei davon waren sogar noch in der Schutzhülle. Der Wutausbruch half nur kurzfristig weiter. Baghdatis gewann zwar noch den Satz, aber verlor das Match und wurde zum Hit im Internet. Anschließend musste er 800 US-Dollar Strafe bezahlen. Roger Federer hatte vor allem Mitleid mit den Bespannern. "Die taten mir etwas leid, weil sie die vier Schläger ganz umsonst bespannt hatten."

Mikhail Youzhny schlägt sich blutig

Äußerst eng ging es im Drittrunden-Match in Miami im Jahre 2008 zwischen Mikhail Youzhny und Nicolas Almagro zu. Almagro schlug bei 5:4 im dritten Satz zum Matchgewinn auf. Er musste aber einen Breakball von Youzhny abwehren. Nachdem Youzhny den Breakball ausgelassen hatte, drehte er durch. Drei Mal schlug der Russe sich mit dem Schläger gegen seinen Kopf. Die Folge war eine stark blutende Platzwunde, die Youzhny zunächst mit einem Handtuch wegwischen wollte. Doch die Blutung war so stark, dass ein Arzt Hand anlegen musste. Almagro schaute sich die Platzwunde an, beide mussten lachen. Doch der letzte Lacher war auf der Seite von Youzhny, der nach der Verletzungspause sieben Punkte in Folge machte und tatsächlich noch das Match für sich entschied. Auf die Frage, ob er das schon einmal getan habe, sagte Youzhny. "Nein, das war das erste Mal. Es hat mir geholfen. Deshalb hätte ich es vielleicht schon früher machen sollen. Ich bin einfach etwas durchgedreht." Den passenden Hollywood-Filmtitel für seinen Ausraster bekam Youzhny auch verpasst: "There Will Be Blood".

Xavier Malisse verliert völlig die Beherrschung

Und schon wieder ein Ausraster in Miami. Xavier Malisse führte 2005 gegen David Ferrer mit 6:3, 5:5 und stand kurz davor, in die dritte Runde einzuziehen. Doch statt eines möglichen Sieges wurde der Belgier disqualifiziert. Malisse war mit den Entscheidungen einer Linienrichterin nicht einverstanden und soll mit dem Ball nach ihr geworfen und sie beleidigt haben. Die Linienrichterin meldete das Verhalten von Malisse dem Schiedsrichter. Daraufhin drehte der für sein temperamentvolles Gemüt bekannte Belgier durch, trat auf Stuhl und Bande ein und zertrümmerte seinen Schläger. "Wie könnt ihr mir das antun. Ich bin so angepisst, weil ich überhaupt nichts gesagt habe", schrie Malisse seine Verärgerung heraus. Der Belgier wurde schließlich disqualifiziert und später für vier Wochen wegen "schlimmen Benehmens" gesperrt. Außerdem musste Malisse sein Preisgeld von 13.290 US-Dollar zurückgeben und eine Strafe von 7.705 US-Dollar zahlen. Einige Zuschauer waren bei diesem Vorfall eher auf der Seite von Malisse. "Du bist kacke, Schiedsrichter. Verschwinde vom Platz", hießen einige Schimpftiraden auf den Schiedsrichter.

