Rafael Nadal

Der Spanier ist neben Andre Agassi der einzige Spieler, der den Karriere-Golden-Slam geschafft hat.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 14.12.2012, 09:23 Uhr

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Vom 1. bis 24. Dezember präsentierttennisnet.comeine redaktionelle Bestenliste und kürt die Top 12 der besten Damen und Herren aller Zeiten. In unseremtennisnet.com-Adventkalenderwerden wir bis Heiligabend abwechselnd ein Türchen bei den Damen und Herren öffnen. Wir wollen euch damit die tennisfreie Weihnachtszeit etwas versüßen. Getreu dem Motto „Ladies first“ haben die Damen immer den Vorrang. Die Herren ziehen dann nach.

Die besten Spieler aller Zeiten – Platz 6: Rafael Nadal

Auf Platz 6 unserer Bestenliste der Herren ist der Spieler, der als zweiter Spieler nach Andre Agassi den Karriere-Golden-Slam geschafft hat: Rafael Nadal. Der Spanier gewann bislang elf Grand-Slam-Turniere, Olympia-Gold und dreimal den Davis Cup. Nur ein großer Titel fehlt noch in der Vita von Nadal: der Triumph bei den ATP World Tour Finals. Für den Mallorquiner scheint es auf den Sandplätzen keine Grenzen zu geben. In diesem Jahr feierte Nadal seinen siebten French-Open-Titel. Mit 81 Siegen in Serie war er zwischen 2005 und 2007 auf Sand ungeschlagen. Wenn er in den nächsten Jahren seine Dominanz in Paris und auf Sand beibehalten kann, ist es gut möglich, dass Nadal der erste Spieler im Herren-Tennis wird, dessen Titel-Ausbeute bei einem Grand-Slam-Turnier (French Open) zweistellig ist.

Auch auf Rasen und auf Hartplatz hat Nadal sein Spiel über die Jahre hinweg immer weiter verbessert. Zwei Wimbledon-Siege sowie je einen Titel bei den Australian Open und US Open beweisen das eindrucksvoll. Wer Spiele von Nadal komplett verfolgen will, benötigt viel Sitzfleisch. Der Spanier war am längsten Grand-Slam-Finale in der Geschichte beteiligt. Im Finale der Australian Open 2012 duellierte er sich mit Novak Djokovic 5:53 Stunden lang, 2008 spielte er gegen Roger Federer das bislang längste Wimbledonfinale (4:48 Stunden). Beides waren denkwürdige Matches für die Geschichtsbücher. Nadal führte bislang insgesamt 102 Wochen die Weltrangliste an. Mit seinen 26 Jahren steht der Spanier eigentlich erst in der Mitte seiner Karriere. Doch ständig wiederkehrende Knieschmerzen bereiten Sorge, dass die Karriere von Nadal früher beendet sein könnte als erwartet. Bis zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro will Nadal definitiv weiterspielen.

Wenn er verletzungsfrei bleibt und auch weitere Titel auf Rasen und Hartplatz gewinnen kann, wird er seinen Status als spielende Legende weiter ausbauen. Dann könnte es auch weitere Kapitel in seiner Biografie „Rafa – Mein Weg an die Spitze“ geben. "Du musst dich mit einem Schutzschild umgeben, dich in einen unblutigen Kämpfer verwandeln. Es ist eine Art Selbsthypnose, ein todernstes Spiel. Solange ich spiele, erlaube ich mir nie auch nur ein Lächeln", erzählt Nadal in seiner Biografie. Je besser man die menschlichen Gefühle unterdrücke, umso höher seien die Siegchancen. Der Spanier schrieb außerdem, dass er vor den Matches unter Pinkel-Attacken leide. Auch seine Mutter gab Geheimnisse über Nadal preis. „Tief im Inneren ist er ein sensibler Mensch voller Ängste und Unsicherheiten. Er mag zum Beispiel die Dunkelheit nicht, schläft lieber bei Licht und laufendem Fernseher. Gewitter mag er auch nicht." Auf dem Platz verwandelt sich Nadal dann zum „Stier von Manacor“.

