Björn Borg
Der Schwede war der erste Popstar im Tennis und gewann elf Grand-Slam-Turniere.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
16.12.2012, 09:29 Uhr

Vom 1. bis 24. Dezember präsentierttennisnet.comeine redaktionelle Bestenliste und kürt die Top 12 der besten Damen und Herren aller Zeiten. In unseremtennisnet.com-Adventskalenderwerden wir bis Heiligabend abwechselnd ein Türchen bei den Damen und Herren öffnen. Wir wollen euch damit die tennisfreie Weihnachtszeit etwas versüßen. Getreu dem Motto „Ladies first“ haben die Damen immer den Vorrang. Die Herren ziehen dann nach.
Die besten Spieler aller Zeiten – Platz 5: Björn Borg
Auf Platz 5 unserer Bestenliste der Herren ist der wohl coolste Spieler in der Geschichte des Herrentennis: Björn Borg. Der Schwede wurde „Iceborg“ getauft, weil er immer so still und cool auf dem Platz war. Doch in Wirklichkeit spielte Borg nur ein Spiel. „Ich war nie so kalt wie es schien. Das war nur Schauspielerei. Ein Schauspiel, das ich perfekt spielte. Es war Teil meiner Waffenkammer. Ich dachte, wenn meine Gegner nicht wissen, wie ich mich wirklich fühlte im Inneren, dann wäre ich unbesiegbar“, gestand Borg nach seiner Karriere. Zumindest teilweise war der Schwede unbesiegbar. Borg gewann elf Grand-Slam-Turniere, sechsmal triumphierte er bei den French Open, fünfmal siegte er in Wimbledon. Bei den US Open musste er sich jedoch mit der Rolle des Finalisten begnügen. Viermal erreichte er das Endspiel, viermal wurde er geschlagen. Bei den Australian Open ging er nur ein einziges Mal an den Start und scheiterte früh.
Borg hat dem Tennissport nicht nur eine neue Richtung gegeben, er hat ihn revolutioniert und dafür gesorgt, dass Tennis einen großen Boom erfuhr. Der Schwede war Popstar und Sexsymbol zugleich und lockte viele Frauen in die Stadien. Borg war einer der ersten Spieler, der die Rückhand beidhändig schlug und fast ausschließlich von der Grundlinie agierte. Mit einer neuen Griffart legte er die Grundlage für das heutige moderne Tennis. Wahrscheinlich wäre für Borg in seiner Karriere noch viel mehr möglich gewesen, wenn er nicht im jungen Alter von 26 Jahren zurückgetreten wäre. Im Alter von 34 Jahren versuchte sich Borg noch einmal an einem Comeback und scheiterte kläglich. Bei zwölf Turnieren verlor er jeweils immer in der ersten Runde. Durch sein hohes Alter und das Festhalten an seinem veralteten Holzschläger war er nicht mehr konkurrenzfähig und beendete schließlich 1993 endgültig seine Karriere. Borg wurde 1987 bereits vor seinem Comeback in die Hall of Fame aufgenommen.
Steckbrief:
Björn Borg
Geburtstag: 6. Juni 1956 in Södertälje
Nationalität: Schweden
Größe: 180 cm
Profikarriere: 1973 bis 1982, Comeback von 1991 bis 1993
Spielhand: Rechts, beidhändige Rückhand
Preisgeld: bislang 3.655.751 US-Dollar
Grand-Slam-Titel im Einzel: 11
Grand-Slam-Finals im Einzel: 16
Titel bei ATP World Tour Finals: 2
Turniersiege im Einzel: 64
Höchste Platzierung im Einzel: 1
Wochen als Nummer eins: 109
Turniersiege im Doppel: 4
Davis-Cup-Titel: 1
Das sagt die Jury über Björn Borg:
Jörg Allmeroth (Tennis-Journalist seit mehr als 20 Jahren)
„Er transformierte wie kein zweiter das moderne Tennis über die eigenen Grenzen hinaus. Der erste Popstar des Tennis. Er öffnete das Tennis für das Big Business.“
Alexander Antonitsch (Ex-Profi und Herausgeber von tennisnet.com)
„Björn Borg war der erste Popstar in unserem Business. Er hat zu seiner Zeit das Spiel geprägt wie kein anderer und hat bei den Turnieren vor allem bei den jungen weiblichen Fans eine wahre Hysterie ausgelöst. Seine mentale Stärke war beeindruckend. Das Grundlinienspiel mit Spin von beiden Seiten ohne Fehler war sein Markenzeichen.“
Christian Albrecht Barschel (Redaktionsleiter tennisnet.com Deutschland)
„BB, diese Initialen haben bereits vor Boris Becker im Tennissport Großes bewirkt. Ich habe Björn Borg nur bei seinem Comeback mit seinem alten Holzschläger erlebt, seine besondere Aura war immer spürbar. Er hat für den ersten großen Boom im Tennis gesorgt. Die heutige Spielergeneration hat Borg viel zu verdanken. Hätte er sich nicht entschlossen, so früh aufzuhören, wäre Borg sicherlich auf unserem Treppchen gelandet.“
Christopher Kas (Profi seit 2001, Doppelspezialist)
„Eine Legende! Björn Borg kennt fast jeder, egal ob Tennisfan oder nicht,. Er revolutionierte das Spiel (hat Eastern- und Western-Griff eingeführt) mit seinem Topspin.“
Manuel Wachta (Redaktionsleiter tennisnet.com Österreich)
„Der „Mister Cool“ der Tennis-Geschichte. Kaum einer blieb auf dem Platz so ruhig wie er – man könnte jedoch auch „langweilig“ dazu sagen. Dabei hatte er genug Grund zum Jubeln. So etwa über sechs French-Open- und fünf Wimbledon-Titel, insgesamt 64 ATP-Turniersiege und 102 Wochen als Nummer 1 der Welt. Wäre er nicht mit 26 Jahren erstmals zurückgetreten, würde sich diese Liste wohl noch weit imposanter lesen. Borg revolutionierte in seiner Karriere das Tennisspiel mit seiner Technik, Fitness und Professionalität.“
So lief die Wertung ab:
Eine Jury aus fünf Personen bestimmte dietennisnet.com-Bestenlisteder Damen und Herren. Jedes Jurymitglied erstellte seine persönliche Top-15-Liste bei den Damen und Herren. Platz 1 in der jeweiligen Bestenliste erhielt 15 Punkte, Platz 15 bekam einen Punkt. Aus den fünf Bestenlisten der Jury errechnete sich dann eine gemeinsame Top-12-Bestenliste, die wir vom 1. bis 24. Dezember in unseremtennisnet.com-Adventskalenderpräsentieren. Jeden Tag wird abwechselnd ein Türchen bei den Damen und Herren geöffnet.
Foto: GEPA pictures
