Margaret Court

Die Australierin schaffte den Grand Slam und hält den Rekord mit den meisten Grand-Slam-Titeln.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 19.12.2012, 09:30 Uhr

Vom 1. bis 24. Dezember präsentierttennisnet.comeine redaktionelle Bestenliste und kürt die Top 12 der besten Damen und Herren aller Zeiten. In unseremtennisnet.com-Adventskalenderwerden wir bis Heiligabend abwechselnd ein Türchen bei den Damen und Herren öffnen. Wir wollen euch damit die tennisfreie Weihnachtszeit etwas versüßen. Getreu dem Motto „Ladies first“ haben die Damen immer den Vorrang. Die Herren ziehen dann nach.

Die besten Spielerinnen aller Zeiten – Platz 3: Margaret Court

Auf Platz 3 unserer Bestenliste ist die Spielerin mit den meisten Grand-Slam-Titeln: Margaret Court. Der Grand-Slam-Rekord der Australierin ist in Stein gemeißelt. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird keine Spielerin die Anzahl der Grand-Slam-Siege von Court übertreffen. Court, die wegen ihrer Athletik und großen Reichweite „The Arm“ genannt wurde, gewann insgesamt 62 Grand-Slam-Turniere (24 im Einzel, je 19 im Doppel und Mixed) in ihrer Karriere und hat damit drei Titel mehr als Martina Navratilova. Mit 24 Triumphen im Einzel und 19 Triumphen im Mixed führt sie seit Jahrzehnten diese Listen an. Die Australierin ist die einzige Spielerin, die in zwei Wettbewerben den Grand Slam (Sieg bei allen vier Majors in einem Kalenderjahr) errang: 1963 im Mixed und 1970 im Einzel. „Mehr als alles andere, der Gewinn des Grand Slams ist ein Kampf in dir selbst. Es kommt wirklich darauf an, wie du mit dem Druck umgehst, mehr als wie du mit irgendwem anderen umgehst“, erklärte Court.

Wahrscheinlich wären noch weitere Titel hinzugekommen, wenn sie nicht mehrmals eine Pause, darunter drei Baby-Auszeiten, eingelegt hätte. Als Mutter gewann Court noch acht Grand-Slam-Titel (je drei im Einzel und Doppel, zwei im Mixed). Als die Australierin erfuhr, dass sie ihr viertes Kind erwartet, beendete sie 1977 ihre einzigartige Karriere, in der sie auch viermal den Fed Cup mit Australien gewann. Kontrovers ist Courts Einstellung zur Homosexualität ihrer Kolleginnen Billie Jean King und Martina Navratilova. „Martina ist ein dürftiges Vorbild für Spielerinnen wie meine Tochter, weil sie eine Lesbe ist. Es ist sehr traurig, dass sich Kinder Homosexualität aussetzen müssen. Martina ist eine nette Person. Sie ist einfach nur vom rechten Weg abgekommen“, sagte Court damals über die bekennende Lesbe. Court, nach ihr ist der drittgrößte Platz bei den Australian Open benannt, wurde 1979 in die Hall of Fame aufgenommen.

Steckbrief:

Margaret Court

Geburtstag: 16. Juli 1942 in Albury

Nationalität: Australien

Größe: 175 cm

Profikarriere: 1960 bis 1977

Spielhand: Rechts, einhändige Rückhand

Preisgeld: 1.770.943 US-Dollar

Grand-Slam-Titel im Einzel: 24

Grand-Slam-Finals im Einzel: 29

Turniersiege im Einzel: 92 (in der Open Era)

Grand-Slam-Titel im Doppel: 19

Grand-Slam-Finals im Doppel: 34

Grand-Slam-Siege im Mixed: 19

Turniersiege im Doppel: 48 (in der Open Era)

Fed-Cup-Titel: 4

Das sagt die Jury über Margaret Court:

Jörg Allmeroth (Tennis-Journalist seit mehr als 20 Jahren)

„Die Spielerin mit den meisten Grand-Slam-Siegen im Einzel, 24 an der Zahl. Und das, obwohl sie zwischen 1966 und 1969 eine längere Wettkampfpause einlegte. Erste Spielerin, die 1970 den Kalender-Grand Slam gewann. Starke Angriffsspielerin, die dank ihrer Körpergröße über enorme Reichweite verfügte.“

Alexander Antonitsch (Ex-Profi und Herausgeber von tennisnet.com)

„Bei mir steht Margaret Court nicht ganz weit vorne. Aufgrund ihrer Erfolge müsste sie weiter vorne sein,  aber ich kann leider auch nicht beurteilen, ob es damals leichter war oder nicht. Aber 62 Grand-Slam-Titel sprechen für sie.“

Christian Albrecht Barschel (Redaktionsleiter tennisnet.com Deutschland)

„Trotz größeren Auszeiten wegen Schwangerschaft und Motivationsproblemen hat Margaret Court 24 Grand-Slam-Titel gewonnen, elf davon bei den Australian Open. Da in der damaligen Zeit die komplette Weltelite nicht am Start war in Melbourne, sind die Rekorde von Court mit etwas Vorsicht zu genießen. Dennoch muss sie bei all ihren Erfolgen im Einzel, Doppel und Mixed definitiv auf dem Treppchen landen.“

Christopher Kas (Profi seit 2001, Doppelspezialist)

„Für mich ist Margaret Court schwer zu bewerten. Sie war deutlich vor meiner Zeit. Ich wusste auch nicht, dass der drittgrößte Platz in Melbourne nach ihr benannt ist. Ich dachte immer Court steht für Platz! :-) Aber die Anzahl der Siege steht für sich, und sie hat mit 24 Grand-Slam-Einzeltiteln den Rekord.“

Manuel Wachta (Redaktionsleiter tennisnet.com Österreich)

„Mit 24 Grand-Slam-Titeln im Einzel ist sie die absolute Rekordhalterin, allein unglaubliche elf Mal siegte sie bei ihrem Heimspiel, den Australian Open. In den 60er-Jahren prägte und dominierte sie das Damentennis, bis sie 1966 dem Tennis aufgrund von fehlender Motivation für drei Jahre lang den Rücken zuwandte, heiratete und eine Familie gründete. Wer weiß, wie viele Titel es ohne diese Auszeit geworden wären?“

So lief die Wertung ab:

Eine Jury aus fünf Personen bestimmte dietennisnet.com-Bestenlisteder Damen und Herren. Jedes Jurymitglied erstellte seine persönliche Top-15-Liste bei den Damen und Herren. Platz 1 in der jeweiligen Bestenliste erhielt 15 Punkte, Platz 15 bekam einen Punkt. Aus den fünf Bestenlisten der Jury errechnete sich dann eine gemeinsame Top-12-Bestenliste, die wir vom 1. bis 24. Dezember in unseremtennisnet.com-Adventskalenderpräsentieren. Jeden Tag wird abwechselnd ein Türchen bei den Damen und Herren geöffnet.

Foto: Getty Images

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19.12.2012, 09:30 Uhr