Steckbrief:

Rafael Nadal

Geburtstag: 3. Juni in Manacor

Nationalität: Spanien

Größe: 185 cm

Profikarriere: seit 2001

Spielhand: Links, beidhändige Rückhand

Preisgeld: bislang 50.061.827 US-Dollar

Grand-Slam-Titel im Einzel: 11

Grand-Slam-Finals im Einzel: 16

Turniersiege im Einzel: bislang 50

Höchste Platzierung im Einzel: 1

Wochen als Nummer 1: bislang 102

Davis-Cup-Titel: 3

Olympia: Gold im Einzel (2008 in Peking)

Turniersiege im Doppel: bislang 8

Höchste Platzierung im Doppel: 26

Das sagt die Jury über Rafael Nadal:

Jörg Allmeroth (Tennis-Journalist seit mehr als 20 Jahren)

„Der ehrgeizigste und kampfeslustigste Athlet seiner Zeit. Rekordsieger der French Open – der erste Spieler, der Federer wirklich Paroli bot und ihn zwischenzeitlich sogar überholte. Ein beispielgebend fairer Sportler. Ungewiss, wie lange seine Karriere noch dauern wird.“

Alexander Antonitsch (Ex-Profi und Herausgeber von tennisnet.com)

„Federer hat alles weiterentwickelt und perfektioniert. Nadal hat einfach eine neue Dimension in diese Sportart gebracht. Fitness und Grundschläge, die eine noch nie dagewesene Geschwindigkeit erreichen nach dem Aufkommen.“

Christian Albrecht Barschel (Redaktionsleiter tennisnet.com Deutschland)

„Ich gebe es offen zu, dass ich kein Fan von der Spielweise, den Ritualen und den Zeitüberschreitungen von Rafael Nadal bin. Doch seinen Erfolg kann man nicht wegdiskutieren. Es wird nie wieder solch einen herausragenden und dominanten Sandplatzspieler geben wie Nadal. Da lege ich mich fest. Er hat eindrucksvoll bewiesen, dass er nicht nur auf seinem geliebten Sandplatz Weltspitze ist. Allerdings hat er aus meiner Sicht auch etwas Glück, dass er zu der Zeit seine Karriere gestartet hat, in der die Plätze deutlich langsamer wurden.“

Christopher Kas (Profi seit 2001, Doppelspezialist)

„Unglaubliche Dynamik, Kampfgeist, aber auch Spielfreude. Ich habe dreimal gegen ihn Doppel gespielt (zweimal gewonnen), und man spürt diese spezielle Energie auf dem Platz, die auch die Zuschauer begeistert. Er gibt immer das Letzte, auch im Training oder auf der Playstation, selbst beim Essen. Rafa ist immer bei 100 Prozent.“

Manuel Wachta (Redaktionsleiter tennisnet.com Österreich)

„Der unumstrittene ‚King of Clay’! Einen besseren Sandplatzspieler als ihn hat die Welt noch nicht gesehen – und wird sie vielleicht auch nie sehen. Auf bemerkenswerte Art und Weise hat der siebenfache French-Open-Sieger in den letzten Jahren sein Spiel immer weiter und weiter entwickelt und sich somit auch auf allen anderen Belägen zum permanenten Sieganwärter gemacht. Mit seinen erst 26 Jahren hält ‚Rafa’ bei elf Major-Turniersiegen und vervollständigte bei den US Open 2010 als bislang Letzter seinen Karriere-Grand-Slam. Doch wie lange seine Laufbahn mit seinem kraftaufwendigen Spielstil noch dauern kann, das steht in den Sternen. Nicht aus Zufall hat er seit Wimbledon 2012 kein Turnier bestreiten können.“

So lief die Wertung ab:

Eine Jury aus fünf Personen bestimmte dietennisnet.com-Bestenlisteder Damen und Herren. Jedes Jurymitglied erstellte seine persönliche Top-15-Liste bei den Damen und Herren. Platz 1 in der jeweiligen Bestenliste erhielt 15 Punkte, Platz 15 bekam einen Punkt. Aus den fünf Bestenlisten der Jury errechnete sich dann eine gemeinsame Top-12-Bestenliste, die wir vom 1. bis 24. Dezember in unseremtennisnet.com-Adventkalenderpräsentieren. Jeden Tag wird abwechselnd ein Türchen bei den Damen und Herren geöffnet.

(Foto: GEPA pictures)

von tennisnet.com

Freitag
14.12.2012, 09:23 Uhr