Claudia Kohde-Kilsch

Die Saarbrückerin erreichte viermal das Halbfinale bei einem Grand-Slam-Turnier und schaffte es bis auf Platz 4 in der Weltrangliste.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 15.12.2013, 08:58 Uhr

Vom 1. bis 20. Dezember präsentierttennisnet.comeine Bestenliste und kürt die zehn erfolgreichsten deutschen Spieler und Spielerinnen seit Beginn der Profiära im Jahre 1968. Bei der Auswahl wurden nur die Ergebnisse im Einzel berücksichtigt. Getreu dem Motto „Ladies first“ haben die Damen immer den Vorrang. Die Herren ziehen dann am nächsten Tag nach.

Die erfolgreichsten deutschen Spielerinnen – Platz 3: Claudia Kohde-Killsch

Platz 3 der erfolgreichsten deutschen Spielerinnen belegt Claudia Kohde-Kilsch. Die Saarbrückerin ist nicht nur die erfolgreichste deutsche Doppelspielerin, die es bislang gegeben hat, sondern war auch eine exzellente Einzelspielerin. Kohde-Kilsch gewann in ihrer 15 Jahre andauernden Einzelkarriere acht Titel auf der WTA-Tour. Zudem stand sie in acht weiteren Endspielen, wo sie jeweils gegen sehr namhafte Gegnerinnen unterlegen war. Bei den Grand-Slam-Turnieren erreichte sie viermal das Halbfinale: dreimal bei den Australien Open, einmal bei den French Open. In Wimbledon und bei den US Open schaffte sie es bis ins Viertelfinale.

Da es trotz ihrer guten Anlagen für den Tennissport nicht zu noch mehr gereicht hat, wurde die großgewachsene Kohde-Kilsch damals in der Presse als „Saarbrückerin mit der Zitterhand“ bezeichnet, die zu gutmütig für den Tennissport sei. „Wenn ich die mit der ständigen Zitterhand gewesen wäre, hätte ich nicht die Nummer vier der Weltrangliste werden können. Ich war eben sehr emotional, auch auf dem Platz. Vielleicht fehlte mir etwas das Glück bei meinen vier Halbfinalteilnahmen bei den Grand-Slam-Turnieren. Diese Halbfinals, die ich verloren habe, waren tolle Matches und hatten nichts mit Zittern zu tun. Klar hätte ich gerne auch einen Grand-Slam-Sieg im Einzel geholt, aber das hat eben nicht sollen sein. Ich bin dennoch zufrieden so wie es war“, erzählte Kohd-Kilsch 2011 im Gespräch mit tennisnet.com. Die Saarbrückerin beendete das Jahr viermal unter den Top Ten. 1985 schaffte sie es bis auf Platz 4 in der Weltrangliste.

Zwischen 1982 und 1989 nahm Kohde-Kilsch für Deutschland an 25 Fed-Cup-Partien teil. „Für mich war der Fed Cup sehr wichtig, weil man für Deutschland spielt. Wir haben im Tennis nicht so viele Möglichkeiten, für unser Land zu spielen. Da gibt es im Prinzip nur den Fed Cup und die Olympischen Spiele. Deshalb war ich beim Fed Cup immer gerne dabei, um mein Land vertreten zu können.“ Dreimal schaffte es Kohde-Kilsch ins Fed-Cup-Finale. 1982 und 1983 unterlag sie an der Seite von Bettina Bunge und Eva Pfaff. 1987 klappte es an der Seite von Steffi Graf mit dem ersten deutschen Fed-Cup-Titel.Im Endspiel drehten Kohde-Kilsch und Graf im entscheidenden Doppel gegen Chris Evert und Pam Shriver einen 1:6, 0:4-Rückstand zum Sieg.2011 machte Kohde-Kilsch Schlagzeilen, weil sie Privatinsolvenz anmelden musste. Derzeit arbeitet Kohde-Kilsch für die Partei Die Linke als Pressesprecherin der saarländischen Landtagsfraktion. In diesem Jahr kandidierte Kohde-Kilsch in ihrer Heimatstadt Saarbrücken als Direktkandidatin für den Bundestag und erhielt 10,9 Prozent der Erststimmen.

Steckbrief:

Claudia Kohde-Kilsch

Geburtstag: 11. Dezember 1963 in Saarbrücken

Größe: 187 cm

Erstes Profiturnier Einzel: 1979

Letztes Profiturnier Einzel: 1994

Spielhand: Rechts, einhändige Rückhand

Karriere-Bilanz Einzel: 408:244

WTA-Titel im Einzel: 8

WTA-Finals im Einzel: 16

Höchste Platzierung im Einzel: 4

Grand Slam: Halbfinale Australian Open und French Open, Viertelfinale Wimbledon und US Open

Fed-Cup-Bilanz Einzel: 17:8

(Text: cab; Foto: privat)

von tennisnet.com

Sonntag
15.12.2013, 08:58 Uhr