Die Tenniswelt feiert die „Original 9“
Vor exakt 50 Jahren haben sich neun Frauen ein Herz genommen - und die professionelle Tennislandschaft für immer verändert.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
24.09.2020, 09:23 Uhr

Über die Auswahlkriterien der International Tennis Hall of Fame in Newport, wer denn nun in die Ruhmeshalle des Tennissports aufgenommen werden soll, kann man oft geteilter Meinung sein. Steffi Graf (2004), Boris Becker (2003) und Michael Stich (2018) haben ihren Platz sicher, warum etwa Thomas Muster (noch) draußen bleiben musste, erschließt sich angesichts der Leistungen des Steirers während seiner Karriere nicht einmal auf den zweiten Blick.
Keine Zweifel sollte es aber an der Nominierung der „Original 9“ geben, die vor wenigen Tagen bekannt gegeben wurde. Bei dieser Gruppe handelt es sich um neun Frauen, die den professionellen Tennissport in jene Bahnen gelenkt hat, in denen die WTA erfolgreich arbeitet: Aus Protest gegen die ungleiche Bezahlung gegenüber den Männern, unterschrieben Peaches Bartkowicz, Rosie Casals, Judy Dalton, Julie Heldman, Billie Jean King, Kerry Melville, Kristy Pigeon, Nancy Richey, und Valerie Ziegenfuss einen Vertrag mit der Herausgeberin des World Tennis Magazins, Gladys Heldman, und dem damaligen Chef von Philipp Morris, Joseph F. Cullman.
2020 sind auch Bruguera, Ferrerro und Hewitt nominiert
Daraus entstand nicht nur die Virginia Slims Turnierserie, die sich zur heute bekannten WTA weiterentwickelte, auch ikonische Bilder wurden geliefert: Neun Spitzenspielerinnen, die eine Ein-Dollar-Note in die Kamera halten. Was die WTA zum Anlass nahm, um genau diese Bilder nachzustellen. Mit einigen Frauen, die wie so viele von den Pionierarbeit von Billie Jean King, die natürlich als Einzelperson längst in die Hall of Fame aufgenommen wurde, profitiert haben.
Die Wahl der „Original 9“ sollte also das sein, was der US-Amerikaner gerne als „No-Brainer“ bezeichnet. Bei den anderen Kandidaten in diesem Jahr sieht dies nicht ganz so kristallklar aus: Nominiert sind Jonas Björkman, Sergi Bruguera, Lisa Raymond, Lleyton Hewitt und Juan Carlos Ferrerro.