Steffi Graf
Die Deutsche schaffte als bislang einzige Spielerin den Golden Slam und war für 377 Wochen die Nummer eins.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
19.12.2013, 09:58 Uhr

Vom 1. bis 20. Dezember präsentierttennisnet.comeine Bestenliste und kürt die zehn erfolgreichsten deutschen Spieler und Spielerinnen seit Beginn der Profiära im Jahre 1968. Bei der Auswahl wurden nur die Ergebnisse im Einzel berücksichtigt. Getreu dem Motto „Ladies first“ haben die Damen immer den Vorrang. Die Herren ziehen dann am nächsten Tag nach.
Die erfolgreichsten deutschen Spielerinnen – Platz 1: Steffi Graf
Platz 1 der erfolgreichsten deutschen Spielerinnen belegt selbstverständlich Steffi Graf. Eine Spielerin wie Graf wird es in Deutschland und wohl auch weltweit nie wieder geben. Die Deutsche gewann im Damentennis im Einzel alles, was es zu gewinnen gibt. Graf trug sich bei insgesamt 22 Grand-Slam-Turnieren in die Siegerliste ein und ist damit die Rekordhalterin in der Open Era. 1988 siegte sie nicht nur bei allen vier Grand-Slam-Turnieren, sondern gewann auch die olympische Goldmedaille. Ein neuer Tennisbegriff war damit geboren:der Golden Slam.„Ich will absolute Perfektion erreichen. Und ich denke, dass ich das erreichen kann“, sagte Graf zu ihrer aktiven Zeit. Und die „Gräfin“ kam auch nah heran an die Perfektion. Mit ihrer Vorhand-Peitsche, ihrem starken Aufschlag und der gefürchteten Slice-Rückhand dominierte sie phasenweise das Damentennis nach Belieben, unvergessen ist unter anderem ihr 6:0, 6:0 im Finale der French Open 1988.
Die Deutsche beendete achtmal ein Jahr als Nummer eins und war für insgesamt 377 Wochen Weltranglisten-Erste, was bis heute unangefochtener Rekord ist. Zudem stellte Graf zahlreiche weitere Rekorde auf, deren Aufzählung hier den Rahmen sprengen würde. Graf wurde früh von ihrem Vater Peter, der in den Neunzigern wegen Steuerhinterziehung ins Gefängnis musste, auf eine Tenniskarriere programmiert. Auf und neben dem Platz wirkte die Deutsche immer etwas unterkühlt. „Was willst du, dass ich tue, Mutter? Lächeln oder gewinnen?“, sagte Graf im Teenager-Alter zu ihrer Mutter, die bemängelte, dass es kein Foto von ihr gebe, wo sie lächelt. Seit ihrem Einstieg ins Profigeschäft war Graf eine öffentliche Person, deren Privatsphäre ständig durchleuchtet wurde. „Ich habe nie gewünscht, dieses Leben zu führen. Ich wollte einfach nur Tennis spielen, ich wollte keine öffentliche Person werden. Das ist der Grund, warum ich gelegentlich etwas zickig sein kann“, sagte die Deutsche, die sehr darunter zu leiden hatte.
Viele Leute sahen Graf nur als klassische Einzelspielerin, die um das Doppel einen großen Bogen machte. Doch die Deutsche war auch im Doppel sehr erfolgreich, zumindest in den Anfängen ihrer Karriere. In ihrem besten Jahr 1988 gewann sie auch noch die Doppelkonkurrenz in Wimbledon mit Gabriela Sabatini. Mit der Argentinierin stand sie zudem dreimal im Finale der French Open. 1999 überraschte Graf die Öffentlichkeit mit der Bekanntgabe der Liaison mit Andre Agassi. Das Tennis-Traumpaar heiratete im Oktober 2001 und hat zwei Kinder. „Ich habe das Glück, meine große Liebe gefunden zu haben. Unser Geheimnis: Wir haben Verständnis und viel Respekt füreinander und nehmen uns, wie wir sind“, sagte die Deutsche über ihre Liebe zu Agassi. Graf beendete im August 1999 als Weltranglisten-Dritte ohne große Vorankündigung ihre Karriere. Die Deutsche wurde 2004 in die Hall of Fame aufgenommen. Im Fed Cup führte sie Deutschland 1987 und 1992 zu den bislang einzigen Titeln.
Steckbrief:
Steffi Graf
Geburtstag: 14. Juni 1969 in Mannheim
Größe: 178 cm
Erstes Profiturnier Einzel: 1982
Letztes Profiturnier Einzel: 1999
Spielhand: Rechts, einhändige Rückhand
Karriere-Bilanz Einzel: 900:115
WTA-Titel im Einzel: 107
WTA-Finals im Einzel: 138
Höchste Platzierung im Einzel: 1
Grand Slam: Titel Australian Open, French Open Wimbledon und US Open
Fed-Cup-Bilanz Einzel: 20:2
(Text: cab; Foto: GEPA pictures)