Bestechungsvorwürfe von Jeff Tarango

In der Regel geht es in Wimbledon ziemlich vornehm zu. Die Spieler halten sich mit Ausrastern und Wutausbrüchen zurück. Nicht so Jeff Tarango, der beim Wimbledonturnier 1995 das Gesprächsthema Nummer eins war. Der US-Amerikaner disqualifizierte sich in der dritten Runde gegen den Deutschen Alexander Mronz selbst, indem er wütend den Platz verließ - ein Novum in der Grand-Slam-Geschichte. Was war passiert? Tarango schlug bei 6:7,-1:2-Rückstand ein Ass. Doch Schiedsrichter Bruno Rebeuh ließ den Ballwechsel aufgrund eines Aus-Rufs des Linienrichters wiederholen. Die wütenden Proteste des US-Amerikaners halfen nicht weiter. Als es wieder weitergehen sollte, rief Tarango nach Beschwerden aus dem Publikum über Spielverzögerung ein "Haltet den Mund" den Zuschauern zu. Rebeuh verwarnte daraufhin Tarango, der nun vollends seine Fassung verlor. Der US-Amerikaner verlangte nach dem Oberschiedsrichter, um seine Beschwerde loszulassen. Als dieser die Entscheidung nicht rückgängig machte und Tarangos Forderung nach einem Austausch des Schiedsrichters zurückwies, beschuldigte Tarango Rebeuh als "korruptesten Offiziellen im Spiel". Tarango kassierte die zweite Verwarnung und einen Punktverlust, der gleichzeitig der Spielgewinn für Mronz war. Das war dann alles zu viel für den US-Amerikaner, der seine Tasche packte, wutentbrannt den Platz verließ und sich damit selbst disqualifizierte. Anschließend ging die Geschichte aber noch weiter, als Tarangos Frau Benedicte Rebeuh auf dem Weg in die Katakomben zwei Ohrfeigen verpasste. "Der Typ hat eine Lektion verdient. Er kann alles machen, was er will, weil er auf dem Stuhl sitzt. Die Spieler haben keine Chance, sich zu verteidigen", rechtfertige Benedicte Tarango ihre Ohrfeigen auf der Pressekonferenz. Tarango wiederholte dort ebenfalls seine Bestechungsvorwürfe gegenüber Rebeuh. Der US-Amerikaner wurde von der ITF zunächst zu einer Strafe von 63.000 US-Dollar und einem zweijährigen Ausschluss bei Grand-Slam-Turnieren verurteilt. Kurz darauf verringerte die ITF das Strafgeld auf 20.000 US-Dollar und Tarango wurde nur für das Wimbledonturnier 1996 ausgeschlossen. Der US-Amerikaner lernte aus diesem Vorfall und blieb bis zu seinem Karriere-Ende 2003 ohne größere Ausraster.

Goran Ivanisevic gehen die Schläger aus

Goran Ivanisevic war der Herr der Asse und schlug seinen Gegnern die Rekordanzahl von 10.183 Assen um die Ohren. Wenn es beim Kroaten aber mal nicht so gut lief, musste häufig sein Spielgerät darunter leiden. Im Jahr 2000 gab es solch eine Situation bei Ivanisevic. Der Kroate war nur noch die Nummer 134 der Weltrangliste. Bei seinem Achtelfinalmatch im britischen Brighton gegen den Südkoreaner Hyung-Taik Lee war er derart in Rage, dass er all seine Schläger zerstörte und auf einmal ohne brauchbares Spielmaterial dastand. Ivanisevic hatte nur drei Schläger in seine Tasche gepackt und zerstörte seinen letzten, als er im dritten Satz zwei Doppelfehler in Folge schlug. Der Kroate kassierte daraufhin einen Punktabzug und das Break zum 1:3. Er musste dem verdutzten Schiedsrichter erklären, dass ihm die Schläger ausgegangen sind und er nicht mehr weiterspielen kann. Da Ivanisevic nicht mit dem Schläger seines Doppelpartners Ivan Ljubicic spielen wollte, weil er mit der Schlägermarke nicht zurechtkam, blieb ihm nichts anderes übrig, als aufzugeben. "Mr. Ivanisevic kann nicht weiterspielen, weil ihm adäquates Material fehlt", teilte der Schiedsrichter den verblüfften Zuschauern mit. Ein absolutes Novum in der Tennisgeschichte. "Ich wollte hier eigentlich gar nicht spielen. Das war eine blöde Entscheidung. Ich wusste, dass irgendwas passieren würde. Ich dachte, dass ich nur drei Schläger für das Turnier brauche, weil ich es eh nicht gewonnen hätte", erklärte sich Ivanisevic. "Wenn ich meine Tenniskarriere beende, erinnern sich die Leute wenigstens an etwas. Sie werden sagen: 'Da ist der Typ, der nie Wimbledon gewonnen hat, aber all seine Schläger zerstört hat'", orakelte Ivanisevic. Er sollte Unrecht behalten. Ein halbes Jahr später hatte der Kroate genügend Schläger in der Tasche und gewann als Wildcard-Spieler sensationell in Wimbledon. Eine Leistung, die mit dem Namen Goran Ivanisevic noch viel mehr verbunden ist als sein legendärer Wutausbruch.

