Die Lehren aus Indian Wells
Knapp zwei Wochen lang hat der Tenniszirkus wieder in Indian Wells Station gemacht. Und wir haben uns ein paar Notizen gemacht.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 20.03.2023, 15:07 Uhr
- Immer wieder erstaunlich, wie es die US-amerikanischen Zuschauer machen: Beim Finale im Frauen-Doppel zwischen Barbora Krejcikova und Katerina Siniakova auf der einen und Laura Siegemund und Beatriz Haddad Maia auf der anderen, waren die Tribünen am Samstag, freundlich ausgedrückt, schütter besetzt. Wenige Minuten später, als Frances Tiafoe und Daniil Medvedev zum ersten Halbfinale schritten, gab es wie auch Kommando einen Tribünensturm und kaum noch einen freien Platz zu entdecken.
- Apropos Medvedev: Der Russe scheint sich selbst damit zu testen, wie weit er beim Return hinter die Grundlinie gehen kann. Und wie schnell er dann den Spurt Richtung Netz anzutreten in der Lage ist, wenn seine Gegner Aufschlag-Volleystopp spielen. Antwort: zumeist sehr schnell. Gegen Carlos Alcaraz im Endspiel aber dann doch nicht schnell genug.
- Die Titelverteidigung bei den Frauen bleibt weiterhin ein Buch mit sieben Siegeln. Diesmal war es Elena Rybakina, die verhindert hat, dass eine Vorjahressiegerin erstmals seit 1991 im Tennis Paradise triumphiert. Die Kasachin darf sich 2024 nun selbst daran versuchen.
- Karolina Muchova hat ein wenig Roger Federer in sich. Der forderte das Publikum nämlich nicht wie heutzutage bei der jüngeren Generation üblich mit oft übertrieben offensiven Gesten zum Beifall auf. Sondern senkte einfach den Kopf und streckte den Zeigefinger seiner rechten Hand in die Höhe. Muchova ist aus derselben Schule. Konnte allerdings im Gegensatz zu Federer noch nie den Titel holen.
- Der Spielplan in der finale Phase ist, nun ja, gewöhnungsbedürftig. Da werden alle Achtelfinal-Partien an einem Tag ausgetragen (herrlich!), aber hintenraus werden die Matches in einer Art und Weise verteilt, die schon sehr an die Champions League erinnert (nicht herrlich!). Immerhin: Die Einzel-Sieger werden immer noch am Finalsonntag ermittelt.
- Fußball steht auch bei den Frauen hoch im Kurs. Wenn man den Bildern, die die WTA via Social Media in die Welt transportiert hat, glauben darf, dann wärmen sich erstaunlich viele WTA-Cracks mit einem gepflegten Kickerl auf.
- Tommy Haas hat immer noch den besten Job im Tennissport, womöglich sogar in der Berufswelt überhaupt. Was wir ihm herzlich gönnen!
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