Jimmy Connors
Der US-Amerikaner hält bis heute den Rekord mit den meisten Turniersiegen und den meisten Einzelsiegen.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
12.12.2012, 09:28 Uhr

Vom 1. bis 24. Dezember präsentierttennisnet.comeine redaktionelle Bestenliste und kürt die Top 12 der besten Damen und Herren aller Zeiten. In unseremtennisnet.com-Adventskalenderwerden wir bis Heiligabend abwechselnd ein Türchen bei den Damen und Herren öffnen. Wir wollen euch damit die tennisfreie Weihnachtszeit etwas versüßen. Getreu dem Motto „Ladies first“ haben die Damen immer den Vorrang. Die Herren ziehen dann nach.
Die besten Spieler aller Zeiten – Platz 7: Jimmy Connors
Auf Platz 7 unserer Bestenliste der Herren ist der Spieler mit den meisten Turniersiegen und den meisten Einzelsiegen: Jimmy Connors. Der US-Amerikaner gewann 109 Turniere auf der ATP-Tour, siegte in 1243 Matches und setzte damit möglicherweise Bestmarken für die Ewigkeit. Connors war in jungen Jahren der „Bad Boy“ der Tennisszene, dem die Etikette des weißen Sports egal war. „Ich mag es, die Fans gegen mich zu haben. Ich will alles tun, damit sie noch mehr gegen mich sind. Wenn sie gegen mich brüllen, komme ich erst so richtig ins Match“, erklärte Connors, der es liebte mit dem Publikum zu interagieren und sowohl Gegner, Schiedsrichter und Zuschauer immer wieder zu beleidigen. In späten Jahren avancierte Connors dann zum Publikumsliebling.
Connors weigerte sich zunächst der neu gegründeten Spielervereinigung ATP beizutreten und in deren Turnierserie zu spielen. Stattdessen schloss er sich der World-Team-Serie an und verpasste dadurch die Chance auf den Grand Slam. Der US-Amerikaner gewann 1974 drei seiner insgesamt acht Grand-Slam-Titel. Die Verantwortlichen der French Open erlaubten Connors nicht die Teilnahme in Paris, da er zu diesem Zeitpunkt nicht Mitglied der ATP war. Die Chance auf den ersten Grand Slam seit Rod Laver war damit vertan. Connors gehört neben Mats Wilander, Andre Agassi, Rafael Nadal und Roger Federer zu den fünf Spielern, die auf allen Bodenbelägen bei Grand-Slam-Turnieren gewinnen konnten. Der US-Amerikaner schaffte das einmalige Kunststück, die US Open auf drei verschiedenen Bodenbelägen zu gewinnen. 1974 siegte er in New York auf Rasen, 1976 auf Sand und später dreimal auf Hartplatz.
Connors führte 268 Wochen lang die Weltrangliste an und war mit zwei Grand-Slam-Titeln auch im Doppel erfolgreich. Der US-Amerikaner bekam vom Tennisspielen nicht genug und beeindruckte noch im hohen Tennisalter das Publikum. Legendär ist sein Auftritt bei den US Open 1991, als er mit 39 Jahren sensationell das Halbfinale erreichte. „Dieses Turnier hat mir die elf denkwürdigsten Tage meiner Karriere gegeben. Besser als meine Titel“, kommentiert er später sein Abschneiden. Connors gewann 1995 beim Rasenturnier in Halle im Alter von 42 Jahren sein letztes Profimatch. 1996 beendete er als 43-Jähriger dann schließlich seine Karriere. Connors wurde 1998 in die Hall of Fame aufgenommen.
Steckbrief:
Jimmy Connors
Geburtstag: 2. September 1952 in Belleville
Nationalität: USA
Größe: 177 cm
Profikarriere: 1972 bis 1996
Spielhand: Links, beidhändige Rückhand
Preisgeld: 8.641.040 US-Dollar
Grand-Slam-Titel im Einzel: 8
Grand-Slam-Finals im Einzel: 15
Titel bei ATP World Tour Finals: 1
Turniersiege im Einzel: 109
Höchste Platzierung im Einzel: 1
Wochen als Nummer eins: 268
Grand-Slam-Titel im Doppel: 2
Grand-Slam-Finals im Doppel: 3
Turniersiege im Doppel: 19
Das sagt die Jury über Jimmy Connors:
Jörg Allmeroth (Tennis-Journalist seit mehr als 20 Jahren)
„Der Straßenkämpfer des Tennis. Ein Mann von rauher und grober Natur, der keinem seiner Gegner auch nur die kleinste Kleinigkeit gönnte. Einer, wie geboren für den Wettkampf. Heute ist er geschätzter Kommentator bei internationalen TV-Anstalten.“
Alexander Antonitsch (Ex-Profi und Herausgeber von tennisnet.com)
„Er wäre von den Erfolgen weiter oben einzureihen. Er hat mich immer mit seinem Kampfgeist und seiner Rückhand beeindruckt. Es wird wohl jeden Tennisfan noch in Erinnerung sein, wie er mit knapp 40 nochmals eine richtige Show bei den US Open abzog und einen jungen Spieler nach dem anderen rausnahm. Connors-Matches hatten immer einen enormen Unterhaltungswert.“
Christian Albrecht Barschel (Redaktionsleiter tennisnet.com Deutschland)
„109 Turniersiege, 1243 Matches gewonnen. Man soll zwar niemals nie sagen. Aber Jimmy Connors hat wohl Rekorde für die Ewigkeit aufgestellt. Am meisten in Erinnerung bleibt für mich aber sein denkwürdiger und emotionaler Auftritt bei den US Open 1991. Es mit 39 Jahren noch einmal ins Halbfinale eines Grand Slams – und das bei dem für den Körper anspruchsvollsten Grand Slam – zu schaffen, ist einfach nur unglaublich.“
Christopher Kas (Profi seit 2001, Doppelspezialist)
„Er war zwischen 1974 bis 1979 nahezu ununterbrochen die Nummer eins. Großer Kampfgeist und immer für Provokationen gut. Er war kurzfristig mit Chris Evert verlobt. Unvergesslich ist das Erreichen des US-Open-Halbfinals 1991 mit 39 Jahren.“
Manuel Wachta (Redaktionsleiter tennisnet.com Österreich)
„109 ATP-Titel alleine im Einzel und damit um 15 mehr als der Zweite in der ewigen Bestenliste, mit 1243 die meisten Match-Siege aller Zeiten – noch Fragen? Fünf Mal gewann er die US Open (als einziger Spieler auf Rasen, Sand und Hardcourt), zweimal Wimbledon, einmal bei nur zwei Antritten in seiner Laufbahn die Australian Open, nur die French Open nie. 41 Mal (Rekord) stand er in einem Grand-Slam-Viertelfinale, zum letzten Mal bei den US Open 1991, als er bei seinem so legendären Comeback-Auftritt als fast 40-Jähriger noch einmal bis ins Halbfinale vordringen konnte.“
So lief die Wertung ab:
Eine Jury aus fünf Personen bestimmte dietennisnet.com-Bestenlisteder Damen und Herren. Jedes Jurymitglied erstellte seine persönliche Top-15-Liste bei den Damen und Herren. Platz 1 in der jeweiligen Bestenliste erhielt 15 Punkte, Platz 15 bekam einen Punkt. Aus den fünf Bestenlisten der Jury errechnete sich dann eine gemeinsame Top-12-Bestenliste, die wir vom 1. bis 24. Dezember in unseremtennisnet.com-Adventskalenderpräsentieren. Jeden Tag wird abwechselnd ein Türchen bei den Damen und Herren geöffnet.
Foto: GEPA pictures