Dietloff von Armin: „Der Zverev-Fall dauert zu lange“
Dietloff von Armin, Vorsitzender des deutschen Tennisbunds (DTB), stellt die Fähigkeiten der ATP in Frage. Er kritisiert, dass die Überprüfung der Missbrauchsanschuldigungen gegen Alexander Zverev zu lange andauert.
von Victoria Moser
zuletzt bearbeitet:
23.01.2023, 09:18 Uhr

Alexander Zverevs Ex-Freundin Olga Sharypova hatte Zverev physischen und psychischen Missbrauch in mehreren Fällen vorgeworfen. Sie äußerte sich dazu das erste Mal 2020 in einem Interview mit dem Sportjournalisten Ben Rothenberg. 2021 wurde ein zweiter Artikel auf der Internetseite des „Slate Magazine“ veröffentlicht, der aufgrund einer einstweiligen Verfügung von Deutschland aus nicht mehr abrufbar ist.
Unzufriedenheit
Von Armin, der auch bei der Präsidentschaftswahl der ITF als Kandidat gegen den Amerikaner Dave Haggerty antritt, äußerte nun seinen Unmut. Denn einige der Vorfälle, zu denen sich Sharypova geäußert hatte, sollen während offiziellen ATP-Turnieren stattgefunden haben. Deswegen hatte die ATP vor fast zwei Jahren eine Untersuchung angekündigt. Diese laufe aber vier Jahre nach den vermeintlichen Vorfällen immer noch – und zwar ohne Ergebnisse. Das dauere von Armin eindeutig zu lange.
Hilfe wurde abgelehnt
Dietloff von Armin erwähnte in einem Interview mit Clay außerdem, dass der DTB der ATP angeboten hätte, bei der Aufklärung des Falls zu helfen. Aber von Seiten der Männer-Profitour kam keine Antwort. Auf die Frage, ob die ATP das Angebot des DTB hätte annehmen sollen, sagte von Armin: „Ich würde sagen, der einzige Fehler ist, dass selbst nach 15 Monaten noch keine Ergebnisse an das Licht gebracht wurden“, sagte von Armin.
Sowohl für Sharypova, falls sich die Anschuldigungen bestätigen, als auch für Zverev, der sich mit diesem Ruf keine Freunde macht, ist eine Aufklärung dringend notwendig.