Diego Schwartzman: „Die ATP kümmert sich nicht um Südamerika“

Diego Schwartzman hat in einem Interview mit The Athletic Kritik an der ATP-Turnierlandschaft geübt. Diese würde nicht die Interessen auch der südamerikanischen Spieler im Auge haben.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 26.10.2025, 22:18 Uhr

Diego Schwartzman bei seinem letzten Turnier im Frühjahr 2025 in Buenos Aires
© Getty Images
Diego Schwartzman bei seinem letzten Turnier im Frühjahr 2025 in Buenos Aires

Alexander Zverev weiß wohl schon, wann das 1000er-Turnier in Saudi-Arabien in den Turnierkalender ab 2028 eingepflanzt werden soll. Aber die deutsche Nummer eins wollte das bei den Erste Bank Open nicht hinaus in die Welt posaunen. Es liegt aber nahe anzunehmen, dass in Riad (?) Voraussichtlich nach dem Ende der Australian Open und vor Beginn des Turniers in Indian Wells aufgeschlagen wird. 

Und das würde natürlich massive Auswirkungen auf den Südamerika-Swing mit seinen nur noch drei Sandplatz-Turnieren haben. Was Diego Schwartzman große Sorgen bereitet. Der Argentinier hat in dieser Saison seine Karriere in Buenos Aires beendet, dort noch einmal Nicolas Jarry geschlagen, ehe gegen Pedro Martinez endgültig Schluss war. Bei ebenjenem Event ging andererseits aber auch der Stern von Joao Fonseca auf.  

Schwartzman: “Südamerika ist auch Teil der Gegenwart - nicht nur der Vergangenheit”

Der junge Brasilianer hat auch Diego Schwartzman beeindruckt. Aber nicht nur der. „Wisst Ihr, wie viele Kindern wegen Fonseca jetzt Tennis spielen“, fragte Schwartzman also in einem Interview mit The Athletic. „Oder wie viele wegen (Sebastian) Baez oder (Francisco) Cerundolo spielen? In Chile haben wir Tabilo, Jarry, Garin. Ich glaube, dass sich die ATP in den letzten Jahren nicht um Südamerika gekümmert hat, das steht fest. Das ist meine Meinung, hinter der ich zu 100 Prozent stehe. Und das ist nicht gut. Denn wir sind nicht nur Teil der Geschichte, sondern auch Teil der Gegenwart.“ 

Um es auf den Punkt zu bringen: „Wir haben nur drei Turniere während des Jahres“, so Schwarzmann weiter. „Drei Turniere und zehn Prozent der Top 100 sind Spieler aus Südamerika. Sie haben also keine Möglichkeiten.“  

Und so wie es aussieht, könnte dieses Angebot sogar noch sinken. Denn das 1000er in Saudi-Arabien, das übrigens kein Mandatory Event sein wird, wird auf Hartplatz gespielt. In Südamerika finden aber Sandplatzturniere statt. Und da werden es sich viele Spieler sicherlich doppelt überlegen, vor Indian Wells und Miami noch einmal einen Belagwechsel zu unternehmen.
 

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27.10.2025, 09:45 Uhr
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