Schimpftirade von Jimmy Connors

39 Jahre alt und kein bisschen leise. So präsentierte sich Jimmy Connors bei den US Open 1991. An seinem 39. Geburtstag im Achtelfinale gegen Aaron Krickstein zeigte der US-Amerikaner, dass er immer noch Feuer und Flamme auf dem Tennisplatz ist. Nach einer strittigen Entscheidung zu seinen Ungunsten greift Connors den Schiedsrichter an. "Ich bin 39 Jahre alt und reiße mir hier den Hintern auf und du machst so etwas. Verschwinde aus dem Stuhl!", schimpfte Connors und bezeichnete den Schiedsrichter als Hurensohn, Arsch und später in einer weiteren Auseinandersetzung auch als Missgeburt. Er äffte den Schiedsrichter nach und drohte, ihn vom Platz zu werfen. Für Connors ging der Geburtstag aber versöhnlich zu Ende. Er gewann in fünf Sätzen und erreichte später das Halbfinale der US Open.

John McEnroe: "You cannot be serious"

Es ist eines der legendärsten Zitate der Sportgeschichte. Was "I have a dream", "Österreich ist frei" oder "Mr. Gorbachev, tear down this wall" für die Politik ist, das ist John McEnroes "You cannot be serious" für die Tenniswelt. Der Ausraster des US-Amerikaners in der Erstrunden-Partie gegen Landsmann Tom Gullikson beim Wimbledonturnier 1981 hat absoluten Kultstatus erreicht. "You cannot be serious" ist auch Tennislaien ein Begriff. In einem Werbespot für einen Autohersteller durfte "Big Mac" diese Szene noch einmal nachspielen. Dieser Wutausbruch hatte sich für McEnroe auch damals bezahlt gemacht und Auftrieb gegeben. Knapp zwei Wochen später gewann er zum ersten Mal in Wimbledon. Anders verlief es bei den Australian Open 1990. Dort wurde McEnroe beim Achtelfinale gegen den Schweden Mikael Pernfors nach Schlägerwerfen und Beleidigungen gegen die Offiziellen disqualifiziert.

Tommy Haas beschimpft sich selbst

Tommy Haas schien im Viertelfinale der Australian Open 2007 an der russischen Ballwand Nikolay Davydenko zu verzweifeln. Davydenko hatte ihm bereits einige Monate zuvor bei den US Open den Weg ins Halbfinale verbaut. Und nun war Haas auch in Melbourne auf der Verliererstraße. Als der Deutsche bei 1:2-Satzrückstand seinen Aufschlag zum 2:1 abgab, ließ er beim Seitenwechsel eine Schimpftirade gegen sich selbst los. "So kannst du nicht gewinnen, Hasi. Es ist immer das Gleiche. Ich habe keine Lust mehr. Für was mache ich die Scheiße? Für was, für wen, außer für mich selber? Wieso, weshalb, warum? Ich kann es nicht, ich kapier es nicht. Ich zahle Leute für nichts, für absolut nichts. Damit ich mich aufregen kann. Du bist ein Vollidiot", schnauzte Haas sich selbst an, um sich schließlich dennoch anzufeuern. "Du gewinnst es noch. Du kannst es nicht verlieren. Kämpf." Der Wutausbruch zeigte Wirkung. Haas gewann danach alle Spiele in Satz vier und zog letztendlich ins Halbfinale ein. Auch schon einige Jahre zuvor beim Wimbledonturnier 2004 ging Haas hart mit sich ins Gericht.

Fußfehler zum Matchverlust

Es ist mit Sicherheit einer der kuriosesten Matchbälle, die es im Tennis je gegeben hat. Der Mexikaner Bruno Echagaray konnte 2008 beim Challenger in Dallas nicht glauben, was er bei 5:6 im Tiebreak des dritten Satzes und damit Matchball gegen ihn gehört hatte. Bei seinem zweiten Aufschlag entschied die Linienrichterin auf Fußfehler. Das Match gegen den US-Amerikaner Jesse Witten war damit verloren. Echagaray blieb fassungslos stehen. Danach zerstörte er seinen Schläger vor den Augen der besagten Linienrichterin und ließ seinen Frust auch an einem Stuhl aus. Ein weiteres Highlight ist auch der trockene Kommentar zu diesem Szenario.

