Rod Laver

Der Australier gewann als einziger Spieler als Amateur und als Profi den Grand Slam.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 22.12.2012, 09:35 Uhr

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Vom 1. bis 24. Dezember präsentierttennisnet.comeine redaktionelle Bestenliste und kürt die Top 12 der besten Damen und Herren aller Zeiten. In unseremtennisnet.com-Adventskalenderwerden wir bis Heiligabend abwechselnd ein Türchen bei den Damen und Herren öffnen. Wir wollen euch damit die tennisfreie Weihnachtszeit etwas versüßen. Getreu dem Motto „Ladies first“ haben die Damen immer den Vorrang. Die Herren ziehen dann nach.

Die besten Spieler aller Zeiten – Platz 2: Rod Laver

Auf Platz 2 unserer Bestenliste der Herren ist Mr. Grand Slam: Rod Laver. Der Australier gewann gleich zweimal alle vier Grand-Slam-Turniere in einem Kalenderjahr, und das sowohl als Amateur, als auch als Profi. Laver errang in seiner 23 Jahre langen Karriere insgesamt 200 Einzeltitel (41 Titel auf der ATP-Tour) und triumphierte bei elf Grand-Slam-Turnieren. Seine Erfolgsgeschichte bei den Grand Slams begann mit dem Titelgewinn bei den Australian Open 1960. Laver siegte 1962 als Amateur bei allen vier Grand-Slam-Turnieren und trat damit in die Fußstapfen von Don Budge, der 1938 als erster Spieler überhaupt den Grand Slam schaffte. Nach dem Erreichen des Grand Slams wechselte Laver zu den Profis und durfte fortan nicht mehr an Grand-Slam-Turnieren teilnehmen. In seiner Zeit als Profi gewann er acht Pro Slams.

Erst mit Beginn der Open Era im Jahr 1968 durfte Laver wieder an den Grand Slams teilnehmen. Er knüpfte an seine vorherigen Erfolge an und krönte seine Rückkehr auf die Grand-Slam-Bühne mit dem Erreichen seines zweiten Grand Slams im Jahr 1969. Laver ist damit der einzige Spieler, der dieses Kunststück in der Open Era vollbracht hat. Wäre er in seiner spielerischen Blütezeit nicht von der Teilnahme an den Grand Slams ausgeschlossen gewesen, hätte der Australier wohl noch einige Titel mehr in seiner Vita stehen. Laver war auch als Doppelspieler überaus erfolgreich und gewann sechs Grand Slams im Doppel und drei im Mixed. Mit Australien gewann er zudem fünfmal den Davis Cup.

„Rod Laver ist mein Tennisgott. Er ist solch ein bescheidener und netter Mann, der nie etwas Schlechtes über jemanden sagt. Auch nicht, wenn du ihn dazu zwingst. Er war der erste Spieler, der alles mit dem Ball konnte. Serve-and-Volley, Schläge von der Grundlinie und der Slice“, schwärmte John McEnroe über den Australier. Seit 2000 trägt der Centre Court bei den Australian Open den Namen Rod Laver Arena. Damit wurden die Verdienste von „The Rocket“, wie der Beiname von Laver ist, geehrt. Wie kam es überhaupt zum Beinamen „The Rocket“? Schuld daran ist der damalige australische Davis-Cup-Kapitän Harry Hopman. „Er war alles, bloß keine Rakete. Aber Rod war bestrebt, härter zu arbeiten als der Rest. Es war bald offensichtlich, dass er mehr Talent hat als unsere anderen starken australischen Spieler“, erklärte Hopman. Laver wurde 1981 in die Hall of Fame aufgenommen.

