Bettina Bunge
Top-Ten-Platzierung, vier Titel, Halbfinale in Wimbledon und „die wunderschönste Rückhand der Welt“.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
07.12.2013, 09:01 Uhr

Vom 1. bis 20. Dezember präsentierttennisnet.comeine Bestenliste und kürt die zehn erfolgreichsten deutschen Spieler und Spielerinnen seit Beginn der Profiära im Jahre 1968. Bei der Auswahl wurden nur die Ergebnisse im Einzel berücksichtigt. Getreu dem Motto „Ladies first“ haben die Damen immer den Vorrang. Die Herren ziehen dann am nächsten Tag nach.
Die erfolgreichsten deutschen Spielerinnen – Platz 7: Bettina Bunge
Platz 7 der erfolgreichsten deutschen Spielerinnen belegt Bettina Bunge, die in der Schweiz geboren wurde und in Peru aufwuchs. Bunge galt als Riesentalent, die in ihrer Karriere weitaus mehr hätte erreichen können. „Sie hatte die wunderschönste Rückhand der Welt“, sagte die Grand Dame des Damentennis, Martina Navratilova, über die Deutsche. Bunge gehört zu den attraktivsten Spielerinnen ihrer Zeit. „Sie wäre sehr gut zu vermarkten gewesen. Sie konnte sich gut ausdrücken und war eine der schönsten Spielerinnen auf der Tour“, sagte Trainerlegende Nick Bollettieri über Bunge und fügte an: „Sie ist wahrscheinlich eine Spielerin, die am meisten ihr Talent verschleudert hat. Das ist schade. Sie hätte wirklich eine riesengroße Spielerin sein können.“
Dennoch legte Bunge eine starke Karriere hin. Die Deutsche gewann vier Turniere auf der WTA-Tour. Bevor sie 1982 ihren ersten Titel gewann, kassierte sie aber sieben Finalniederlagen in Folge. 1981 schaffte sie im Alter von 17 Jahren als zweite deutsche Spielerin den Einzug in die Top Ten der Weltrangliste. Dort hielt sich Bunge zwei Jahre lang auf und erreichte 1982 mit Platz sechs ihre beste Karriere-Platzierung. Ihr bestes Jahr hatte sie im gleichen Jahr, wo sie drei Titel gewann und in Wimbledon das Halbfinale erreichte – ihr bestes Grand-Slam-Ergebnis. Bei den anderen drei Grand-Slam-Turnieren schaffte sie es im Karriereverlauf jeweils bis ins Achtelfinale. Wegen Verletzungen ging es zwischen 1983 bis 1984 in der Weltrangliste bergab. 1986 ließ Bunge wieder aufhorchen, indem sie das Viertelfinale in Wimbledon erreichte und am Ende der Saison zur Comeback-Spielerin des Jahres gewählt wurde.
Wegen einer Verletzung am Knie konnte Bunge 1988 gar kein Turnier bestreiten. Bunge hörte schließlich Ende 1989 im Alter von 26 Jahren mit dem Profitennis auf. „Ich habe hauptsächlich wegen meines Knies aufgehört. Das war irgendwie Pech. Aber gleichzeitig war es auch ein Weg, um aufzuhören. Ich hatte genug gespielt“, erklärte Bunge. Auch mit dem Vorwurf des verschwendeten Talents setzte sich Bunge auseinander. „Jeder hat viel von mir erwartet, inklusive mir. Ich konnte es nicht bringen. Jeder hat mir gesagt, ‚du kannst Nummer eins sein’. Aber ich wollte das nicht.“ Wenn es darum ging, Deutschland im Fed Cup zu vertreten, zeigte Bunge starke Leistungen. Von ihren 19 Fed-Cup-Einzeln gewann sie 16. 1982 und 1983 schaffte es Bunge an der Seite von Claudia Kohde-Kilsch ins Fed-Cup-Endspiel, das aber in beiden Jahren verloren ging.
Steckbrief:
Bettina Bunge
Geburtstag: 13. Juni 1963 in Adliswil (Schweiz)
Größe: 173 cm
Erstes Profiturnier Einzel: 1977
Letztes Profiturnier Einzel: 1989
Spielhand: Rechts, einhändige Rückhand
Karriere-Bilanz Einzel: 294:177
WTA-Titel im Einzel: 4
WTA-Finals im Einzel: 13
Höchste Platzierung im Einzel: 6
Grand Slam: Halbfinale Wimbledon, Achtelfinale Australian Open, French Open und US Open
Fed-Cup-Bilanz Einzel: 16:3
(Text: cab; Foto: YouTube)