Serena Williams und die Wutausbrüche in New York

Serena Williams ist für ihr feuriges Temperament auf dem Platz bekannt. Im Halbfinale der US Open 2009 gegen Kim Clijsters übertrieb es aber die US-Amerikanerin, die nach einem angeblichen Fußfehler die Beherrschung verlor. Beim Stand von 4:6, 5:6, 15:30 wird Williams' zweiter Aufschlag als Fußfehler gegeben. 15:40 und Matchball Clijsters. Williams stürmt daraufhin auf die Linienrichterin zu und beschimpft diese: "Ich schwöre bei Gott, ich werde diesen Ball nehmen und ihn dir in deinen verdammten Hals stecken, hast du mich verstanden?". Die Linienrichterin meldete den Vorfall der Schiedsrichterin, auch der Oberschiedsrichter gesellte sich dazu. Williams, die bereits zuvor eine Verwarnung wegen Schlägerbrechens bekommen hatte, kassierte die zweite Verwarnung und einen Punktabzug - was gleichbedeutend mit dem Matchgewinn für Clijsters war, die völlig verdutzt die Glückwünsche von Williams entgegen nahm. Zwei Jahre später legte sich Williams im Finale der US Open wieder mit den Offiziellen an. Diesmal bekam Schiedsrichterin Eva Asderaki ihren Frust zu spüren. Williams wehrte einen Breakball ab, doch Asderaki gab den Punkt und das Spiel an Stosur, da der Jubelschrei von Williams mitten im Ballwechsel ertönte. Die US-Amerikanerin war außer sich. "Bist du diejenige, die mich das letzte Mal betrogen hat?", giftete Williams, um beim Seitenwechsel nachzulegen. "Du bist außer Kontrolle. Du bist eine Hasserin und hässlich im Inneren. Wer würde so was tun? Was für eine Verliererin. Guck mich ja nicht an!". Geholfen hat der Wutausbruch nichts. Williams verlor das Finale glatt in zwei Sätzen.

Koubek geht Köllerer an die Gurgel

Ein Amateurvideo dokumentierte den Ablauf eines Zwischenfalls, der in Österreich für gewaltiges Aufsehen sorgte. Stefan Koubek ging 2010 bei einem Bundesliga-Spiel in Gleisdorf Landsmann Daniel Köllerer an die Gurgel und wurde daraufhin disqualifiziert. Laut Aussage von Koubek soll Köllerer ihn mit "Wichser" beschimpft haben. Beim Abgang vom Platz wird der streitbare Köllerer von den Zuschauern ausgebuht, Koubek hingegen wird mit Applaus verabschiedet. Ein Jahr später wurde Köllerer wegen mutmaßlicher Wettmanipulation lebenslänglich gesperrt. Köllerer hat vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) Berufung eingelegt. Das Urteil steht aber noch aus.

"Bad Boy" Daniel Köllerer

Bekanntlich kein Kind von Unschuld ist besagter Daniel Köllerer. Der Oberösterreicher kann ohne Weiteres als die österreichische Ausgabe von John McEnroe bezeichnet werden - nur: wohl noch schlimmer, aber weitaus weniger erfolgreich. Der 28-Jährige ist derzeit wegen angeblicher Wettmanipulation lebenslänglich gesperrt (er bekämpft das Urteil vor dem Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne), hat aber für noch mehr Schlagzeilen aufgrund seines Auftretens auf dem Platz gesorgt. Wildes Schläger schmeißen, Beleidigungen von Gegnern, Ballkindern, Schieds- und Linienrichtern, Publikum und Offiziellen standen bei "Crazy Dani" nahezu auf der Tagesordnung. Beinahe mit der gesamten Tennisszene hatte es sich Köllerer so sehr verscherzt, sodass seine Spielerkollegen und deren Betreuer gar zweimal eine (auch von mehreren Österreichern unterzeichnete) Unterschriftenliste initiiert hatten, um (vergeblich) zu veranlassen, dass Köllerer von der Tour ausgeschlossen wird. Zweimal war der "Bad Boy" des österreichischen Tennis auch tatsächlich von der ATP gesperrt worden. 2004 war er im italienischen Genua, ausgerechnet kurz vor dem Auslauf einer Bewährungsfrist durch die ATP, nach dem Spiel mit dem mittlerweile an Leukämie verstorbenen Italiener Federico Luzzi aneinandergeraten, es soll sogar zu einer Schlägerei gekommen sein, in der auch zahlreiche weitere Spieler auf Köllerer in der Garderobe losgingen. 2006 war er im mexikanischen Acapulco gegen Nicolas Almagro als erster Spieler in der damals 13-jährigen Turniergeschichte disqualifiziert worden, weil er in Richtung des Spaniers "Hijo de puta" gerufen haben soll. Köllerers spätere Rechtfertigung: Er habe "bravo punto" ("schöner Ball") gesagt. Nicht geahndet wurde, dass Köllerer 2008 in Trnava (Slowakei) Ballkinder mit den Worten "Die Kinder gehen mir alle schon so auf die Eier da, diese ganzen Chernobyl-Idioten" bedacht hatte - er kaufte den Kindern als Entschädigung im Nachhinein Süßigkeiten. Auch auf nationaler Ebene hatte sich Köllerer mehrmals höchst gravierende Aussetzer geleistet. Videos seiner schwersten Auszucker sind rar, aber wer einen kleinen Eindruck von Köllerers Repertoire bekommen will, der wird sich an diesen Bildern seines geradezu kabarettreifen Auftritts in Stettin (Polen) 2007 gegen den Argentinier Martin Vassallo Arguello erheitern können. Vorsicht: Wer in erster Linie Tennis sehen will, ist hier schlecht aufgehoben. Höchst geringe Netto-Spielzeit, dafür umso größere Diskussionszeit...

