tennisnet.com Allgemeines

Djokovic: „Doping-Wolke wird Sinner noch lange verfolgen“

Auch wenn Jannik Sinner seine 3-monatige Doping-Sperre verbüßt hat und der Fall juristisch damit abgeschlossen ist, sieht Novak Djokovic die Auswirkungen davon noch nicht verflogen. Parallelen stellt er dabei zu den Erfahrungen in seiner Covid-Causa in Australien her.

von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet: 12.11.2025, 08:51 Uhr

Getty Images
© Getty Images
Novak Djokovic fand in einem Podcast klare Worte zur Abhandlung des Doping-Falls von Jannik Sinner.

Es verwunderte doch etwas, dass sich Novak Djokovic einem ausführlichen Podcast von Piers Morgan zur Verfügung stellte. Schließlich war der britische Journalist einer der ganz großen Kritiker um die Geschehnisse 2022, als der Serbe ohne nachgewiesene Covid-Impfung nach Australien einreisen wollte und in einem aufsehenerregenden Prozedere des Landes verwiesen wurde. Später habe sich Morgan jedoch bei dem 24-fachen Grand-Slam-Champion dafür entschuldigt, wofür sich der 38-Jährige Djokovic nun in dessen Format “Uncensored” mit einem ausführlichen Interview revanchierte.

Ein zentrales Thema nahm dabei der Doping-Fall von Jannik Sinner ein, dessen Folgen Djokovic in der öffentlichen Wahrnehmung noch lange nicht beigelegt sieht: „Diese Schatten werden ihn, wie die Covid-Wolken für mich, für den Rest seiner Karriere verfolgen. Es war ein so einschneidendes Ereignis, dass es mit der Zeit zwar verblassen wird, aber ich glaube nicht, dass es ganz verschwinden wird. Es wird immer eine bestimmte Gruppe von Menschen geben, die versuchen werden, das Thema wieder aufzugreifen.“

Auch wenn der serbische Davis-Cup-Sieger von 2010 dem Südtiroler in der Sache keine Absicht unterstellt, störte er sich dennoch am Abwicklungsprozedere: „Als das passierte, war ich ehrlich gesagt schockiert. Ich glaube nicht, dass er es absichtlich getan hat. Aber die Art und Weise, wie der ganze Fall behandelt wurde, wirft so viele Fragen auf. Die mangelnde Transparenz, die Widersprüchlichkeit, die Bequemlichkeit, dass die Sperre zwischen den Grand Slams verhängt wurde, damit er nichts verpasst. Mir gefällt die Art und Weise, wie dieser Fall behandelt wurde, überhaupt nicht.“

Neben der Terminierung der stört sich Djokovic vor allem daran, dass die Dimension solcher Sperren unterschiedlich gehandhabt wird: „Angesichts unserer gemeinsamen Vergangenheit glaube ich nicht, dass er es absichtlich getan hat, aber natürlich trägt er die Verantwortung. Und wenn man sieht, dass jemand für etwas sehr Ähnliches oder sogar das Gleiche jahrelang gesperrt wurde, er aber nur drei Monate oder so, dann ist das nicht richtig.“

Respekt zollt der langjährige Weltranglistenerste dem 24-jährigen Sinner, wie dieser mit der öffentlichen Wahrnehmung in der Causa umgeht: „Es ist nicht einfach für ihn. Ich finde, er hat den Medienrummel, der immer wieder aufflammt, gut bewältigt. Er geht sehr reif und besonnen damit um. Und trotz allem dominiert er weiterhin, spielt unglaublich gut und gewinnt Grand-Slam-Turniere.“

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Djokovic Novak
Sinner Jannik

von Dietmar Kaspar

Mittwoch
12.11.2025, 09:54 Uhr
zuletzt bearbeitet: 12.11.2025, 08:51 Uhr

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Djokovic Novak
Sinner Jannik