Steckbrief:

Rod Laver

Geburtstag: 9. August 1938 in Rockhampton

Nationalität: Australien

Größe: 173 cm

Profikarriere: 1963 bis 1975, davor Amateur

Spielhand: Links, einhändige Rückhand

Preisgeld: 1.565.413 US-Dollar

Grand-Slam-Titel im Einzel: 11

Grand-Slam-Finals im Einzel: 17

Turniersiege im Einzel: 41 (bei ATP), insgesamt 200

Grand-Slam-Titel im Doppel: 6

Grand-Slam-Finals im Doppel: 12

Grand-Slam-Titel im Mixed: 3

Turniersiege im Doppel: 28 (bei ATP)

Davis-Cup-Titel: 5

Das sagt die Jury über Rod Laver

Jörg Allmeroth (Tennis-Journalist seit mehr als 20 Jahren)

„Der zweimalige Gewinner des Kalender-Grand-Slams ist das Vorbild für die meisten Tennisspieler dieser Generation. Ein Spieler, der auf allen Belägen Herausragendes leistete. Wegen seines couragierten Spiels wurde er ’Rocket of Rockhampton’ genannt.“

Alexander Antonitsch (Ex-Profi und Herausgeber von tennisnet.com)

„Zwei echte Grand Slams sprechen für sich. Er nahm von 1963 bis 1967 an keinem Grand-Slam-Turnier teil, weil er bereits Profi war. Aus Erzählungen von einigen meiner Trainer weiß ich nur, dass alle ihn verehrt haben und er unglaublich variantenreich und aggressiv gespielt hat.“

Christian Albrecht Barschel (Redaktionsleiter tennisnet.com Deutschland)

„Immer wenn es um Erfolge der heutigen oder früheren Generation geht, werden diese mit den Erfolgen eines Mannes verglichen: Rod Laver. Der Australier ist auch knapp 40 Jahre nach seinem Rücktritt in aller Munde. Laver ist eine Tennis-Ikone und hat, wie viele Wegbegleiter und Spieler immer betonen, das Tennis in der bestmöglichen Weise repräsentiert. Er war eine Ausnahmeerscheinung auf dem Platz und ist es bis heute abseits des Platzes. Zwei echte Grand Slams werden wohl unerreicht bleiben.“

Christopher Kas (Profi seit 2001, Doppelspezialist)

„Rod Laver hat 1962 und 1969 den Grand Slam gewonnen, insgesamt elf Grand-Slam-Titel und dazu fünf Triumphe im Davis Cup. Er war zu seiner Zeit extrem dominant und er bekommt immer noch unglaublich Respekt (unter anderem von Roger Federer) für seine Verdienste.“

Manuel Wachta (Redaktionsleiter tennisnet.com Österreich)

„Von 1963 bis 1967 durfte er als professioneller Spieler nicht einmal an Grand Slams teilnehmen, dennoch standen auf dieser Ebene letztendlich elf Titel im Einzel, sechs im Doppel und drei im Mixed zu Buche. Insgesamt gewann er im Einzel nicht zu glaubende 200 Turniere, von denen die ATP nur 41 führt. Als Amateur schaffte er 1962 als einziger Spieler neben Donald Budge den Grand Slam mit allen vier Major-Siegen im selben Jahr – und wiederholte dieses einzigartige Kunststück sogar 1969 in der Open Era nochmal, was vor und nach ihm nie jemandem gelang. Und womöglich auch nie mehr jemandem gelingen wird.“

So lief die Wertung ab:

Eine Jury aus fünf Personen bestimmte dietennisnet.com-Bestenlisteder Damen und Herren. Jedes Jurymitglied erstellte seine persönliche Top-15-Liste bei den Damen und Herren. Platz 1 in der jeweiligen Bestenliste erhielt 15 Punkte, Platz 15 bekam einen Punkt. Aus den fünf Bestenlisten der Jury errechnete sich dann eine gemeinsame Top-12-Bestenliste, die wir vom 1. bis 24. Dezember in unseremtennisnet.com-Adventskalenderpräsentieren. Jeden Tag wird abwechselnd ein Türchen bei den Damen und Herren geöffnet.

Foto: Getty Images

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Samstag
22.12.2012, 09:35 Uhr