Für jene, die's eiliger haben, einige Highlights von Köllerers Auftritt in Stettin 2007:



Wer etwas mehr Zeit hat, hier drei insgesamt über 30-minütige Sequenzen von besagtem Match. Ab 3:30 des ersten Videos beste Unterhaltung:







Roger Federers seltener Ausraster

Roger Federer zerstört mit voller Absicht einen Schläger in der Öffentlichkeit. Das ist eine richtige Rarität. Bei den Spielen von Federer werden immer wieder die Geschichten erzählt, dass der Schweizer zu Jugendzeiten oft die Beherrschung verlor und sich so gar nicht wie ein Gentleman auf dem Platz verhielt. Doch Videomaterial gibt es von den damaligen Wutausbrüchen nicht. Stattdessen präsentieren wir die Szene von einem der emotionalsten Ausraster des Schweizers. Im Halbfinale von Miami 2009 war Federer mit seiner Leistung gegen Novak Djokovic dermaßen unzufrieden, dass er seinen Schläger malträtierte. In der Pressekonferenz zeigte der Schweizer sich froh, dass es gleichzeitig das Ende der Hartplatz-Saison war und auf Sand ein neues Kapitel bevorstand. Es wurde eine erfreuliche Sandplatz-Saison für Federer, der zwei Monate später endlich die French Open gewinnen konnte.

Hot "A-Rod"

Spiele mit Andy Roddick haben immer einen hohen Unterhaltungswert. Der emotionale US-Amerikaner hält seine Meinung nie zurück. Besondere Zielscheibe bei Roddicks Schimpftiraden sind die Schiedsrichter, für die er nur selten Verständnis hat. Hier sind fünf Momente, bei denen "A-Rod" ein wenig die Beherrschung verlor.

Schlägerbrechen mit Fernando Gonzalez

Dass Fernando Gonzalez ein hitziges Gemüt hat, ist allgemein bekannt. Der Chilene ging mit seinem Spielgerät nicht besonders zimperlich um. Hier zwei Beispiele von den Turnieren 2009 in Indian Wells und Rom, bei denen Gonzalez nicht gerade liebevoll mit seinem Schläger umging.

Schlägerbrechen mit Vera Zvonareva

Den Russen wird nachgesagt, dass sie eher unterkühlt sind und ihre Gefühle lieber für sich behalten. Nicht so Vera Zvonareva, die in ihrer Karriere schon so einige emotionale Tränenausbrüche hatte. Ihren berühmtesten Wutausbruch hatte Zvonareva im Finale von Charleston 2010 gegen Samantha Stosur, als bei der Russin überhaupt nichts zusammenlief. Bei 0:6, 0:3 entlud sie ihren ganzen Frust und zertrümmerte ihren Schläger - es war nicht das einzige Mal, dass ein Schläger bei ihr dran glauben musste. Vielleicht lag es aber auch an ihrer Angstgegnerin Stosur, welche die letzten acht Spiele gegen Zvonareva allesamt gewinnen konnte. So auch beim Match in Stuttgart, als Zvonareva neunmal die Saite riss und sie zwischenzeitlich mit dem Schläger von ihrem Trainer spielen musste.

(Fotos: GEPA pictures; Collage: tennisnet.com)

von Christian Albrecht Barschel

Dienstag
06.03.2012, 10:49 Uhr